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Meteoriten, Fundorte für Edelmetalle

Seltene Edelmetalle wie Platin, Gold und Iridium könnten von Eisenmeteoriten auf die Erde gebracht worden sein, so lautet es in einer neuen Forschungsarbeit von Dr. Gerhard Schmidt von der Universität Mainz in Deutschland. Dr. Schmidt wird seine Ergebnisse auf dem "European ...

Seltene Edelmetalle wie Platin, Gold und Iridium könnten von Eisenmeteoriten auf die Erde gebracht worden sein, so lautet es in einer neuen Forschungsarbeit von Dr. Gerhard Schmidt von der Universität Mainz in Deutschland. Dr. Schmidt wird seine Ergebnisse auf dem "European Planetary Science Congress" (EPSC) vorstellen, der vom 21. bis zum 26. September in Münster stattfindet. Gold, Platin, Iridium, Palladium und Rhodium sind sogenannte siderophile Elemente (highly siderophile Elements, HSE), also Metalle, die sich mit festem oder geschmolzenem metallischen Eisen verbinden. Als die Erde sich noch bildete, heizte sie sich auf und siderophile Metalle und andere schwere Elemente wurden von der Oberfläche des noch jungen Planeten in den eisen- und nickelhaltigen Erdkern hineingezogen. Dies wirft die Frage auf, woher die siderophilen Elemente in der Erdkruste stammen. Eine Theorie ist, dass diese Elemente von Meteoriten stammen, die auf die Erde herabgefallen waren, nachdem sich der Erdkern bereits gebildet hatte. Zwölf Jahre lang untersuchten Dr. Schmidt und seine Kollegen Konzentrationen siderophiler Elemente an verschiedenen Meteoriteneinschlagsorten sowie an anderen Stellen der Erdkruste und des Erdmantels. Sie untersuchten auch Proben von der Oberfläche des Mondes sowie von Marsmeteoriten. "Ein wichtiger Faktor für das Verständnis des Ursprungs der Planeten ist das Wissen über die Abundanz siderophiler Elemente in Kruste und Mantel der Erde, des Mars und des Mondes", erklärte Dr. Schmidt. "Wir haben eine erstaunliche gleichförmige Verteilung der Abundanz siderophiler Elemente in unseren Proben von der oberen Erdkruste gefunden. Der Vergleich dieser Werte mit Meteoriten weist sehr stark darauf hin, dass sie einen kosmochemischen Ursprung haben." Dr. Schmidts Analysen deckten auf, dass die HSE-Werte in der Erdkruste höher waren als die felsiger Meteoriten, auch Chondriten genannt, die sich aus Material aus den Anfangszeiten des Sonnensystems gebildet hatten. Jedoch lag der festgestellte HSE-Anteil sehr nahe an dem, der in Eisen- bzw. felsigen Eisenmeteoriten vorkommt. Diese größeren Asteroiden konnten ausreichend innere Hitze generieren, um einen geschmolzenen Metallkern zu bilden. Dr. Schmidt hat ausgerechnet, dass rund 160 metallische Asteroiden mit einem Durchmesser von 20km ausreichen würden, um die HSE-Werte zu erzeugen, die heute in der Erdkruste gefunden werden. Auch scheint ein ähnlicher Prozess auf dem Mars abgelaufen zu sein. "Bei dem ersten Meteoriten, den das Marsfahrzeug Opportunity im Januar 2005 entdeckt hatte, handelte es sich um einen Eisenmeteoriten", erläuterte Dr. Schmidt. "Eine Analyse der Marsmeteoriten Nahkla, Shergotty und Zagami legt eine entwicklungsgeschichtliche Verbindung zu manchen Eisenmeteoriten nahe." Der EPSC wird von der EU-finanzierten Europlanet-Initiative organisiert, mit der die Zusammenarbeit der europäischen Planetenforschung gefördert und Europas Wettbewerbsfähigkeit in diesem Bereich gestärkt werden sollen. Außerdem sollen die europäische Beteiligung an wichtigen Planetenerkundungsmissionen gefördert und die Öffentlichkeit für die Planetenforschung stärker sensibilisiert werden. Europlanet wird unter dem Maßnahmenbereich "Forschungsinfrastrukturen" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanziert.

Länder

Deutschland

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