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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Projekte geben Empfehlungen zu Waldbränden ab

Im Jahr 2007 wurden in Griechenland, was Waldbrände anbelangt, alle Rekorde gebrochen. Allein in der letzten Augustwoche gingen 180 000 Hektar Land in Rauch und Flammen auf, über 60 Personen starben und Hunderte von Häusern wurden zerstört. Die am stärksten betroffenen Gebiete...

Im Jahr 2007 wurden in Griechenland, was Waldbrände anbelangt, alle Rekorde gebrochen. Allein in der letzten Augustwoche gingen 180 000 Hektar Land in Rauch und Flammen auf, über 60 Personen starben und Hunderte von Häusern wurden zerstört. Die am stärksten betroffenen Gebiete waren der Peloponnes, Euböa und Athen. Die verheerenden Ereignisse des Sommers sind jetzt von den Partnern der europäischen Projekte PREVIEW und RISK-EOS untersucht worden. In dem Bericht werden die von den Projekten entwickelten Instrumente und Dienste behandelt, von denen einige während der Brände in Griechenland erprobt wurden. Ferner enthält der Bericht eine Reihe von Empfehlungen dazu, wie man sich in der Zukunft besser auf diese Brände vorbereiten und darauf reagieren könnte. Das PREVIEW-Projekt wird im Rahmen der Globalen Umwelt- und Sicherheitsüberwachung, kurz GMES, gefördert, die Teil des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) der EU ist. Das Projekt hat zum Ziel, Informationsdienste für die Kartierung von Risiken und Gefährdungen, die Risikoüberwachung, die Prognosenerstellung und das Bewusstsein sowie die Schadensbewertung für eine Reihe von Katastrophen wie Hochwasser, Stürme, Erdbeben, Vulkanausbrüche, vom Menschen verursachte Katastrophen und natürlich Brände zu entwickeln. Das RISK-EOS-Projekt ist Teil des "GMES Service Element Programme" und wird von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) finanziert. Es bietet an der Bekämpfung von Hochwasser, Bränden und anderen Katastrophen beteiligten Personen Geoinformationsdienste. Beide Projekte haben Instrumente entwickelt, von denen einige während und nach den Bränden in Griechenland getestet wurden. So hat PREVIEW beispielsweise Brandgefahrindizes entwickelt, bei denen anhand von Wetterbeobachtungen und -prognosen sowie Erdbeobachtungsdaten Brandrisikokarten erstellt werden, die die Wahrscheinlichkeit eines Brandes innerhalb von 24 Stunden (Sommer) bzw. 72 Stunden (Winter) aufzeigen. Der Pilotdienst für die Brandüberwachung bietet die Überwachung bestehender Brände in einer mittleren Auflösung und nahezu in Echtzeit. Der Pilotdienst für die Kartierung von Sachgegenständen bindet sozioökonomische Informationen in durch die Erdbeobachtung gewonnene Produkte ein, um die direkten Auswirkungen einer Naturkatastrophe auf Menschen und deren Hab und Gut aufzuzeigen. Das RISK-EOS-Projekt hat einen schnellen Pilotdienst für die Kartierung entwickelt, der Karten zum Ausmaß und den Auswirkungen von Bränden innerhalb einer Woche nach Eintritt des Ereignisses zur Verfügung stellt. Dieser Dienst soll als Ergänzung der Kartierung des verursachten Brandschadens dienen, die eine hochauflösende Karte mit den niedergebrannten Gebieten nach den Bränden im Sommer- und Winter enthält. Ferner beschäftigt sich die Untersuchung mit der Verwendung der internationalen Charta "Weltraum und Katastrophen". Hierbei handelt es sich um einen Dienst, der Erdbeobachtungsdaten sammelt und denjenigen zur Verfügung stellt, die von Natur- oder vom Menschen verursachten Katastrophen betroffen sind. "Eine der wichtigsten Lektionen der griechischen Brände in diesem Jahr war für uns die lange Verzögerung, mit der die Charta aktiviert wurde, als sich die Lage der Brände verschlimmerte", so die Projektpartner. "Auch die Verbreitung der Karte wurde durch den komplizierten Aktivierungsprozess erschwert. Aus diesem Grunde hatten schließlich nur griechische Nutzer Zugriff auf hochauflösende Produkte und es wurde nicht dafür gesorgt, dass ein Austausch mit den verschiedenen Mitgliedern der ausländischen Rettungsteams stattfand." Die Forscher empfehlen die Einrichtung eines "Frühaktivierungs"-Mechanismus für die Charta. Auch wenn dies zu einigen Fehlaktivierungen führen könnte, würde die Reaktionszeit drastisch gesenkt. Ferner fordern sie eine routinemäßige Erfassung von Bildern mit hoher Auflösung zum Aufbau einer umfassenden Referenzdatenbank. So können Hochrisikogebiete im Voraus ermittelt werden. Die in diesen Pilotprojekten gewonnenen Erfahrungen und von diesen Pilotprojekten herausgegebenen Empfehlungen werden bei der Vorbereitung der Umsetzungsphase des Dienstes "Globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung" (GMES) hilfreich sein. GMES ist eine europäische Initiative für die Umsetzung von Informationsdiensten für die Umwelt und Sicherheit. Grundlage des Dienstes werden Beobachtungsdaten von Erdbeobachtungssatelliten und bodengestützte Informationen sein. Sinn und Zweck des Dienstes ist die Bereitstellung eines eigenständigen und unabhängigen Zugangs zu Informationen für Entscheidungsträger und weitere Endbenutzer. Die schrittweise Umsetzung von GMES wird durch die Aktivitäten und Investitionen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) ermöglicht.

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