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BOrdDErGuArd - Proactive Enhancement of Human Performance in Border Control

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Ansatz mit Faktor Mensch ergibt cleverere Grenzkontrollen

Das EU-finanzierte Projekt BODEGA hat die Auswirkungen des Faktors Mensch bei Grenzkontrollen untersucht und Empfehlungen zur Verbesserung zentraler Aspekte in diesem Bereich abgegeben, wobei die Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten sowie der Gleichheit insgesamt zu gewährleisten ist.

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Prognosen zufolge wird der Einsatz automatischer Grenzkontrollen stark zunehmen (ebenso wie die Anzahl der Grenzüberschreitungen ganz allgemein). Der Faktor Mensch wird hier zweifellos eine große Rolle spielen. BODEGA konzentrierte sich auf Änderungen in den Abfertigungsprozessen der Reisenden und in der Arbeit der professionellen Grenzkontrolleure, die aus der Einführung intelligenterer Grenzkontrollsysteme resultieren. Projektkoordinator Veikko Ikonen verschafft einen kurzen Überblick: „Wir geben ausdrücklich Empfehlungen in Bezug auf Methoden und spezielle menschliche Faktoren, die eine Hilfe bei der Konzipierung und Entwicklung von Technologien und Systemen sein werden, welche die Sicherheit an der Grenze fördern, gleichzeitig die Abfertigung beschleunigen und die faire Behandlung der Reisenden sichern werden.“ Faktor Mensch in allen Bereichen Die Ergebnisse des Projekts ermöglichen eine breitere Einbeziehung der Interessengruppen und verbessern den Stand der ihnen zur Verfügung stehenden Informationen. „Empfehlungen für den Entwurf und die Umsetzung verschiedener Lösungen und Dienstleistungen sind das wichtigste Projektergebnis“, berichtet Ikonen. Ziel der Initiative ist, dass Informationen und Ergebnisse auf der Plattform PROPER Toolbox in einem konsolidierten Format präsentiert werden. Diese Online-Umgebung bietet Lösungen zur Verbesserung des EU-Grenzmanagements aus der Sicht des Faktors Mensch an, wobei „sie jedoch nur eingeschränkt nutzbar ist, da die meisten Informationen zum Teil vertraulich sein können und nur für Grenzschutzbehörden bestimmt sind“, erläutert Ikonen. Die Interessengruppen können sich die Ressourcen innerhalb ihres operativen Kontexts zu eigen machen und nutzen, um die Entwicklung nutzerfreundlicherer Ausrüstungen sowie Verbesserungen in den Arbeitsbedingungen des Grenzkontrollpersonals zu unterstützen. Die Plattform kann außerdem der Ausbildung von Grenzschutzbeamten der nächsten Generation dienen und zur Schulung der Reisenden über Grenzübertrittsverfahren genutzt werden. Neue Geschäftsmöglichkeiten Die Aktivitäten zur Entwicklung von Anwendungen standen ganz im Zeichen der Spielifizierung. Laut Ikonen sind „eine starke Aktivitätsanalyse bzw. Aspekte der gemeinsamen Gestaltung mit Reisenden“ ein Beispiel für die bei der Entwicklung der Projektressourcen eingesetzte Methodik. Außerdem „legte BODEGA großen Wert auf verantwortungsvolle Forschung und Innovation einschließlich der ethischen Ausrichtung des Designs.“ Zudem ebnen die Projektergebnisse den Weg für die kommerzielle Ausnutzung der Forschungsergebnisse. Spezielle Geschäftsmöglichkeiten im Zusammenhang damit sind Algorithmen und Software zur Auswertung von Dokumentlesern, Benutzeroberflächen für mobile Geräte zur Grenzkontrolle und Gesichtserkennungssysteme. Weitere über die Plattform zur Verfügung stehende Möglichkeiten sind die Lösungen PASS und BodeGame. PASS ist ein Hybrid-Kartenspiel, bei dem verschiedene digitale Geschichten nachgespielt werden, um den Wissensstand der Reisenden zum Thema Grenzübertritt zu verbessern. BodeGame dient der Anwendung von digitalen Lernspielen bei der Ausbildung von Grenzschutzbeamten. BODEGA hat ein Demonstrationsvideo produziert, das einen kurzen Überblick über dieses simulationsartige Spiel gibt, das die Interaktion mit technischen Systemen, die Dokumentenprüfung und die soziale Interaktion im Mittelpunkt hat. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit Die im Rahmen des BODEGA-Projekts initiierte ESBF LinkedIn-Gruppe mit mehr als 150 Mitgliedern aus der Gemeinschaft der europäischen Grenzkontrollbehörden und des Grenzmanagements trägt dazu bei, die Aufmerksamkeit auf die Projektaktivitäten und -entwicklungen zu lenken. Weitere Aktivitäten, mit denen den Bekanntheitsgrad des Projekts gesteigert werden sollen, waren Projektvorstellungen und Präsentationen auf internationalen Konferenzen, Messen und an Runden Tischen der Industrie in ganz Europa. Die Projektergebnisse wurden in Form von Konferenzbeiträgen und anderen wissenschaftlichen Publikationen weiterverbreitet und gingen in die Vorbereitung von zwei Masterarbeiten ein. Nachfolgende Projekte können die Projektergebnisse in ihre Arbeit einfließen lassen, insbesondere dann, wenn sie sich auf den Faktor Mensch sowie ethische Dimensionen bei der Gestaltung von Systemen konzentrieren, die der Unterstützung des Grenzmanagements dienen. „Ganz allgemein“, so Ikonen abschließend, „können die Resultate von BODEGA bei Untersuchungen in Bezug auf Grenzkontrollen und Sicherheit sehr breit gefächert Anwendung finden.“

Schlüsselbegriffe

BODEGA, Grenzkontrolle, menschliche Faktoren, Reisende, Sicherheit, Grenzmanagement, Grenzschutzbeamte, Ausbildung von Grenzschutzbeamten, Einfluss des Menschen, BodeGame, digitales Lernspiel

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