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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Neue Horizonte für medizinische Analyseverfahren

Eine neue Technik verbessert die Sensitivität magnetresonanztomographischer Verfahren (MRT) und könnte damit den Einsatzbereich und die Geschwindigkeit dieser leistungsfähigen Diagnoseverfahren in medizinischen Einrichtungen und Chemielaboren revolutionieren. Das auf dem Einsa...

Eine neue Technik verbessert die Sensitivität magnetresonanztomographischer Verfahren (MRT) und könnte damit den Einsatzbereich und die Geschwindigkeit dieser leistungsfähigen Diagnoseverfahren in medizinischen Einrichtungen und Chemielaboren revolutionieren. Das auf dem Einsatz von para-Wasserstoff basierende Verfahren wurde in der Universität York, Vereinigtes Königreich, entwickelt und die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht. Die Forscher entwickelten eine neue Technik, bei der sie mit para-Wasserstoff (der auch als Treibstoff für das Space Shuttle diente) eine reversible Wechselwirkung initiierten und dazu eine spezielle molekulare Trägermatrix verwendeten. Dabei werden die elektromagnetischen Wellen über eine Reihe von Molekülen weitergeleitet, die dadurch sehr viel leichter als bislang nachweisbar sind. Dies ist das erste Mal, dass für solche Zwecke para-Wasserstoff eingesetzt wurde. Die neue Technologie wird die wissenschaftliche Forschung vorantreiben, da die Ergebnisse der kernmagnetischen Resonanz (KMR)-Technologie bereits nach sehr kurzer Zeit vorliegen. KMR ist momentan das gängigste spektroskopische Verfahren für Analysen und strukturelle Untersuchungen von chemischen Stoffen. Die Forscher verbesserten die Sensitivität der KMR-Technologie um mehr als das 1.000fache. Dadurch liegen die Daten nicht erst nach 90 Tagen, sondern bereits nach 5 Sekunden vor, und MRT-Bilder können nun in Sekundenbruchteilen ausgewertet werden statt nach mehr als 100 Stunden. In ähnlicher Weise lassen sich mit der neuen Technologie mehr Krankheiten viel eher diagnostizieren. Professor Gary Green vom psychologischen Institut der Universität York und Leiter des dortigen Neurowissenschaftlichen Bildgebungszentrums sagte dazu: "Die neue Methode könnte Ärzte dabei unterstützen, ihre Diagnose bei vielen Erkrankungen schneller und präziser zu stellen. Das Verfahren könnte derzeitige medizinische MRT-Technologien ablösen, da dort mit radioaktiven Substanzen oder Schwermetallen gearbeitet wird, die für sich allein schon ein Gesundheitsrisiko darstellen." Die neue Technik wird die medizinische Bildgebung und die Patientenversorgung bei Tumorerkrankungen, orthopädischen Verletzungen und Traumata revolutionieren. Professor Simon Duckett vom chemischen Institut der Universität York und Leiter des Magnetresonanz-Zentrums sagte: "Diese Entwicklung erweitert den Einsatzbereich kernmagnetischer Resonanzspektroskopie und ermöglicht uns das bessere Verständnis grundlegender biologischer Funktionen." Die Technologie wird bereits auf den kommerziellen Einsatz vorbereitet. Mit den Worten eines Firmenvertreters von Bruker BioSpin, ein auf KMR-Spektroskopie und präklinische MRT-Diagnoseverfahren spezialisiertes Unternehmen, "lassen sich mit dieser Technologie innerhalb kürzester Zeit sowohl KMR- als auch MRT-Verfahren revolutionieren."

Länder

Vereinigtes Königreich