Das Zeitalter des ASSET-Konsums beginnt
Für Verbraucher ist es eine Herausforderung, herauszufinden welche Produkte im Supermarkt nach ihren individuellen Ansprüchen hergestellt worden sind, weil nicht immer klar ist, was die jeweiligen Produkte im Hinblick auf Gesundheit, Umwelt oder politische Ansichten leisten. Was für den einen Verbraucher gut ist kann außerdem für den anderen völlig unwichtig sein. Für einen kollektiven Konsum „Im Projekt ASSET sollte deswegen eine neue Art des Konsums demonstriert und ermöglicht werden“, erklärt Projektkoordinator Dr. Johannes Klinglmayr. Dieser Konsum betont die Macht der kollektiven Kaufentscheidungen, die aus der unabhängigen informierten Wahl jedes Einzelnen entsteht. So wird ein kollektiver Konsum gefördert, indem der Einzelne die Möglichkeit bekommt, seine Bedürfnisse zu artikulieren. „Wir hatten zwei Ziele“, so Dr. Klinglmayr. Zum einen sollte eine Pilotplattform entwickelt werden, mit der Verbraucher einfach einen Überblick darüber bekommen, wie ein Produkt zu ihren persönlichen Einstellungen passt. Zum anderen sollte untersucht werden, wie die Instrumente innerhalb der Plattform die Wahrnehmung der Personen und möglicherweise ihr Kaufverhalten beeinflussen. Was ASSET erreicht hat „Wir haben eine Pilotplattform entwickelt, die in zwei Märkten von teilnehmenden Einzelhändlern eingesetzt wurde. Einerseits in Österreich und andererseits in Estland“, beschreibt Dr. Klinglmayr. Die Plattform ist eine innovative Kombination aus verteilten sozialen Netzwerken, einem Sensornetz und Netzwerken zur gemeinsamen Wissensbildung. Sie besteht aus einer App mit Nutzeroberfläche für den Verbraucher und baut auf jüngsten Entwicklungen der Quelloffenheit und offenen Hardware auf, sodass das gesamte Potenzial mobiler Kommunikation und Verknüpfungen zu sozialen Medien ausgeschöpft wird. Im Supermarkt gehört ein Nutzerortungssystem dazu, das aus einem Sensornetz und einem ASSET-Datenbanksystem besteht und offene Daten sammelt sowie Netzwerke integriert. Bei der Entwicklung der Pilotplattform wurden Verbraucher, Einzelhändler, eine sozialwissenschaftliche Abteilung und Forschungseinrichtungen einbezogen. Die App für das Smartphone wurde in zwei getrennten Feldtests geprüft, die jeweils drei Monate dauerten. „In die Feldtests beziehen wir bestehende Nutzergemeinschaften ein. Damit demonstrieren wir wie die neue Form des politischen Konsums eine Gemeinschaft erzeugt, wie er die Menschen erzieht und sich ausbreitet“, fügt Dr. Klinglmayr hinzu. Das Projekt konnte zeigen, dass sich eine kollektive Wahrnehmung bildet, und damit einen nachhaltigen Konsum ermöglichen. Nutzungsmuster wurden gesammelt und analysiert und die Ergebnisse zeigen, dass die Wahrnehmung von Nachhaltigkeit bei den Teilnehmern des Feldtests stieg und sie den Ansatz der Komplexitätsreduktion sowie die Bewertungsmethodik schätzen. Zusätzlich bietet die ASSET-Pilotplattform Instrumente für eine bessere Entscheidungsfindung, erweitert den Handlungsspielraum und stärkt den Verbraucher. ASSET und die Zukunft In der Lebensmittelbranche sind lebendige Ökosysteme aus innovativen Ideen entstanden. Die meisten drehen sich um neue Funktionen und wie man sie ideal ausnutzt. Die ASSET-Pilotplattform bietet eine Möglichkeit, mit diesen neuen Funktionen neue Werte zu generieren und sie am Nutzer zu testen. „Wir stehen in Kontakt mit weiteren Akteuren, wie Einzelhändlern, und suchen auch noch nach mehr, um die Feldtests auszuweiten“, sagt Dr. Klinglmayr. Dank ihrer Erfahrung bei der Umsetzung eines Prototypen kann ASSET den Wert und die Risiken neuer Versuche in diesem Bereich besser bewerten. „Darum bieten wir für Lösungen mit Bezug zu ASSET im direkten Kontakt mit Dienstanbietern für den Einzelhandel Unterstützung, Beratung und die Erstellung von Prototypen an. Wir beteiligen uns auch an verwandten Forschungsprojekten“, bestätigt Dr. Klinglmayr.
Schlüsselbegriffe
ASSET, kollektiver Konsum, Smartphone App, ASSET Pilotplattform, nachhaltiger Konsum, Kaufverhalten, kollektive Wahrnehmung
