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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Interessengruppen fordern mehr Forschungen zu Impfstoffen für Tiere

Impfungen spielen bei der Bewahrung der Tiergesundheit in Europa eine wichtige Rolle. Mehr Forschungen für die Entwicklung sicherer, wirksamer Impfstoffe gegen neue und bekannte Krankheiten sind dringend notwendig. Das war die wichtigste Nachricht einer Anhörung des Europäisch...

Impfungen spielen bei der Bewahrung der Tiergesundheit in Europa eine wichtige Rolle. Mehr Forschungen für die Entwicklung sicherer, wirksamer Impfstoffe gegen neue und bekannte Krankheiten sind dringend notwendig. Das war die wichtigste Nachricht einer Anhörung des Europäischen Parlaments über die Strategie der Gemeinschaft zu Tiergesundheit und Impftechnologien, die am 13. Februar stattfand. Das Motto der Strategie, die von der Kommission im September 2007 bekannt gegeben wurde, lautet "Vorbeugung ist besser als Heilung". Das Gesamtziel dieser Strategie ist die Begrenzung der Bedrohungen für die Gesundheit von Tieren und der Öffentlichkeit, bei gleichzeitiger Verbesserung des Wohlergehens der Tiere und der Wettbewerbsfähigkeit von Europas landwirtschaftlichen Betrieben - Krankheitsausbrüche erst im Nachhinein zu behandeln ist teuerer, als einem Ausbruch vorzubeugen. Einer der vier "Pfeiler" der Strategie widmet sich Forschung und Innovation. Wie viele Sprecher hervorhoben, haben uns Impfstoffe bereits geholfen, eine Reihe von Krankheiten zu eliminieren oder die Krankheitsfälle wenigstens drastisch zu reduzieren. Pocken, die erste Krankheit, für die ein Impfstoff entwickelt wurde, wurde erfolgreich ausgerottet. Polio wird wahrscheinlich folgen. In der Tierwelt ist die Rinderpest, die noch in den frühen 1980ern weit verbreitet war, heute auf wenige Fälle in Somalia begrenzt und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen hofft, dass sie bis 2010 verschwunden sein wird. Allerdings bedeuten das Aufkommen neuer Krankheiten und das Wiederauftreten bestehender Krankheiten, ebenso wie der Klimawandel und steigende Handelsvolumen, dass neue Impfstoffe zur Eindämmung einer weiten Verbreitung dieser Krankheiten dringend benötigt werden. Neue Ansätze bei der Impfstoffentwicklung werden ebenfalls benötigt. Wie Jennifer Rice von Dow AgroSciences klarstellte, seien wir noch weit von der Produktion des idealen Impfstoffs entfernt. Der ideale Impfstoff muss wirksam und sicher sein, sollte aber auch kostengünstig und stabil sein, also keine Kühlung benötigen. Darüber hinaus sollte es mit einem idealen Impfstoff möglich sein, zwischen einem geimpften und einem infizierten Tier differenzieren zu können. Es gibt bereits eine Reihe EU-finanzierter Projekte, die sich mit Tiergesundheit und Impfstoffentwicklung beschäftigen. Sie decken so vielfältige Gebiete wie die Maul- und Klauenseuche, die Schweinepest, die Blauzungenkrankheit und die Vogelgrippe sowie Krankheitserreger bei Bienen, Fischen und Weichtieren ab. Das Siebte Rahmenprogramm (RP7) finanziert Forschungen zur Tiergesundheit unter dem Themenbereich "Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei sowie Biotechnologie". Außerdem gibt es eine Technologieplattform zur Tiergesundheit mit der Bezeichnung ETPGAH (European Technology Platform for Global Animal Health). ETPGAH führt Wissenschaftler, Industrievertreter, Landwirte, Tierärzte, Tierschutzgruppen und internationale Organisationen wie die FAO zusammen. Zusammen haben diese Interessengruppen eine strategische Forschungsagenda entwickelt, welche die zentralen Maßnahmenbereiche hervorhebt. Für die folgenden Jahre zielt die Plattform darauf, sicherzustellen, dass alle relevanten Forschungen in Europa am europäischen Aktionsplan ausgerichtet sind. Die ETPGAH steht auch hinter dem neuen DISCONTOOLS-Projekt, das für eine Finanzierung durch das RP7 vorgesehen ist. Dieses Projekt will eine öffentliche Datenbank schaffen, in der die neusten Informationen zu einer Vielfalt von Tierkrankheiten zusammengetragen werden. Die Partner werden auch eine Analyse der wichtigsten Mängel bei unseren Fähigkeiten, Krankheiten zu kontrollieren, durchführen und die Krankheiten bestimmen, die höchste Priorität haben. Dabei wird es, wie die Projektpartner zugeben, unvermeidbar zu Kontroversen kommen. Sie hoffen auch, Technologieentwicklungen in anderen Bereichen zu untersuchen, beispielsweise in der Humangesundheit, Nanotechnologie und Biotechnologie, um so Instrumente zu identifizieren, die im Bereich der Tiergesundheit angewendet werden könnten. Die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit wurde auf der Veranstaltung ebenfalls hervorgehoben. Viele Sprecher wiesen dabei darauf hin, dass Krankheiten keine Grenzen beachten und dass die Forschungsförderung ebenso grenzübergreifend sein sollte. ETPGAH hat bereits Partner auf der ganzen Welt und plant, diesen in Zukunft mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

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