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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Projekt: Europa soll mehr Körnerleguminosen anbauen

Europäische Landwirte sollen einem von der EU geförderten Projekt zufolge mehr Körnerleguminosen anbauen, da diese für Mensch, Umwelt und Wirtschaft Vorteile bringen. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung wird das Grain Legumes Integrated Project (GLIP) die Ergebnisse se...

Europäische Landwirte sollen einem von der EU geförderten Projekt zufolge mehr Körnerleguminosen anbauen, da diese für Mensch, Umwelt und Wirtschaft Vorteile bringen. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung wird das Grain Legumes Integrated Project (GLIP) die Ergebnisse seiner Forschung zu Körnerleguminosen vorstellen. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeit stand die Frage, wie der Anbau dieser Pflanzen in der Fruchtfolge eine profitable, nachhaltige und umweltfreundliche Landwirtschaft in Europa fördern könnte. Leguminosen wir Erbsen, Lupinen, Kichererbsen und Linsen sollten die Lieblinge eines jeden Bauern sein, denn sie fixieren Stickstoff im Boden und reduzieren daher den Bedarf an Kunstdünger. Dennoch werden Experten zufolge diese Pflanzen derzeit in der europäischen Landwirtschaft nicht ausreichend genutzt. Aktuell wachsen in Europa nur auf 5 Prozent der nutzbaren Ackerfläche Körnerleguminosen, im Vergleich zu 15 bis 30 Prozent in anderen Erdteilen. Der Widerstand der Landwirte gegen die Leguminosen wird gerne mit Krankheiten wie Wurzelfäule begründet oder mit der Tatsache, dass diese Pflanzen oft unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrechen. Das GLIP hat sich genetischen und züchtungstechnischen Fragen gewidmet, aber auch neue Ideen zu Grundlagen der Pflanzenbiologie entwickelt. Ziel ist die Sequenzierung des kompletten genetischen Codes der Medicago trunculata, des gestutzten Schneckenklees. Anhand dieser experimentellen Pflanze erhofft man sich neue Erkenntnisse, die für komplexere Arten wie Linsen oder Erbsen genutzt werden können. Den Forschern ist es gelungen, fünf neue Gene zu identifizieren, die für die Entwicklung der Pflanzenarchitektur verantwortlich sind. Von der Architektur hängen verschiedene Reaktionen der Pflanze ab, zum Beispiel Krankheitsverlauf, Wettbewerb um Ressourcen oder Stresstoleranz. Darüber hinaus untersuchte GLIP auch die Vorteile dieser Pflanzen als Tierfutter. Hieran sind vor allem Ernährungswissenschaftler und Wirtschaftswissenschaftler beteiligt. Ferner werden neue Futterverarbeitungsmethoden getestet, die zur Verbesserung der Tiergesundheit beitragen sollen. Zunächst werden diese Versuche an Schweinen und Lachs durchgeführt. Bei letzterem hofft das Team, eine Lösung für den akuten Bedarf der Fischereiindustrie an alternativen Eiweißquellen zu finden. Ein bedeutender Aspekt des Projekts ist die Technologieplattform, die mit Industriepartnern eingerichtet wurde. Sie soll den Technologietransfer aus der Leguminosenforschung erleichtern, denn schließlich sollen diese Pflanzen dazu beitragen, die wichtigsten beiden europäischen Herausforderungen in Bezug auf Nahrungsmittel zu meistern und den Bedarf an Biokraftstoffen zu decken.

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