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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Projekt: Neue Erkenntnisse über die Rolle von Thrombozyten bei Herzerkrankungen

Forscher haben im Rahmen eines EU-geförderten Projekts herausgefunden, welche Bedeutung Thrombozyten bei kardiovaskulären Risikofaktoren wie Diabetes und Fettleibigkeit zukommt. Kardiovaskuläre Erkrankungen sind für rund 30 % aller Sterbefälle verantwortlich und stellen dami...

Forscher haben im Rahmen eines EU-geförderten Projekts herausgefunden, welche Bedeutung Thrombozyten bei kardiovaskulären Risikofaktoren wie Diabetes und Fettleibigkeit zukommt. Kardiovaskuläre Erkrankungen sind für rund 30 % aller Sterbefälle verantwortlich und stellen damit weltweit die häufigste Todesursache dar. Eine positive Entwicklung ist, dass einige Risikofaktoren verringert werden konnten, da beispielsweise immer mehr Menschen das Rauchen aufgeben und auf ihren Cholesterinspiegel achten und Verbesserungen bei der Behandlung akuter gesundheitlicher Probleme erzielt wurden. Dies hat dazu geführt, dass die Zahl der Fälle koronarer Herzkrankheiten rückläufig ist. Allerdings ist die Zahl der Patienten, die an Fettleibigkeit und Diabetes leiden, gestiegen, sodass immer mehr Menschen an den Folgen einer Herzerkrankung sterben. Eicosanoide und Stickstoffmonoxid (NO) sind Signalmoleküle, die bei zahlreichen physiologischen und pathologischen Prozessen, u. a. bei kardiovaskulären Erkrankungen, eine Schlüsselrolle spielen. Die Forscher Giovanni Davì von der Fondazione Università G. D'Annunzio, Chieti, Italien, und Carlo Patrono von der Università Cattolica del Sacro Cuoro - Facoltà di Medicina e Chirurgia, Rom, Italien, sind am EICOSANOX-Projekt ("Eicosanoids and nitric oxide: mediators of cardiovascular, cerebral & neoplastic diseases" - "Eicosanoide und Stickstoffmonoxide: Mediatoren kardiovaskulärer, zerebraler und neoplastischer Erkrankungen") beteiligt. Ein Überblick über die Ergebnisse wurde in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" veröffentlicht. Thrombozyten spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Atherothrombose, eine der Hauptursachen für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Die Wissenschaftler konnten bei Patienten in einem Frühstadium von Diabetes und Patienten, die zwar stark übergewichtig waren, jedoch keinerlei Krankheitssymptome aufwiesen, eine dauerhaft hohe Thrombozytenaktivität nachweisen. Dazu analysierten sie den Thromboxanspiegel im Blut. Thromboxan ist ein wichtiges Eicosanoid, das von Thrombozyten gebildet wird. Darüber hinaus untersuchten die Forscher die Mechanismen der Thrombozytenaktivierung bei Patienten mit Gefäßerkrankungen, wobei einige dieser Mechanismen auf Aspirin ansprechen und andere nicht. Im Rahmen ihrer Studie gewannen die Forscher neue Erkenntnisse über die Bedeutung von Thrombozyten bei der Entstehung atherosklerotischer Plaques. Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für weitere Forschungsarbeiten, in denen der Frage nachgegangen wird, wie thrombozytenhemmende Behandlungen zu einer Verlangsamung der Plaquebildung beitragen können. Das Projekt EICOSANOX wird mit Finanzierungsmitteln in Höhe von 10 699 981 Euro unter dem Themenbereich "Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Gesundheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) gefördert. Das Projekt wurde 2005 eingeleitet und wird voraussichtlich bis 2009 laufen. Eicosanoide und Stickstoffmonoxide sind nicht nur an der Entstehung von Herzerkrankungen beteiligt, sondern werden mit weiteren Krankheiten wie Demenz und Krebs in Verbindung gebracht. An dem Projekt sind europäische Forscher beteiligt, die auf dem Gebiet der Eicosanoide führend sind. Sie sind in der Grundlagen- und angewandten Forschung tätig und verfolgen das Ziel, neue Arzneimitteltargets zur Behandlung dieser Erkrankungen zu entwickeln, die die Haupttodesursachen in Europa sind.

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