USA setzen ITER-Finanzierungsmittel aus
Die USA haben bekannt gegeben, dass sie ihren finanziellen Beitrag zu dem Projekt "internationaler thermonuklearer Versuchsreaktor (ITER)" aus inländischen Haushaltsgründen ein Jahr lang aussetzen werden. Es wird kein Geld aus dem Projekt abgezogen, aber Ausrüstung, die die USA im Laufe des Jahres hätten bauen sollen, wird mit Verzögerung bereitgestellt. Die USA sollen neun Prozent der erforderlichen 15 Mrd. EUR beisteuern. Die EU wird mit 46 Prozent den Löwenanteil tragen, während die restlichen Mittel von China, Indien, Japan, Russland und Südkorea bereitgestellt werden. Die Änderung des USA-Beitrags bedeutet nicht, dass die Beiträge der anderen Beteiligten erhöht werden. "Dies ist eine sehr beunruhigende Situation, aber wir können nicht zu der Schlussfolgerung gelangen, dass die Vereinigten Staaten aus dem ITER-Projekt aussteigen", so ITER-Sprecher Neil Calder. Er ergänzte, die Diskussionen zwischen der US-Regierung und ihrem Energieministerium würden fortgesetzt, um festzustellen, ob eine Lösung für 2008 gefunden werden kann. Die US-Entscheidung folgte auf eine Senkung der nationalen Forschungsausgaben. "Die amerikanische Wissenschaftsgemeinschaft stellte Ende Dezember schockiert fest, dass der Haushalt für wissenschaftliche Forschung statt, wie man gehofft hatte, erhöht zu werden, um 400 Mio. USD gekürzt worden war", so Calder gegenüber den Medien. Das langfristige Ziel des ITER besteht in der Nutzung der durch die Fusion leichter Atome erzeugten Kernenergie, um den künftigen Energiebedarf zu decken. Der Reaktor wird in Cadarache, Südfrankreich, gebaut. Unterdessen hat die ITER-Organisation am 16. Januar ein Partnerschaftsabkommen mit dem Fürstentum Monaco zur Einrichtung von fünf Promotionsstipendien und zur Durchführung einer internationalen Konferenz zu ITER-bezogener Forschung unterzeichnet. "Es ist wichtig, die Öffentlichkeit und die Wirtschaftsakteure des Fürstentums für das ITER-Projekt und seine Bedeutung für die Zukunft unseres Planeten zu sensibilisieren", so Jean Paul Proust, Minister des Fürstentums Monaco. Im Rahmen des Abkommens wird Monaco 5,5 Mio. EUR über einen Zeitraum von zehn Jahren bereitstellen, von denen 150 000 EUR für wissenschaftliche Konferenzen und 400 000 EUR für Promotionsstipendien aufgewendet werden. Die Stipendien werden fünf Nachwuchswissenschaftlern aus den am ITER-Projekt beteiligten Ländern oder Monaco eine zweijährige Ausbildung im Bereich Fusionsforschung ermöglichen.
Länder
China, Indien, Japan, Südkorea, Monaco, Vereinigte Staaten