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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Neues Intelligenzsystem erkennt Gefährdungen der öffentlichen Gesundheit

Wissenschaftler der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission haben ein medizinisches Intelligenzsystem entwickelt, das ständig Informationen aus mehr als 1 000 Nachrichten- und 120 Gesundheitswebsites in 32 Sprachen durchsucht und sortiert. Das System m...

Wissenschaftler der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission haben ein medizinisches Intelligenzsystem entwickelt, das ständig Informationen aus mehr als 1 000 Nachrichten- und 120 Gesundheitswebsites in 32 Sprachen durchsucht und sortiert. Das System mit der Bezeichnung MediSys stellt Gesundheitsbehörden Informationen zu Krankheitsausbrüchen und Industrieunfällen in Echtzeit zur Verfügung und ermöglicht ihnen, rechtzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Am 16. August zählten der Ausbruch der Cholera im Sudan, der 49 Menschen das Leben kostete, und die Verbreitung des seuchenhaften Spätaborts der Schweine in China zu den Themen mit der größten Zahl an Artikeln. Aus einem Überblick über die vergangenen 24 Stunden geht außerdem hervor, dass in 71 Artikeln über die Aufhebung der Kontrollbereiche im Vereinigten Königreich berichtet wurde, die eingerichtet worden waren, nachdem die Maul- und Klauenseuche bei Rindern entdeckt worden war, und in weiteren 10 Artikeln von einer wissenschaftlichen Studie die Rede war, die aufzeigt, wie der AIDS-Virus das Gehirn angreift. In einer Tabelle sind zudem die jüngsten Krankheitsvorfälle aufgelistet, vom Choleraausbruch im Sudan bis zur Vogelgrippe in Vietnam und der Legionellose in Spanien. Herkömmliche Überwachungssysteme verfolgen die Sterberaten, die Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen (Notaufnahmen, Verschreibung von Medikamenten), ungewöhnliche Muster, veränderte Labormerkmale sowie Risiken, die von der Umwelt, Lebensmitteln oder Tieren ausgehen. Einige Gefährdungen, die ansonsten unbemerkt blieben, finden jedoch Erwähnung in der lokalen Presse oder anderen weniger bekannten Informationsquellen. Bis heute besteht das Problem darin, diese Quellen ausfindig zu machen. Unter Verwendung vordefinierter Schlüsselwörter und Kombinationen durchkämmt MediSys das Internet und sortiert die so gefundenen Informationen in drei Oberkategorien: "Krankheiten", "Bioterrorismus" und "sonstige Gefährdungen". Die Beiträge oder Warnmeldungen werden anschließend in genauere Kategorien wie "HIV-AIDS", "Atemwegsinfektionen", "nukleare Sicherheit" u. a. eingeordnet. Sobald eine vorbestimmte Anzahl an neuen Artikeln erreicht ist, wird eine automatische Warnmeldung per E-Mail und SMS an Entscheidungsträger geschickt. So kürzlich geschehen, als ein plötzlicher Anstieg der Nachrichtenmenge zur Maul- und Klauenseuche im Vereinigten Königreich erfasst wurde. Die Warnungen wurden an Beamte der öffentlichen Gesundheitsbehörden in ganz Europa gesandt.