EUREKA-Projekt entwickelt Öko-Kunststoffe
Das EUREKA-Projekt FACTORY ECOPLAST hat eine Reihe innovativer Materialien aus Naturfaser-Kunststoff-Mischungen entwickelt. Die recyclingfähigen Materialien könnten in diversen Konsumgütern verwendet werden, zum Beispiel in Audio-Komponenten wie Lautsprechern. Angesichts der hohen Ölpreise, die auch die Kosten von Erdölderivaten wie Kunststoffen in die Höhe treiben, besteht ein immenser Bedarf an neuen Materialien, um die steigende Nachfrage nach Konsumgütern decken zu können. "Wir müssen neue Materialien entwickeln, die kostengünstiger und besser sind", erklärte FACTORY ECOPLAST-Koordinator Uros Znidaric vom slowenischen Unternehmen ISOKON. "Idealerweise sind solche Materialien auch einfacher wiederverwertbar, was auch negative ökologische Auswirkungen verringert." Verbundmaterialien sind keine neue Erfindung: Schon vor 3 000 Jahren verstärkten die Ägypter ihre Lehmwände mit Stroh. Heute werden Kunststoffe meist mit Glasfasern verstärkt, aber jüngste Forschungen weisen darauf hin, dass sich Naturfasern wie Flachs, Hanf und Jute als hervorragender Glasersatz eignen könnten. Diese Stoffe haben gute mechanische Eigenschaften, eine geringe Dichte und - was am wichtigsten ist - sie sind günstiger als Glas. Die FACTORY ECOPLAST-Partner, die aus Kroatien, Ungarn, Portugal und Slowenien kommen, untersuchten, wie Art und Grad der Beimischung in verstärkten Kunststoffen die Eigenschaften des Endmaterials beeinflussen. Sie analysierten unter anderem Steifigkeit, Gewicht, Kosten und Widerstandsfähigkeit des Materials, aber auch, wie gut es sich sägen und bohren lässt. "Nachdem wir ausreichend Informationen über eine Reihe von Verbundmaterialeigenschaften gesammelt hatten, konzentrierten wir uns auf die Produktauswahl", so Zndiaric. "Die neuen Werkstoffe können bei der Herstellung vieler Produkte eingesetzt werden, einschließlich Staubsauger, Rasenmäherteile, Aufbewahrungskisten und sogar Golf-Tees." Das besondere Interesse der Projektpartner galt der Nutzung holzbasierter Verbundstoffe in akustischen Geräten. "Obwohl Holz bekannt ist für seine guten akustischen Eigenschaften und für viele Instrumente verwendet wird, werden heutzutage viele Lautsprecher aus Spritzguss-Polymeren hergestellt", erläutert Znidaric. "Wir wollten herausfinden, ob unsere neuen Verbundstoffe mit Holz noch bessere akustische Eigenschaften an den Tag legen." Die Tests zeigten, dass die holzhaltigen Verbundstoffe von FACTORY ECOPLAST sehr gut für den Bau von Lautspecherboxen geeignet sind und eine vergleichbare akustische Leistung erbringen wie die Modelle aus Kunststoff, die heute im Handel erhältlich sind. Das Vermarktungspotenzial, so die Projektpartner, sei in diesem Bereich besonders hoch. Znidaric hofft, dass die neuen Materialien nicht nur in einer breiten Produktpalette überzeugen, sondern dass die Öko-Verbundstoffe auch vom steigenden Interesse an umweltfreundlichen Werkstoffen profitieren werden. "Das ist ein weiterer Grund, warum wir den wirtschaftliche Erfolg unserer Produkte für sehr wahrscheinlich halten", schloss er.
Länder
Kroatien, Ungarn, Portugal, Slowenien