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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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JRC-Studie wirft neues Licht auf genetisch veränderte Kulturen

Das Institut für technologische Zukunftsforschung der Gemeinsamen Forschungsstelle (Joint Research Centre, JRC) der Europäischen Kommission hat seine Ergebnisse zur Leistungsfähigkeit von genetisch veränderten Kulturen, die in der EU angebaut werden, veröffentlicht. Der Beri...

Das Institut für technologische Zukunftsforschung der Gemeinsamen Forschungsstelle (Joint Research Centre, JRC) der Europäischen Kommission hat seine Ergebnisse zur Leistungsfähigkeit von genetisch veränderten Kulturen, die in der EU angebaut werden, veröffentlicht. Der Bericht trägt den Titel "Adoption and performance of the first GM crop introduced in EU agriculture: Bt maize in Spain". Die Untersuchung fand in drei führenden Anbaugebieten von Bt-Mais in Spanien statt, nämlich in Aragon, Katalonien und Castilla-La Mancha. In diesen drei Regionen befinden sich 90% der Bt-Mais-Anbauflächen Spaniens (Stand 2006). Die teilnehmenden Bauern aus drei Provinzen in diesen Regionen, Zaragoza, Lleida und Albacete, produzierten Bt-Mais als Futtermittel. Laut JRC gibt es keine wissenschaftliche Analyse und Daten zu den landwirtschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen von genetisch veränderten Kulturen in der EU. Teilweise ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, dass es nur eine genetisch veränderte Kultur gibt, die für die gewerbliche Nutzung angebaut werden kann. Hierbei handelt es sich um eine Maisart mit der Bezeichnung Bt-Mais, die genetisch verändert wurde, damit sie gegen den Maiszünsler resistent ist. Das Ziel der Studie bestand darin, Informationen zur landwirtschaftlichen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von Bt-Mais über drei Wachstumsperioden von 2002 bis 2004 zu sammeln. Diese Daten wurden dann auf eine Analyse gestützt, bei der das sozioökonomische Profil der Bauern, die Bt-Mais anbauen, mit dem der Bauern, die herkömmlichen Mais anbauen, verglichen wurde. Die Ergebnisse der Analyse waren durchmischt. Nur in einer Region konnte eine deutliche Steigerung des Ernteertrages festgestellt werden, nämlich Zaragoza, wo ein Anstieg von 11,8% verzeichnet werden konnte. Interessanterweise wurde, nachdem der gesamte produzierte Mais als Futtermittel verkauft worden war, keine Prämie mehr für den Anbau von nicht genetisch verändertem Mais an die Bauern gezahlt. Daher konnten die Bauern, die Bt-Mais anbauen, mehr Gewinn erzielen, da sie mehr produzieren konnten, als Bauern, die nicht genetisch veränderten Mais anbauen. In der Studie wurde berücksichtigt, dass die Bt-Mais anbauenden Bauern anfänglich mehr für das Saatgut zahlen mussten als die Erzeuger von herkömmlichem Mais, jedoch hatten sie letztendlich weniger Kosten für die Verwendung von Insektiziden. Im Durchschnitt führten Erzeuger von herkömmlichem Mais 0,86 Insektizidbehandlungen pro Jahr durch, um Schädlinge zu bekämpfen; im Gegensatz dazu waren es bei Erzeugen von Bt-Mais durchschnittlich 0,32 Behandlungen pro Jahr. Nachdem alle Faktoren berücksichtigt wurden, stellte der Bericht fest, dass "die Effekte des Anbaus von Bt-Mais auf den Bruttoertrag der Bauern in verschiedenen Provinzen von neutral bis 122 Euro pro Hektar und Jahr reichten". Jedoch gab es auch Anhaltspunkte dafür, dass nicht alle Bauern aus wirtschaftlichen Gründen zum Anbau von Bt-Mais übergegangen waren. Der von den Bauern der Studie genannte Hauptgrund für den Anbau von Bt-Mais war "die Senkung der Gefahr von Schäden durch den Maiszünsler" gefolgt von "Erzielen höherer Ernteerträge". Die Studie stellt abschließend einen wichtigen Faktor heraus, der für den zukünftigen Anbau von genetisch veränderten Kulturen berücksichtigt werden muss: die potenziell hohen Kosten für Maßnahmen, die eine Koexistenz mit nicht genetisch veränderten Kulturen ermöglichen. Gegenwärtig gibt es noch keinen Rahmen für die Koexistenz.

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