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Kommission zieht Bilanz zu Fortschritten im Bereich Nanotechnologie

Die Europäische Kommission ist zum weltweit größten öffentlichen Investor in Nanotechnologie avanciert und hat die Standards, die Metrologie und das Patentierungsumfeld für die Nanotechnologieforschung verbessert. Die privaten Investitionen sind jedoch im Vergleich zu denen de...

Die Europäische Kommission ist zum weltweit größten öffentlichen Investor in Nanotechnologie avanciert und hat die Standards, die Metrologie und das Patentierungsumfeld für die Nanotechnologieforschung verbessert. Die privaten Investitionen sind jedoch im Vergleich zu denen der Konkurrenz weiterhin gering, und Überschneidungen werden jetzt, da mehr Mitgliedstaaten nationale Initiativen einleiten, zu einem echten Risiko. Dies sind die Offenbarungen in einer Mitteilung der Kommission, in der die Fortschritte bezüglich der Umsetzung des Aktionsplans der EU zu Nanowissenschaften und Nanotechnologien (N&N) detailliert aufgeführt sind. Der Aktionsplan läuft von 2005 bis 2009, und dies ist der erste Bericht, der die Dynamik seit seiner Einführung analysiert. "Nanotechnologie ist ein Bereich, in dem Europa anerkanntermaßen die Führungsrolle einnimmt. Diese Gelegenheit müssen wir entschlossen nutzen", so der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik. Dem Umsetzungsbericht zufolge wurden in allen Bereichen Fortschritte erzielt, von der Finanzierung über die Infrastruktur und Schulungen bis hin zur gesellschaftlichen Dimension, Sicherheit, internationalen Zusammenarbeit und der Erarbeitung einer kohärenten europäischen Strategie. Zu den Höhepunkten zählt die Erhöhung der EU-Finanzierung für Nanotechnologie und Nanowissenschaften. Die Europäische Kommission hat 1,4 Mrd. EUR für 550 Forschungsprojekte unter dem Sechsten Rahmenprogramm (2002 bis 2006) bereitgestellt, was einem Drittel der öffentlichen Finanzierung in diesem Bereich entspricht, und ist somit zum weltweit größten öffentlichen Investor im Bereich Nanotechnologie geworden. Im Zuge des Siebten Rahmenprogramms (RP7) werden die Fördermittel voraussichtlich weiter aufgestockt. Die Kommission hat Infrastrukturen für N&N im RP6 mit 40 Mio. EUR gefördert und wird diese Unterstützung unter dem RP7 fortsetzen. Natürlich liegt die Verantwortung für Forschungsinfrastrukturen in erster Linie in der Verantwortung der EU-Mitgliedstaaten, aber in einem vom Europäischen Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) erstellten Zeitplan ist eine europaweite Infrastruktur für Nanostrukturen und Nanoelektronik als vorrangige Einrichtung aufgeführt. Die Kommission untersucht außerdem die Durchführbarkeit einer Infrastruktur für Nanobiotechnologie. Die Aus- und Weiterbildung im N&N-Bereich wurde mit der Einführung von Master-Studiengängen in verschiedenen Bereichen der Disziplinen und der Vergabe von Marie-Curie-Preisen an Forscher, die im N&N-Bereich tätig sind, vorangebracht. Die Kommission bemühte sich außerdem stark um die damit verbundenen Aspekte der gesellschaftlichen Akzeptanz und der Sicherheit. Wissenslücken in Bezug auf die möglichen Auswirkungen von Nanopartikeln auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit bleiben bestehen. Diese Unsicherheit schürt das Misstrauen der Öffentlichkeit gegenüber N&N, obwohl es in dem Bericht der Kommission heißt, dass Umfragen ergeben haben, "dass das öffentliche Vertrauen in die Fähigkeit der Behörden in Europa, eine ordnungsgemäße Aufsicht und Regulierung der Nanotechnologie zu gewährleisten, in Europa höher ist als andernorts". Die Kommission hat eine breite Palette an Informationsmaterial, das auf verschiedene Gruppen abzielt, finanziert oder veröffentlicht, um die Öffentlichkeit über N&N zu informieren, und gleichzeitig Forschungsmaßnahmen zur Schließung aktueller Wissenslücken zu Auswirkungen auf die Gesundheit und die Sicherheit finanziert. Zurzeit werden die geltenden Rechtsvorschriften daraufhin geprüft, ob die derzeitigen Rechtsrahmen genügend Schutz bieten, und es wurde eine Befragung über die Einstellung gegenüber einem Verhaltenskodex für N&N eingeleitet. Der Verhaltenskodex würde eine Reihe grundlegender Prinzipien zu Vorsichtsmaßnahmen, Integration und Integrität umfassen. Mit der Befragung soll Feedback zu den in dem Kodex aufgeführten Grundsätzen, der Bereitschaft, diesen zu unterzeichnen, und zu Ideen für weitere Maßnahmen gesammelt werden. Die bisher eingegangenen Antworten deuten der Kommission zufolge auf eine Befürwortung eines solchen Kodexes hin und haben neue Ideen zu dessen Verbesserung geliefert. Die Kommission hat auch eine Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für die Einrichtung einer Beobachtungsstelle herausgegeben, die Entscheidungsträgern dynamische Bewertungen der wissenschaftlichen und kommerziellen Entwicklungen liefern kann. Das Bewertungsgremium externer Experten hat einen eingegangenen Vorschlag empfohlen, demzufolge die Beobachtungsstelle im kommenden Jahr ihren Betrieb aufnehmen könnte, so Renzo Tomellini, Referatsleiter innerhalb der Kommission für "Nanowissenschaften und -technologien - konvergente Technologien". Die Kommission empfiehlt, dass in den kommenden Jahren besonderes Augenmerk auf den Aufbau interdisziplinärer Infrastrukturen, angemessene Bedingungen für die sichere und wirksame Nutzung der Nanotechnologie und ein gemeinsames Verständnis der Verantwortung von Wissenschaftlern innerhalb eines ethischen Rahmens gerichtet werden sollte. Der nächste Durchführungsbericht zum N&N-Aktionsplan wird bis Ende 2009 vorgelegt.

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