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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-finanziertes Melanom-Projekt erforscht Verhalten in der Sonne

Ein von der EU gefördertes Exzellenznetz hat kürzlich einen Online-Fragebogen veröffentlicht, der von 10 000 Menschen in unterschiedlichen Ländern der Welt Informationen darüber, wie sie sich in der Sonne verhalten, sammelt. Die Umfrage erhebt auch Daten zu Bräunung und Hautkr...

Ein von der EU gefördertes Exzellenznetz hat kürzlich einen Online-Fragebogen veröffentlicht, der von 10 000 Menschen in unterschiedlichen Ländern der Welt Informationen darüber, wie sie sich in der Sonne verhalten, sammelt. Die Umfrage erhebt auch Daten zu Bräunung und Hautkrebs. Bis jetzt sind laut GenoMEL (Genetic and environmental determinants of melanoma: translation into behavioural change) 7.000 Personen dem Aufruf gefolgt. Ein Melanom ist eine Form des Hautkrebses, der in den Melanozyten entsteht, den Zellen, die Pigmente, also unsere Hautfarbe, produzieren. Das Melanom, das normalerweise in einem Muttermal beginnt, wird mit übermäßiger Sonnenexposition in Verbindung gebracht. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge werden jedes Jahr weltweit etwa 132.000 maligne Melanome verzeichnet, und seit Anfang der 1970er Jahren ist die Häufigkeit der Krankheit bedeutend angestiegen. Der Multiple-Choice-Fragebogen untersucht, wie die Menschen ihr persönliches Melanom-Risiko einschätzen und welche Art von Sonnenschutz sie verwenden. "Etwas Vergleichbares wurde bisher in diesem Maße in der gesundheitspsychologischen Forschung noch nicht versucht", so Paul Affleck, GenoMEL-Projektleiter am Leeds Institute of Molecular Medicine (LIMM), einem der Projektpartner. Die Ergebnisse, die Anfang 2008 erwartet werden, werden den Wissenschaftlern helfen, wirksamere Vorbeugungs- und Aufklärungsstrategien zu entwickeln, die darauf abzielen, dass Millionen von Sonnenanbetern ihr Verhalten ändern. "Die Zunahme der Melanomfälle, die wir derzeit verzeichnen, könnte darauf zurückzuführen sein, dass immer mehr Menschen mit Billigflügen in die Sonne fliegen, und dass eine gebräunte Haut nach wie vor ein Schönheitsideal ist", so Affleck. "Aber wir müssen herausfinden, wie die Umwelt- und Lebensstilfaktoren mit den angeborenen genetischen Hautkrebs- oder Melanomrisiken eines Menschen interagieren. Das heißt, je mehr Menschen an der Umfrage mitmachen, desto besser." Das GenoMEL-Projekt, an dem sich 20 der weltweit führenden Melanomforschungszentren beteiligen, wird mit 10,45 Mio. EUR unter dem Sechsten EU-Rahmenprogramm (RP6) gefördert. Schwerpunkt des Projekts ist die Sammlung von DNA über Blutproben von Tausenden von Menschen, um die Gene - in Familien oder bestimmten Bevölkerungsgruppen - zu identifizieren, die unter Umständen das Melanomrisiko erhöhen. Die Forscher wollen auch herausfinden, wie diese Gene mit anderen Genen und mit Umweltfaktoren, zum Beispiel der Exposition zu ultravioletten (UV) Strahlen der Sonne, interagieren. "Bis jetzt hat GenoMEL viele Erkenntnisse über die Rolle von vier Hochrisiko-Melanomgenen geliefert. Aber es gibt eventuell viele andere, mit einem relativ geringen Risiko behaftete Gene, zum Beispiel das Gen, das Menschen blasse Haut, rote Haare und Sommersprossen verleiht, oder andere, die wir noch gar nicht kennen", erklärt Professor Julia Newton-Bishop, Projektkoordinatorin bei Cancer Research UK. Wenn das Projekt im Jahr 2010 abgeschlossen wird, wird es auch einen "Online-Risikorechner" entwickelt haben, der Menschen mit unterschiedlichen Hauttypen auf einfache Weise hilft, ihr persönliches Melanomrisiko zu ermitteln.

Länder

Vereinigtes Königreich

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