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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Astronomen, Teleskope bitte scharfstellen!

Teleskope aus aller Herren Länder wurden erfolgreich miteinander verbunden, um ein virtuelles Echtzeitteleskop zu bilden, mit dem die Astronomen des EU-geförderten EXPReS-Projekts (Express Production Real-time e-VLBI Service) gleichzeitig Galaxien im fernen Universum beobachte...

Teleskope aus aller Herren Länder wurden erfolgreich miteinander verbunden, um ein virtuelles Echtzeitteleskop zu bilden, mit dem die Astronomen des EU-geförderten EXPReS-Projekts (Express Production Real-time e-VLBI Service) gleichzeitig Galaxien im fernen Universum beobachten können. Das virtuelle Teleskop, das einen Durchmesser von nahezu 11.000 Kilometern hat, verbindet Teleskope aus Deutschland, Italien, den Niederlanden, Schweden, Chile, Puerto Rico und Südafrika miteinander. Mithilfe des Teleskops waren die Astronomen in der Lage, zeitgleich den Quasar 3C454.3 der sich durch die Leuchtkraft seiner Randzone auszeichnet, und weitere Ziele zu beobachten. Diese Beobachtungen wurden in Echtzeit mit einer Bitgeschwindigkeit von 1,44 Gbps an einen im Joint Institute for Very Long Baseline Interferometry (JIVE) in Dwingeloo, Niederlande, aufgestellten Superrechner weitergeleitet. Die Vernetzung der Teleskope wurde durch die gemeinschaftliche Mitarbeit von GEANT2, dem größten je für die akademischen Kreise in Europa geschaffenen Forschungs- und Ausbildungsnetzwerk, und weiterer Forschungsdatennetzwerke der ganzen Welt ermöglicht. Dies sei eine bedeutende Errungenschaft für Astronomen und die Astronomie schlechthin, meint Dr. Huib Jan van Langevelde, Koordinator von EXPReS und Direktor von JIVE. "Durch die weltweite Vernetzung der Teleskope zur Schaffung eines international verbundenen, elektronischen Radiointerferometers mit sehr großen Basislängen (Very Long Baseline Interferometer - e-VLBI) werden wir in der Lage sein, Beweise für nie zuvor gesehene astronomische Ereignisse grafisch aufzuzeichnen" erklärte er. "Skalierbare Hochgeschwindigkeitsnetzwerke sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Aufgabe und die Arbeit mit [solchen] Partnern [...] schiebt die Grenzen der Astronomie immer weiter hinaus." Das virtuelle Teleskop benutzt die VLBI-Technik, eine Art astronomische Interferometrie, die die gleichzeitige astronomische Beobachtung eines Objektes durch zahlreiche Teleskope gestattet. Dieser Prozess ahmt ein Teleskop von einer Größe nach, die der höchsten Entfernung zwischen den Teleskopen entspricht. Die VLBI-Technik kann Bilder von kosmischen Strahlenquellen erzeugen, deren Auflösung bis zu hundertmal besser als die der Bilder von den performantesten optischen Teleskopen ist. Weitere Beobachtungen mithilfe der VLBI-Technik reichen von aus schwarzen Löchern herausgeschleuderten Hochenergiepartikeln bis zur Messung der grundlegenden Gravitationsgeschwindigkeit. Das EXPReS-Projekt, das 16 in der ganzen Welt aufgestellte Teleskope miteinander verbindet, hat eine elektronische VLBI-Echtzeitbeobachtung (e-VLBI) entwickelt, durch die die vernetzten Teleskope Daten elektronisch versenden und in Echtzeit korrelieren können. Dadurch kann auf den Transport von Disketten verzichtet werden und die Astronomen können zeitnah auf die korrelierten Daten zugreifen und somit kurzlebige astronomische Ereignisse wie Supernova und Gammastrahlenausbrüche verwerten. "Ausmaß und Bedeutung des EXPReS-Projekts revolutionieren die Art, wie Astronomen das Universum betrachten können, dadurch, dass sie fortan quer durch die Welt zusammenarbeiten können", sprach Dai Davies von DANTE, dem von GEANT2 verwalteten internationalen Forschungs- und Ausbildungsnetzwerk. "Die Arbeit mit JIVE und unseren Netzwerkkollegen, um diese Demonstration zu erstellen, zeigt, welches Potenzial Hochgeschwindigkeitsnetzwerke der Forschungsgemeinschaft in der ganzen Welt bieten können."

Länder

Chile, Deutschland, Italien, Niederlande, Puerto Rico, Schweden, Südafrika

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