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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Neue Dimension für die Vorhersage extremer Wetterlagen durch Weltraumsensor der ESA

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat die ersten Bodenfeuchtigkeitskarten des südafrikanischen Subkontinents veröffentlicht. Die Karten haben eine räumliche Auflösung von einem Kilometer. Diese Karten, die sich auf Informationen des Envisat-Satelliten der ESA stütze...

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat die ersten Bodenfeuchtigkeitskarten des südafrikanischen Subkontinents veröffentlicht. Die Karten haben eine räumliche Auflösung von einem Kilometer. Diese Karten, die sich auf Informationen des Envisat-Satelliten der ESA stützen, sollen den Wissenschaftlern bei der besseren Vorhersage extremer Wetterlagen wie Überschwemmungen und Dürre helfen. "Die Vorhersage des Zeitpunkts und des Ortes, wo Überschwemmungen erwartet werden, wird immer wichtiger", sagte der Forscher Geoff Pegram von der Universität KwaZulu-Natal in Südafrika. "Obwohl wir Überschwemmungen nicht verhindern können, können wir sie voraussehen und die Menschen evakuieren. Damit wird die Hydrologie in das 21. Jahrhundert gehoben und verbessert die Lebenssituation der Menschen", fügte er hinzu. Im Boden gespeichertes Wasser ist sowohl für die landwirtschaftliche Planung als auch für die Wettervorhersage wichtig. Bei mangelnder Bodenfeuchtigkeit welken Anbaupflanzen und die Vegetation. Ist sie zu hoch, erhöht sich das Risiko einer extremen Wettersituation wie flutartige Überschwemmungen und Bodenerosion. Obwohl diese Informationen sehr wichtig sind, fehlten Daten zur Bodenfeuchtigkeit in Afrika bisher aufgrund der hohen Kosten für die lokalen Messungen. Im Gegensatz zur Satellitenbeobachtung sind punktuelle Messungen außerdem oft nicht ausreichend, um ein Gesamtbild über diese riesigen Gebiete zu geben, das dann auch in Modellen wirksam eingesetzt werden kann. Das von der ESA gestützte Projekt SHARE (Soil Moisture for Hydrometeorological Applications in the Southern African Development Community Region) zeigt erstmalig, dass Weltraumsensoren Daten zur Bodenfeuchtigkeit liefern können, die auf einen Kilometer genau und weniger als eine Woche alt sind. Die Forscher haben diese Technologie bereits eingesetzt, um extreme Wetterlagen in Asien vorherzusagen. "Chinesische Wissenschaftler haben unsere Daten zur Initialisierung von Wettervorhersagen eingesetzt und gezeigt, dass sie den Ort und die Intensität eines zu einer Überschwemmung führenden Niederschlagsereignisses besser vorhersagen konnten", sagte Wolfgang Wagner von der Technischen Universität Wien. "Bodenfeuchtigkeit ist eine sehr wichtige Variable, die die Vegetation, den Boden, den Abfluss und das Wetter beeinflusst und damit das Leben Aller", fügte Dr. Wagner hinzu.