EUREKA-Projekt bringt Schienengüterverkehr zurück in den Wettbewerb
Im Rahmen des EUREKA-Projekts E-RAILMAP wurden neue Werkzeuge entwickelt, die den Benutzern des Schienengüterverkehrs dabei helfen, die Warenlogistik besser zu steuern und zu managen. Trotz der anerkannten Umweltrelevanz hat der Schienensektor seinen Anteil am Güterverkehrsmarkt in den vergangenen Dekaden an seinen direkten Konkurrenten, den Straßenverkehr, kontinuierlich verloren. Ein Grund dafür sind die Probleme, die Benutzer bei der Organisation des Warenverkehrs erfahren. Das Basiswerkzeug zur Definition der Schienentransportparameter ist eine detaillierte Karte des Eisenbahnnetzes. "Heute stehen auf den europäischen Märkten verschieden Wandkarten des Bahnnetzes zur Verfügung", erklärt Petr Kroca, Projektkoordinator vom tschechischen Unternehmen JERID. "Aber diese Karten sind nicht ausführlich genug, und aufgrund der Herstellungstechnologien dieser Wandkarten ist es nicht möglich, diese regelmäßig zu aktualisieren. Deshalb besteht die Möglichkeit, dass die dargestellte Information nicht der Realität entspricht." Eine wirksame Verfolgung der transportierten Güter ist nur möglich, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt und alle Transportparameter genauestens definiert sind. Herrn Kroca zufolge dienen die aktuellen Wandkarten nur einer ersten Orientierung im Netz. Aber sie können nicht die richtigen Informationen liefern, die für einen verbesserten Schienengüterverkehr erforderlich sind. Das Ziel des Projektes E-RAILMAP war die Erstellung einer elektronischen Karte des europäischen Eisenbahnnetzes. Mit Unterstützung von EUREKA sind JERID und Partner aus Deutschland und Österreich noch einen Schritt weitergegangen. Sie entwickelten ein leistungsstarkes Werkzeug, das Informationen über die Position der Güterwaggons sammelt. Sie setzten konventionelle Methoden der Datensammlung von Bahnsystemen und innovative Telematiktechnologien ein. Die resultierenden Karten können sowohl über Desktopanwendungen als auch über Internetanwendungen angezeigt werden. Sie verfügen über Vergrößerungs- und Verkleinerungsfunktionen sowie über Links zwischen Grafiksymbolen und anderen regelmäßig aktualisierten Informationen wie Text. Sobald der Benutzer angemeldet ist, hat er Zugang zu einer Wagenliste, zu detaillierten Informationen über ihre Standorte und eine Historie der Bewegungen. Sie können das System auch als Datenmanagementwerkzeug verwenden, um Informationen aus und in Datendateien zu exportieren und zu importieren. Außerdem bietet E-RAILMAP auch wesentliche Kontrollmöglichkeiten und ermöglicht es dem Benutzer, Nachrichten an Waggoneinheiten zu senden. "E-RAILMAP war ein sehr erfolgreiches Projekt. Wir haben ein echtes und rentables Softwareprodukt entwickelt, mit vielen zufriedenen Kunden: derzeit 200 in zwölf europäischen Ländern. Unseren Karten umfassen die Standorte aller Bahnhöfe sowie zusätzliche Tools zur Verfolgung von Objekten wie von einzelnen Waggons, Zügen und Lokomotiven", sagt Herr Kroca. Damit hat E-RAILMAP einen Weg zu einem effizienteren und umweltfreundlicheren Güterverkehr eröffnet, indem die Attraktivität der Schiene im Vergleich zur Straße verbessert wurde.
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Tschechien