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Gesündere Kneipenmitarbeiter dank Rauchverbot

Nach der Einführung des Rauchverbots an geschlossenen öffentlichen Orten wie etwa in Kneipen und Cafés in Schottland, Vereinigtes Königreich, hat sich die Gesundheit der Kneipenmitarbeiter, und zwar auch die der rauchenden Kollegen, wesentlich verbessert. Neue Forschungsergebn...

Nach der Einführung des Rauchverbots an geschlossenen öffentlichen Orten wie etwa in Kneipen und Cafés in Schottland, Vereinigtes Königreich, hat sich die Gesundheit der Kneipenmitarbeiter, und zwar auch die der rauchenden Kollegen, wesentlich verbessert. Neue Forschungsergebnisse beweisen das. Die im Fachmagazin Occupational and Environmental Medicine veröffentlichten Resultate zeigen, dass Barpersonal, das selbst aktiv Zigaretten raucht, nach dem Verbot gesünder geworden ist und weniger mit den mit dem Rauchen verbundenen Symptomen zu kämpfen hat. Die Studie basierte auf Daten von 371 Mitarbeitern aus 72 schottischen Bars und Kneipen. Alle Teilnehmer wurden sowohl vor als auch nach dem Verbot auf die typischen Rauchersymptome wie zum Beispiel Atembeschwerden und sensorische Symptome wie etwa Halsschmerzen, rote Augen sowie übermäßige Schleimproduktion untersucht. Die nach dem Rauchverbot erfolgenden Tests wurden nach 2 und nach 12 Monaten durchgeführt. Die Ergebnisse ergaben, dass die Atembeschwerden bei rauchendem Barpersonal nach einem Jahr von 69% auf 57% abgenommen hatten. Auch rote Augen und Halsschmerzen gingen von 75% auf 64% zurück. Fast die Hälfte der rauchenden Mitarbeiter hatte weniger unter keuchender oder pfeifender Atmung zu leiden. Einen noch größeren Rückgang der die Atmung betreffenden und sensorischen Symptome gab es bei in Bars und Kneipen arbeitenden Nichtrauchern. Die Forscher fanden heraus, dass bei Symptomen wie übermäßiger Schleimerzeugung, roten Augen und Halsschmerzen ein Rückgang von 44% auf 18% zu verzeichnen war. Im Vereinigten Königreich traten die Rauchverbote 2006 in Schottland und 2007 in England und Wales in Kraft. Sie sollten dem Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer im Hotel- und Gaststättengewerbe, etwa in Restaurants, Bars, Kneipen und Cafés, vor dem Passivrauchen dienen, das nach Ansicht der Ärzte allein im Vereinigten Königreich jährlich für mehr als 600 Todesfälle verantwortlich ist. Den Autoren zufolge beweisen die Ergebnisse der Studie ganz eindeutig, dass das Rauchverbot an öffentlichen Plätzen der Verbesserung der Gesundheit von Rauchern und Nichtrauchern gleichermaßen dient. Sie sehen darin ein überaus positives Ergebnis, das hoffentlich viele Raucher zum Aufhören ermutigen wird. Die Studie ist gleichfalls ein Beitrag zur Rechtfertigung der Gesetzgebung zum Rauchverbot, die höchst umstritten war und viele Debatten zum Thema Freiheit versus Gesundheit hervorrief. Als das Rauchverbot im Vereinigten Königreich zum ersten Mal in Kraft trat, gab es auch Sorgen in Bezug auf wirtschaftliche Auswirkungen auf die Umsätze in Kneipen, Cafés und Restaurants. Das Verbot erhielt jedoch die breite Unterstützung der Öffentlichkeit und es gab kaum Widerstand aus Kreisen der Arbeitnehmer des Gastronomiegewerbes. Die Autoren der Studie befürchten allerdings, dass aufgrund des Rauchverbots nun wiederum mehr Raucher zu Hause rauchen und ihre Kinder dadurch größeren Mengen an Tabakrauch ausgesetzt seien. Sie sind der Ansicht, dass diesem Umstand jetzt mehr Beachtung geschenkt werden sollte.

Länder

Vereinigtes Königreich

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