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Neues Instrument soll Afrikas Tier- und Pflanzenwelt schützen

Der Schutz von Afrikas Tier- und Pflanzenwelt soll dank eines neuen von der Europäischen Kommission entwickelten Online-Tools einen Auftrieb erhalten. Unter dem Titel "The Assessment of African Protected Areas" (Die Bewertung afrikanischer Naturschutzgebiete) zieht das neue In...

Der Schutz von Afrikas Tier- und Pflanzenwelt soll dank eines neuen von der Europäischen Kommission entwickelten Online-Tools einen Auftrieb erhalten. Unter dem Titel "The Assessment of African Protected Areas" (Die Bewertung afrikanischer Naturschutzgebiete) zieht das neue Instrument die modernste Satellitentechnologie heran, um die Entwicklungen in Bezug auf Brände, Vegetation und Niederschlag zu überwachen, und ermöglicht es so Parkverwaltungen, die aktuelle Situation mit den saisonalen Durchschnittswerten zu vergleichen. Schließlich, so hofft man, soll dieses Informationssystem afrikanischen Nationen helfen, den Artenschwund bis 2010 zu senken. Afrika verfügt über eine Vielfalt an Ökosystemen und Tier- und Pflanzenarten. Zu ihrem Schutz wurden auf dem gesamten Kontinent rund 741 Naturschutzgebiete eingerichtet, die eine Fläche von mehr als 2 Millionen Quadratkilometer ausmachen. Allerdings wirken sich menschliche Aktivitäten aufgrund des Bevölkerungswachstums und der Armut zunehmend auf diese Naturschutzgebiete aus und bedrohen die dort lebenden Tier- und Pflanzenarten. Das von der Gemeinsamen Forschungsstelle (Joint Research Centre, JRC) entwickelte Bewertungssystem misst die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf Afrikas Naturschutzgebiete und liefert Informationen zu saisonunüblichen Umweltentwicklungen. Es erfasst außerdem die Lebensräume und die Artenvielfalt der einzelnen Parks. Die Website wird alle zehn Tage aktualisiert und umfasst 741 Naturschutzgebiete in 50 Ländern. Sie liefert Informationen über 280 Säugetierarten, 381 Vogelarten und 930 Amphibienarten. Für jeden Park enthält die Website eine Erklärung, warum das Gebiet zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, die Größe des Bereichs, seine Höhe über dem Meeresspiegel und Basisinformationen wie die durchschnittliche Regenmenge. Grafiken und Tabellen bieten den Nutzern viele wichtige Informationen auf einen Blick und im Vergleich zu anderen Parks im selben Land und Ökosystem: die Bedrohungen für das jeweilige Gebiet, die Unersetzlichkeit der dort lebenden Spezies sowie dort vorkommende Lebensräume. Die Website listet auch die bedrohten und gefährdeten Spezies des jeweiligen Parks ebenso wie die langfristigen Klimaentwicklungen der Region auf. Mithilfe dieser Informationen können politische Entscheidungsträger, Tierschutzorganisationen und Wildhüter auf einen Blick sehen, welche Parks am meisten bedroht sind und so die Ressourcen entsprechend einteilen. Die EU ist auch bei der Förderung von Schutzmaßnahmen in Afrika aktiv und kann mithilfe dieses neuen Online-Instruments vorrangige Bereiche identifizieren. Im Jahr 2001 einigten sich die Staats- und Regierungschefs der EU darauf, den Artenvielfalt-Verlust bis 2010 zu stoppen. Im folgenden Jahr wurde dieses Ziel durch die Unterzeichnung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity - CBD) auf globale Ebene übertragen. Das Übereinkommen erkennt Naturschutzgebiete als wichtigste Einheiten für den Artenschutz an und definiert sie als "ein geografisch festgelegtes Gebiet, das dafür bestimmt oder eingerichtet und verwaltet wird, um bestimmte Artenschutzziele zu erreichen".