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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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EU-Projekt MESH entwickelt semantische Suchtechnologien für neue Plattform

EU-finanzierte Forscher haben durch Kombination von modernen semantischen Suchtechnologien und den notwendigen Tools eine integrierte Plattform für das Internet entwickelt. Die Partner des Projekts MESH ("Multimedia semantic syndication for enhanced news services") geben das T...

EU-finanzierte Forscher haben durch Kombination von modernen semantischen Suchtechnologien und den notwendigen Tools eine integrierte Plattform für das Internet entwickelt. Die Partner des Projekts MESH ("Multimedia semantic syndication for enhanced news services") geben das Tempo bei den Möglichkeiten für Suchmaschinentechnologie an. MESH wurde mit 7,4 Millionen EUR über den Themenbereich "Technologien für die Informationsgesellschaft" (IST) des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) unterstützt. Nach Aussagen der MESH-Partner fördert das Suchen die Aktivität im Internet und verringert die Verwirrung, die Leute beim Surfen im Internet haben. Ihnen gelang die Entwicklung einer Arbeitsplattform für semantische Suche mit Ergebnisgenerierung auf Grundlage des Inhalts und Kontexts von Film- und Audiodateien und Text. Herkömmliche Suchmaschinen liefern Suchergebnisse für einzelne Stichwörter, die eingegeben werden. Die Einzigartigkeit von MESH besteht darin, dass das Programm die Suchanfrage zunächst auswertet und dann die Ergebnisse für die eigentliche Bedeutung der Suchanfrage liefert. Die Plattform des Projekts wurde schon in zwei eingeschränkten neuen Bereichen eingesetzt: bei Naturkatastrophen sowie bei zivilem Ungehorsam und Straßenkriminalität. Wie die Ergebnisse zeigen, gibt es potenzielle Marktchancen. "Wir entwickelten ein Tool für manuelle Annotation zur Erstellung einfach nutzbarer Annotationen für alle Medienarten, und es ist ein sehr leistungsstarkes und benutzerfreundliches Programm", berichtete Dr. Pedro Concejero von Telefónica Investigacion y Desarrollo, der Koordinierungsstelle von MESH. "Dieses Tool könnte ein Marktprodukt werden." Der MESH-Partner Deutsche Welle aus Deutschland hat hingegen "Full Story", ein Werkzeug für die Dossierentwicklung entwickelt, das Redakteure durch das Verknüpfen von Audio-, Video- und Textquellen zu speziellen Themen unterstützt. Eine typische Situation in Fernsehredaktionen ist, wenn Redakteure viele Medienarchive durchsuchen müssen, um geeignetes Material für ein spannendes Dossier zu finden. Bei Full Story kann der Redakteur das Programm nutzen, um dieselbe Aufgabe in wenigen Stunden statt erst nach Tagen zu bewältigen. "Deutsche Welle prüft derzeit die Marktchancen von Full Story durch weitere umfangreiche Tests, einen umfassenden Technologieimplementierungsplan und einen Überblick für potenzielle Vermarktung", so Dr. Concejero. Die im MESH-Projekt erzielten Ergebnisse könnten auch kurz- bis mittelfristig nützlich für benutzergenerierte Inhalte werden. Experten zufolge spielen benutzergenerierte Inhalte eine zentrale Rolle in den Anwendungen von Web 2.0 welches das Material ist, das auf Networking-Websites wie Facebook, Twitter und YouTube genutzt wird. Die MESH-Partner halten die Plattform aufgrund des automatischen Annotations-Tools des Projektes für ein Erfolg versprechendes Produkt. "Hier in meinem Unternehmen Telefónica sind wir sehr an der Entwicklung von semantischer Suche und Annotation für benutzergenerierte Inhalte auf Mobiltelefonen interessiert, aber es müsste weiter an der im MESH-Projekt entwickelten Technologie gearbeitet werden, um sie für diese Art Anwendung einsatzbereit zu machen", merkte Dr. Concejero an. Am MESH-Projekt sind 12 Partner aus 7 EU-Mitgliedsstaaten einschließlich Griechenland, Zypern, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich beteiligt.

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