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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Projekt zum Überbrücken der emotionalen Distanz zwischen Robotern und Menschen

Forscher haben Roboter entwickelt, die autonom sind und sich an Veränderungen in ihrer Umgebung anpassen können. Doch wie stark kann eine Beziehung zwischen Robotern und Menschen sein? Das möchte eine internationale Forschungsgruppe herausfinden. Im Rahmen des neuen EU-finanzi...

Forscher haben Roboter entwickelt, die autonom sind und sich an Veränderungen in ihrer Umgebung anpassen können. Doch wie stark kann eine Beziehung zwischen Robotern und Menschen sein? Das möchte eine internationale Forschungsgruppe herausfinden. Im Rahmen des neuen EU-finanzierten Projekts LIREC (Living with Robots and Interactive Companions), das auf einen Zeitraum von vier Jahren angelegt ist, streben die Wissenschaftler unter Leitung der Queen Mary University in London nach der Verbesserung der Beziehung zwischen Robotern und Menschen. Mit einer finanziellen Unterstützung durch die EU von 8,2 Millionen Euro werden die LIREC-Partner eine neue Generation interaktiver, emotional intelligenter Gefährtentechnologie mit der Fähigkeit zum Aufbau länger andauernder Beziehungen zu Menschen entwickeln. Wie das Konsortium erklärt, habe existierende Technologie normalerweise kurzzeitige Interaktionen zur Grundlage, außerdem ließe auch der Neuheitseffekt nach. LIREC wird Ideen aus einer Studie über das Verhalten von Hunden als Haustiere verwenden, um sich der Anhänglichkeit an einen Roboter zu widmen, teilt der Projektkoordinator Peter McOwan, Professor des Fachbereichs Informatik an der Queen Mary University mit. Er fügt hinzu, dass die Verhaltensweisen von Hunden untersucht werden, die deren Besitzer zum Eingehen einer anhänglichen Beziehung anregen. Auch wenn die Menschen den Nutzen von Robotern als Gefährten anzweifeln, halten die LIREC-Partner deren Rolle für wichtig. Professor McOwan: "Man könnte die gleiche Frage zu Haustieren stellen. Brauchen wir zum Beispiel Hunde und Katzen als Gefährten? Für ältere und einsame Menschen ist Gesellschaft wichtig, aber auch ein Ratgeber und Helfer, der uns in allen Phasen unseres Lebens unterstützt. Das Leben wird besser sein, wenn unsere zukünftige Technologie mit uns in einer Form interagiert, die wir leicht verstehen, die auf unsere Bedürfnisse reagiert und eine im Laufe der Zeit und auf gemeinsamen Erfahrungen gewachsene Bindung aufgebaut hat." Wie der Projektleiter verrät, möchte das LIREC-Team unbedingt herausfinden, wie Menschen eine langfristige Beziehung zu künstlichen Wesen im Alltag entwickeln können. Auch wenn ein Roboter noch keine Arbeiten im Haushalt verrichten kann, erhofft sich das Team "herausfinden zu können, wie eine solche freundliche Technik der Zukunft entwickelt werden kann, und voraussagen zu können, wie die intelligenten Maschinen von morgen vielleicht aussehen und wie wir damit umgehen werden." Da sich die Wissenschaftler noch in der Frühphase des Projekts befinden, haben sie noch nicht festgelegt, welche Fähigkeiten die Gefährten haben werden. Doch Professor McOwan teilte mit, dass sie fähig sein werden, beim "Beraten von Lernenden, Überwachen des Zustands von Menschen zuhause und bei vielem mehr" behilflich zu sein. Bei einem so zukunftsweisenden Projekt können ethische Bedenken auftreten. Einige glauben, dass ethischer Input in den Entwurfs- und Implementierungsphasen der besagten Technologien notwendig ist. Professor McOwan wies so auch mit Nachdruck auf die ethische Tragweite von LIREC hin: "Wenn wir bei der Schaffung künstlicher Gefährten, zu denen die Menschen eine emotionale Bindung entwickeln können, erfolgreich sind, wird der Umgang mit dieser Beziehung zweifellos von großer Bedeutung sein. Mit den Gefühlen von Menschen muss man vorsichtig umgehen." Die Partner werden auch ethische Richtlinien für Experimente mit Gefährtentechnik aufstellen, die hilfreich für die Gestaltung zukünftiger Projekte sein werden, fügt er hinzu. Diese Forschungsarbeit wird nicht nur die Technik für die Gefährten entwickeln, sondern auch erforschen, was zur emotionalen Bindung mit ihnen führt. LIREC wird Fragen zu zwischenmenschlichen Beziehungen, Beziehungen mit Haustieren und anderen Beziehungen untersuchen. "Sie werden in verschiedenen affektiven Technologien nützlich sein sowie in der Soziologie und Psychologie helfen", so Professor McOwan. LIREC kann aufgrund seiner Ähnlichkeit bei der Erforschung sozialer Intelligenz und der Frage, wie sie in künstlichen Systemen erzeugt wird, mit dem EU-finanzierten Projekt FEELIX GROWING verglichen werden kann. Wie der Projektleiter weiter ausführte, wird LIREC zwar auf einigen Erkenntnissen von FEELIX GROWING aufbauen, doch weiter untersuchen, wie intensive Beziehungen in tatsächlichen sozialen Situationen hergestellt werden können. "LIREC wird identifizierbare sozial bewusste Wesen entwickeln, die ihre charakteristischen Eigenschaften beibehalten können, beispielsweise wenn sie etwa von einem Roboterkörper bei Ihnen zuhause als virtuelle Figur auf Ihren PDA migrieren." Die Technologie wird von einem Team mit zehn Forschern aus sieben Ländern entwickelt, die in verschiedenen Bereichen wie Mensch-Computer-Interaktion, Psychologie, Robotik und grafische Zeichen spezialisiert sind.

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