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TrueTalent - Creating the new artist economy

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Neue Technologien unterstützen Inszenierung klassischer Musikaufführungen

Für Künstler und Kunsteinrichtungen werden die Zeiten härter angesichts rückläufiger staatlicher Förderung im Kultursektor und der Zunahme freiberuflicher Zusammenarbeit. Eine EU-finanzierte Studie befasste sich nun mit einem Modell zur Datenerhebung, mit dem Kunstschaffende und deren Stärken und Schwächen direkt ausgewertet werden können.

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Das dänische Start-up-Unternehmen TrueLinked als Initiator des teilweise EU-finanzierten Projekts TrueTalent entwickelte neue Technologien als Hilfestellung für die klassische Musik- und Opernbranche. Deren Ziel ist mehr Transparenz und Effizienz bei der Planung und den Abläufen von Live-Auftritten. Hierfür wollte das über das KMU-Instrument der Phase 1 geförderte Projekt dokumentieren, wie Künstler und Kunsteinrichtungen von ihren Kollegen beurteilt werden, wenn es um die künstlerische Qualität geht. „Dies wäre ein erster Schritt, um das fachspezifische Wissen aller Akteure in der klassischen Musikbranche zusammenzuführen und zu veröffentlichen“, erklärt Projektkoordinator Jan Pilgaard Carlsen, um Bewertungen glaubhafter zu machen und Entscheidungsträger bei ihren Aufgaben zu unterstützen. Interesse an klassischer Musik sinkt Die Partner von TrueTalent wollten den Fokus dabei auf einen Dienstleistungsaspekt richten, ergänzt durch quantitative Erhebungen und statistische Auswertung der erhobenen Datensätze. Schließlich sollen auch qualitative Methoden (Interviews und Demo-Präsentationen) dazu beitragen, sich im Vorfeld ein Urteil zu bilden, das den Erwartungen standhalten kann. „Die Studie zeigte, dass großes Interesse an solchen Informationen besteht“, berichtet Pilgaard Carlsen, der außerdem „überrascht von dieser Reaktion in einem eher konservativen Markt“ war. Zudem sei die Bewertung von Künstlern in etwa vergleichbar mit der von Fachleuten für Gesangstechnik, wie er erläutert. Dies war einer der Schwerpunktbereiche, den die Forschergruppe bestätigt sehen wollte, um den Mehrwert einer zukünftigen Lösung zu ermitteln. Klassische Musik für ein breiteres Publikum Viele Einrichtungen in diesem Bereich wollen Opern und klassische Musik einem breiteren Publikum nahe bringen, was sie zu „Bewahrern eines einzigartigen europäischen Erbes“ macht, sagt Pilgaard Carlsen, der auch Mitbegründer und Partner von TrueLinked ist, und führt weiter aus: „Unseren Daten zufolge wollen fast alle Künstler Musik auf professioneller Ebene machen, um das Publikum zu begeistern und ihnen völlig neue Erfahrungen zu bieten.“ Der Erfolg des Projekts besteht darin, den Beteiligten Möglichkeiten aufzuzeigen, die Qualitäten von Künstlern und das öffentliche Interesse daran besser einzuschätzen. So werden willkürliche Bewertungen aus dem Entscheidungsprozess genommen und damit Chancen und Karrieren in der klassischen Musik gefördert. Werden Künstler und ihre eigentliche Leistung direkt zusammengeführt, können deren Berater (Agenten oder Manager) sowie Kulturförderer leichter ihre Schlüsse ziehen. Ein Online-Video erklärt, wie TrueLinked diese Möglichkeiten umsetzt. Die Show geht weiter Am Projekt wirkten rund 500 Akteure aus der Branche mit, und die Forschergruppe nahm kürzlich am Investorentag des European Innovation Council bei Nasdaq Stockholm teil. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie von TrueTalent stießen die Planung zwei weiterer Projekte an: die kleinere der beiden wird den Schwerpunkt auf die Karriereentwicklung speziell von Künstlern legen, die zweite, größere Initiative befasst sich mit der „Umsetzung der von der Studie vorgeschlagenen Lösung, um das fachspezifische Wissen zu sammeln und es in geeignetem Format relevanten Parteien zu vermitteln“, schließt Pilgaard Carlsen.

Schlüsselbegriffe

TrueTalent, Künstler, Künstlerin, klassische Musik, TrueLinked, Oper, Kunsteinrichtungen, Kunstorganisationen, Modell, implizites Wissen, Kultursektor

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