EU regt soziales Engagement in der Forschung an
Die Europäische Kommission hat ein Forum ins Leben gerufen, um das soziale Engagement in der Forschung in Europa zu fördern. Das zunächst für drei Jahre eingerichtete Europäische Forum für soziales Engagement in der Forschung wird sich mit folgenden Fragen befassen: bisherige Strategien gemeinnütziger Einrichtungen in der Forschungsförderung, Rechts-, Steuer- und Regelungsfragen sowie verwaltungstechnische und ethische Fragen. Die Einrichtung des Forums ist nur eine der Maßnahmen, die die Europäische Kommission ergriffen hat. So wurden Studien zur Machbarkeit einer europäischen Satzung für Stiftungen und zur Rolle des sozialen Engagements in der Hochschulforschung durchgeführt. Experten schätzen die Unterstützung europäischer Forschung durch gemeinnützige Organisationen auf unter 3% der Gesamtforschungsausgaben, im Vergleich zu 4 bis 5% in den USA. "Die Forschung sollte von vielen Seiten Unterstützung erfahren, auch seitens gemeinnütziger Kreise", sagte der für Wissenschaft und Forschung zuständige Kommissar, Janez Potocnik, bei der Vorstellung des Forums. "Verglichen mit den USA, ist dieser Sektor in Europa jedoch unterentwickelt und wird unterschätzt. Die Einrichtung dieses Forums sollte ein Signal sein, konsequenter und gezielter auf gemeinnützige Einrichtungen zuzugehen und sie für die Forschung zu gewinnen." Das Europäische Forum für soziales Engagement in der Forschung steht allen europäischen Stiftungen und Forschungsbeteiligten zur Teilnahme offen. Die Mitglieder des Koordinierungs- und Entscheidungsgremiums des Forums (Lenkungsausschuss) werden unter den Mitgliedern des Europäischen Stiftungszentrums und des Europäischen Hochschulverbands ausgewählt. Das Programm des Forums umfasst Forschungsarbeiten, Fortbildungsveranstaltungen und Arbeitsgruppen, zu denen interessierte Parteien eingeladen werden. Die Europäische Kommission hat im November 2006 den Mitgliedstaaten vorgeschlagen, sich bei der steuerlichen Behandlung von Stiftungen und bei der steuerrechtlichen Begriffsbestimmung von gemeinnützigen Organisationen" abzustimmen. Eine Studie befasste sich mit der Machbarkeit einer europäischen Satzung für Stiftungen, mit der die größten Hindernisse für die grenzübergreifende Zusammenarbeit von Stiftungen abgebaut werden könnten, etwa bei der Weitergabe und Entgegennahme von Geldern, bei der gegenseitigen Anerkennung, der Besteuerung und beim Niederlassungsrecht. Die Studie wird auch beleuchten, wie sich eine solche Satzung auf die Tätigkeiten und die Leitung der Stiftungen, das Verhalten potenzieller Geldgeber und den Unternehmenssektor auswirken wird.