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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Projekt startet fünf RFID-Pilotversuche

Nach einem Jahr Forschung und Entwicklung bereitet das EU-finanzierte BRIDGE-Projekt jetzt fünf Pilotversuche für Technologien des Elektronischen Produktcodes (EPC) und der Funkfrequenzkennzeichnung (RFID) vor. Die Pilotversuche, die im September beginnen sollen, werden RFID...

Nach einem Jahr Forschung und Entwicklung bereitet das EU-finanzierte BRIDGE-Projekt jetzt fünf Pilotversuche für Technologien des Elektronischen Produktcodes (EPC) und der Funkfrequenzkennzeichnung (RFID) vor. Die Pilotversuche, die im September beginnen sollen, werden RFID in mehreren Industriesektoren testen. Dazu gehören Einzelhandel, Pharmazeutik, Herstellung, Vertrieb, Logistik sowie Dienstleistungen. Der Elektronische Produktcode (EPC) ist eine Gruppe von Codesystemen, der den Barcode ersetzen soll. Er wurde als kostengünstige Methode zur Verfolgung von Gütern unter Einsatz der RFID-Technologie entwickelt. RFID dient zur eindeutigen Kennzeichnung von Objekten mithilfe von Radiowellen. Üblicherweise kommuniziert ein Lesegerät mit einem Etikett, das digitale Information in einem Mikrochip bereithält. BRIDGE (Building Radio frequency IDentification solutions for the Global Environment - Schaffung einer weltweiten RFID-Lösung) läuft über drei Jahre und wird mit 7,5 Millionen Euro unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) der EU finanziert. Es besteht aus einem Konsortium von 30 Partnern aus Industrie und Forschung. BRIDGE wurde eingerichtet, um Instrumente zu erforschen, entwickeln und umzusetzen, die einen Einsatz von RFID und EPCglobal ermöglichen, und um die Akzeptanz von EPCglobal-Standards in Europa anzukurbeln. Der erste Pilotversuch wird den Einsatz der zweiten Technologiegeneration von EPC testen, um Paletten mit pharmazeutischen Produkten auf ihrem Weg durch die Versorgungskette zu verfolgen, von der Herstellung über die Vertriebsnetze bis hin zu den Kliniken und Apotheken. "Zweck des Versuchs ist der Einsatz von RFID, um festzustellen, wo die Güter herkommen und wo sie sich zu einem beliebigen Zeitpunkt gerade befinden", sagte Henri Barthel, der Koordinator des BRIDGE-Projekts. "Hinter RFID steckt die Idee, dass diese Technologie den Unternehmen bei der Verwaltung der Lieferkette auf viel genauerer und effizienterer Weise helfen kann." Der Pilotversuch will eine Reihe von Produkten verfolgen, die an den Verpackungen und den Paletten mit EPC/RFID-Etiketten und mit 2-D-Barcodeaufklebern versehen sind. Den Organisatoren zufolge wird ihnen der Einsatz dieser "hybriden Umgebung" mit RFID und Barcodes die Möglichkeit bieten, die Vor- und Nachteile jeder Technologie zu entdecken. Zusätzlich zu den RFID-Etiketten und den 2-D-Barcodeaufklebern wird der Pilotversuch ein netzwerkbasiertes System umfassen, das den Projektteilnehmern ermöglicht, die während der Versuche erhaltenen Daten zu speichern, einzusehen und zu analysieren. Letztlich besteht das Ziel des Pilotversuchs in der Steigerung der Patientensicherheit, indem die Rückverfolgbarkeit pharmazeutischer Produkte verbessert und ihre Herkunft oder Echtheit auf ihrem Weg vom Hersteller zum Endverbraucher bescheinigt wird. Ein weiterer Pilotversuch wird im Einzelhandelssektor stattfinden, wo BRIDGE den Einsatz von EPC/RFID der zweiten Generation testen wird, um Verpackungen und Paletten mit Kleidungsstücken von der Fabrik bis in den Laden zu verfolgen. In diesem Versuch werden die Güter auf ihrem Weg durch die Lieferkette verfolgt, er könnte aber auch neuartige Anwendungen für den Verkaufsraum enthalten. Dazu gehören der Einsatz von RFID-Etiketten zur Kennzeichnung von einzelnen Kleidungsstücken und die Installation von RFID-Abfragegeräten in Umkleidekabinen, mit denen die Käufer detaillierte Produktinformationen wie Größen, Preise und Verfügbarkeit erhalten könnten. Schließlich werden drei weitere ähnliche Versuche zu Lebensmittelfertigungsverfahren, wiederverwertbaren Gütern und Produkten während des Einsatzes durchgeführt. Das Projekt wird die Ergebnisse aller fünf Pilotversuche zur Verfügung stellen, da es die Aufnahme von standardisierter EPC- und RFID-Technologie für den Einsatz in globalen Versorgungsketten fördern will. "Von Anfang an wurde RFID als das Wundermittel für eine höher entwickelte und effizientere Versorgungskette gepriesen", sagte Henri Barthel. "Das BRIDGE-Projekt wird RFID von einer Kennzeichnungstechnologie so umwandeln, dass sie ein EPCglobal-basiertes Produktinformations-Netzwerk bietet."

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