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EU-Projekt führt Roboterarm auf Medizinmesse vor

Eine Forschergruppe hat ein Robotersteuerungssystem auf der Basis von Signalen des Elektroenzephalogramms (EEG) entwickelt, das gelähmten Menschen helfen könnte, einen Teil ihrer Selbstständigkeit zurückzugewinnen. Das von der EU finanzierte Projekt Brain2Robot, das am Fraun...

Eine Forschergruppe hat ein Robotersteuerungssystem auf der Basis von Signalen des Elektroenzephalogramms (EEG) entwickelt, das gelähmten Menschen helfen könnte, einen Teil ihrer Selbstständigkeit zurückzugewinnen. Das von der EU finanzierte Projekt Brain2Robot, das am Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik (FIRST) entwickelt wurde, umfasst eine Roboterarmprothese, die mithilfe einer Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer, des sogenannten Brain-Computer Interface (BCI), in Kombination mit einem "Eyetracker" gesteuert werden kann. Um die Bewegungsrichtung für den Arm zu bestimmen, nehmen zwei Kameras, die an einer Spezialbrille angebracht sind, die Blickrichtung des Patienten auf. Die eigentliche Bewegung des Arms wird allerdings durch ein Signal des Brain-Computer Interface ausgelöst. An der Kopfhaut angebrachte Elektroden messen die hirnelektrischen Signale. Sie werden abwechselnd von einem Computer verstärkt und ausgewertet, der Veränderungen der Hirnaktivität erkennen kann. Die Maschine ist dann in der Lage, den Willen des Patienten auszuführen, der durch seine Vorstellung diktierte wird. Projektleiter Dr. Florin Popescu sagte, "das Projekt ist darauf ausgelegt, unterschiedlichen behinderten Menschen zu helfen, mit dem Alltag zurechtzukommen. Der Vorteil unserer Technologie ist, dass sie Bewegungsintentionen direkt in Steuerungsbefehle für den Computer umwandeln kann." Obwohl sich die Forschung anfänglich ausschließlich auf medizinische Anwendungen konzentriert hat, könnte es eine ganze Bandbreite weiterer Einsatzmöglichkeiten geben, beispielsweise bei der Sicherheit im Automobilbereich (im Sinne eine Fahrerüberwachung) und bei der Steuerung von Computerspielen. Das Projekt hat auf Basis eines Marie Curie Excellence Grant (EXT) Fördermittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro aus den Sechsten Rahmenprogramm (RP6) der EU erhalten. EXT-Stipendien dienen der Identifikation und Förderung wissenschaftlicher Exzellenz. Sie ermöglichen die Einrichtung von Exzellenz-Teams und die Durchführung ambitionierter Spitzenforschung in allen EU-relevanten wissenschaftlichen Disziplinen. Als Kommentar zu den Mitteln von der EU sagte Dr. Popescu: "Das Stipendium hat es mir ermöglicht, ein Team von jungen, exzellenten Wissenschaftlern innerhalb einer kurzen Zeit am Fraunhofer FIRST zusammen zu führen. Ohne die EU-Finanzierung wäre es nicht möglich gewesen, das Brain2Robot-System in nur drei Jahren zu entwickeln."

Länder

Deutschland

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