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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Europäische Wissenschaftspreise ehren "die Besten, die Europa zu bieten hat"

"Sie repräsentieren die Besten, die Europa zu bieten hat. Wir sind stolz auf Sie", sagte der europäische Forschungskommissar Janez Potocnik den Gewinnern der europäischen Wissenschaftspreise (European Science Awards) 2007 auf der Preisverleihung am 12. März in Brüssel. Zu de...

"Sie repräsentieren die Besten, die Europa zu bieten hat. Wir sind stolz auf Sie", sagte der europäische Forschungskommissar Janez Potocnik den Gewinnern der europäischen Wissenschaftspreise (European Science Awards) 2007 auf der Preisverleihung am 12. März in Brüssel. Zu den Gewinnern gehörten Experten zur mysteriösen Dunklen Energie, ein Team, das molekulare Motoren entwickelt, Klimaexperten, Medizinforscher und ein Ökonom. Auf der diesjährigen Preisverleihung wurden drei Auszeichnungen vergeben: Der Descartes-Preis für transnationale Verbundforschung, die Marie-Curie-Preise für herausragende Leistungen und der Preis für Wissenschaftskommunikation. Der Descartes-Preis würdigt grenzüberschreitende Forschungsgruppen, die als Ergebnis ihrer Zusammenarbeit einen herausragenden wissenschaftlichen Durchbruch erreichen konnten. Der diesjährige, mit 1,36 Millionen Euro dotierte Preis wurde unter drei Projekte aufgeteilt. Mithilfe der Untersuchung des in Lebensmitteln häufig vorkommenden Krankheitserregers Listeria hat die VIRLIS-Initiative neue Ansätze für den Kampf sowohl gegen alte als auch gegen neue Gesundheitsrisiken entwickelt, in einer Zeit, in der die Wirksamkeit von Antibiotika abnimmt. Das Projekt SYNNANOMOTORS arbeitet an der Entwicklung synthetischer Motoren im molekularen Maßstab, während das EPICA-Projekt mithilfe der Untersuchung von Eiskernen aus der Antarktis unser Verständnis von der Klimaentwicklung der Erde in den letzten 800.000 Jahren maßgeblich erweitert hat. Die Marie-Curie-Preise für herausragende Leistungen werden an Wissenschaftler vergeben, die sich in ihrem Bereich besonders hervorgehoben haben und an einem Punkt ihrer Laufbahn von den Marie-Curie-Förderprogrammen der EU zur Verbesserung der Forschermobilität profitiert haben. Jeder Gewinner erhält einen Preis von 50.000 Euro. Zu den fünf Gewinnern dieses Jahres gehörte erstmals ein Wirtschaftswissenschaftler. Professorin Luisa Corrado von der Universität Cambridge interessiert sich für die Auswirkungen wirtschaftlichen Wachstums auf unser Wohlbefinden. Sie will das Preisgeld für die Verbesserung ihrer Forschungsmethoden verwenden und Veranstaltungen zu diesem wichtigen Thema organisieren. Ein weiterer Gewinner war Robert Nichol von der Universität Portsmouth im Vereinigten Königreich. Der Astronom ist von der Dunklen Energie fasziniert, der geheimnisvollen Substanz, die dafür verantwortlich zu sein scheint, dass sich die Ausdehnung des Universums beschleunigt und nicht langsamer wird, wie ursprünglich angenommen wurde. Für ihn was das Marie-Curie-Stipendium von großer Bedeutung, indem es ihm dabei half, nach einem Aufenthalt in den USA nach Großbritannien zurückzukehren. Sechs Monate nach seiner Rückkehr verstarb seine Mutter. Wäre er in den USA geblieben, hätte er in den letzten Monaten ihres Lebens nicht so viel Zeit mit ihr verbringen können. Valerie O'Donnell von der Universität Cardiff, ebenfalls im Vereinigten Königreich, erhielt die Auszeichnung für ihre Pionierarbeit zur Rolle von freien Radikalen im Körper. Obwohl freie Radikale in einigen Situationen schädlich sind, sind sie an einigen wichtigen biologischen Abläufen wie der Aufrechterhaltung des Blutdrucks maßgeblich beteiligt. Mit ihrem Preisgeld will sie sich einem Programm anschließen, das von einem der Gewinner des letzten Jahres eingerichtet wurde. "Wendy Sadler hat ein Spin-Out-Unternehmen der Universität Cardiff mit dem Namen Science Made Simple", sagte Dr. O'Donnell CORDIS-Nachrichten gegenüber. Das Unternehmen führt Outreach-Programme für Schulen, über die Medien und im Fernsehen durch und will damit zeigen, dass Wissenschaftler nicht nur "alte Männer in braunen Anzügen mit Bart und Brille sind". "Sie stimmen sicherlich zu, dass wir nicht alle so aussehen", sagte sie scherzend. Andrea Ferrari promovierte mithilfe eines Marie-Curie-Stipendiums im britischen Cambridge, wo er auch immer noch stationiert ist. Zusätzlich zum Marie-Curie-Preis erhielt er außerdem eines der ersten Stipendien des Europäischen Forschungsrats, mit dem er seine Forschungen zu Kohlenstoffnanoröhren in den nächsten fünf Jahren weiterführen kann. Auch Batu Erman half ein Marie-Curie-Stipendium zur Reintegration bei seiner Rückkehr in sein Heimatland Türkei, nachdem er 17 Jahre in den USA verbracht hatte. Zusammen mit Fördermitteln der türkischen Regierung ermöglichte ihm die Finanzhilfe, ein erstklassiges Immunologie-Labor in der Türkei aufzubauen. "Ich möchte eine neue Generation junger türkischer Molekularbiologen ausbilden", sagte er. Zwei der Preise für Wissenschaftskommunikation wurden im Bereich der Astronomie vergeben. Der Franzose Jean-Pierre Luminet erhielt die Auszeichnung als bester Wissenschaftskommunikator. Der Astrophysiker vermittelt sein Thema mithilfe von Ausstellungen, Romanen, Musik und plastischer Kunst an ein breiteres Publikum. Der Preis für die beste audiovisuelle Dokumentation ging an Peter Leonard, der einen Dokumentarfilm mit dem Titel "Most of our Universe is missing" (Der Großteil unseres Universums fehlt) für die Wissenschaftsserie Horizon der BBC geschrieben, produziert und dabei Regie geführt hat. Die Sendung konnte abstrakte und theoretische Aspekte der Kosmologie auf klare und unterhaltsame Weise erklären. Schließlich gewann Delphine Grinberg den Preis für den besten Wissenschaftsautor für ihre Bücher, die jungen Kindern dabei helfen, die Welt um sie herum mithilfe von einfachen, zu Hause durchführbaren Experimenten zu entdecken. Jeder Preisträger des Preises für Wissenschaftskommunikation erhielt einen Scheck über 60.000 Euro. Einer der Gewinner des letzten Jahres, Eoin Gill von CALMAST in Irland, beschreibt, wie sich der Preis für Wissenschaftskommunikation auf seine Arbeit ausgewirkt hat. "Er ist sehr motivierend und hält einen auf Trab, und ich glaube, dass man anfängt, die Ansprüche an sich selbst höher anzusetzen", sagte er CORDIS-Nachrichten gegenüber. "Aus organisationstechnischer Sicht öffnet er uns sicherlich Türen und Menschen hören, was wir zu sagen haben."

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