Skip to main content
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-02

Article available in the following languages:

Isoflavonreiche Ernährung könnte Schlaganfallpatienten helfen

Eine neue Studie könnte Opfern von Schlaganfällen neue Hoffnung bringen. Forscher behaupten, ein isoflavonhaltiges Nahrungsergänzungsmittel könnte das Funktionieren der Arterien von Patienten verbessern. Den Quellen zufolge sei diese jüngste Arbeit wahrscheinlich der erste ran...

Eine neue Studie könnte Opfern von Schlaganfällen neue Hoffnung bringen. Forscher behaupten, ein isoflavonhaltiges Nahrungsergänzungsmittel könnte das Funktionieren der Arterien von Patienten verbessern. Den Quellen zufolge sei diese jüngste Arbeit wahrscheinlich der erste randomisierte, kontrollierte Test zur Bewertung der Auswirkungsweise von Isoflavon auf die Oberarmarterie. Die Erkenntnisse wurden kürzlich in der Fachzeitschrift European Heart Journal veröffentlicht. Unter der Leitung von Hung-Fat Tse, Professor für Kardiologie und akademischer Leiter der kardiologischen Abteilung an der medizinischen Fakultät, Queen Mary Hospital, der Universität Hongkong, entdeckten die Forscher, dass Patienten, denen zwölf Wochen lang eine tägliche Dosis eines Isoflavon-Ergänzungsmittels (80 Milligramm) verabreicht wurde, wesentliche Verbesserungen bei der flussvermittelten Dilatation (flow-mediated dilation, FMD) in der Oberarmarterie (Arteria brachialis) aufwiesen. FMD ist ein Messwert der endothelialen Dysfunktion, der laut Experten das kardiovaskuläre Risiko bezeichnet. Anhand FMD der Oberarmarterie kann man feststellen, wie Zellen auf der Innenfläche von Blutgefäßen funktionieren (d.h. das vaskuläre Endothelium). Der Forschungsgruppe zufolge könnte die endotheliale Dysfunktion der Auslöser für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. In dieser Studie fanden die Forscher heraus, dass der Isoflavon-Zusatz half, die vaskuläre endotheliale Dysfunktion bei Patienten zu mindern, die einen ischämischen Hirninfarkt erlitten haben. Die Forscher führten eine placebokontrollierte Doppelblindstudie durch. Der Isoflavon-Zusatz wurde 50 Patienten verabreicht, während 52 Patienten das Placebo erhielten. Gemessen wurde die FMD per Ultraschall, um, wie die Forscher sagen, das Funktionieren der Oberarmarterie aufzuzeichnen, sobald der Blutfluss wieder Normalwert erreicht hatte, nachdem pneumatische Tourniquets an den Unterarmen der Patienten aufgeblasen und wieder abgelassen wurden. Die prozentuale Veränderung des Durchmessers der Oberarmarterie zwischen dem Ausgangswert (Normalgröße) und dem Wert eine Minute nach Ablassen der Aderpresse bestimmt die FMD. Das Team ermittelte eine FMD-Verschlechterung von weniger als 3,7% bei 80% der Patienten am Anfang der Studie, aber die zwölf Wochen des Versuchs brachten eine Verbesserung um 1% bei der Isoflavon-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe. "Die Erkenntnisse könnten wichtige Implikationen für den Einsatz von Isoflavon für die Sekundärprävention bei Herz-Kreislauf-Patienten zusätzlich zu konventionellen Behandlungen haben", schreiben die Forscher in ihrem Artikel. "Der Behandlungserfolg von Isoflavon in unserer Studie war vergleichbar mit dem bei einer Änderung des Lebensstils mit Ausdauertraining oder bei pharmakologischen Behandlungen mit einer Statintherapie." Aus seiner Sicht sagte Professor Tse: "Obwohl die absolute Zunahme des Durchmessers der Oberarmarterie (1%) klein ist, lag die tatsächliche Zunahme bei rund 50%, weil der gewogene Mittelwert bei diesen Schlaganfallpatienten bei rund 2% lag. Tatsächlich kann es bei Patienten mit schwerer endothelialer Dysfunktion sein, dass es gar keine Erweiterung (Dilatation) gibt." Der Forscher wies auch darauf hin, dass Patienten mit einer niedrigeren FMD zu Beginn und nach Verabreichung des Isoflavon-Zusatzes eine größere absolute FMD-Zunahme aufwiesen als Patienten, die zu Beginn schon einen besseren FMD-Grundwert aufwiesen. "Diese Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass Isoflavon die endotheliale Dysfunktion in dieser Gruppe von Herz-Kreislauf-Patienten rückgängig macht", sagte er. "Dies hat wichtige klinische Implikationen, da die Vorteile der Behandlung der Gruppe von Patienten mit dem höchsten Risiko für kardiovaskuläre Vorfälle zugutekommen, und weil diese Auswirkungen anhalten, auch in dieser eher späten Phase des kardiovaskulären Kontinuums." Die Forscher müssen noch die Mechanismen vollständig verstehen, mit denen Isoflavon diese Veränderungen der FMD auslöst. Obwohl es noch unklar ist, wie Isoflavon-Zusätze klinisch eingesetzt werden können, zeigte diese Studie, dass das kardiovaskuläre Risiko bei Patienten nach einem ischämischen Hirninfarkt durch eine Ernährung mit höheren Isoflavonanteilen vermindert werden konnte. "Eine ausgeglichene Ernährung ist bei der Förderung der Gesundheit oberstes Gebot", sagte Professor Tse.

Verwandte Artikel