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Jean Lilensten erhält ersten Europlanet-Preis für Spitzenleistung

Dr. Jean Lilensten vom Laboratoire de Planétologie de Grenoble in Frankreich hat den ersten Europlanet-Preis für Spitzenleistung erhalten, mit dem man seine Aufklärungsarbeit im Bereich der Planetologie würdigte. Bei der Forschungsinfrastruktur Europlanet handelt es sich um ei...

Dr. Jean Lilensten vom Laboratoire de Planétologie de Grenoble in Frankreich hat den ersten Europlanet-Preis für Spitzenleistung erhalten, mit dem man seine Aufklärungsarbeit im Bereich der Planetologie würdigte. Bei der Forschungsinfrastruktur Europlanet handelt es sich um ein Programm mit einem Volumen von 6 Mio. EUR, das teilweise über das Siebte Rahmenprogramm (RP7) der EU finanziert wird. Unter anderem unterstützt es die EU in ihrem Vorhaben, die Öffentlichkeit für die Naturwissenschaften zu sensibilisieren und die wissenschaftliche Ausbildung in Europa zu verbessern. Dr. Lilensten wird seine mit 4.000 EUR dotierte Auszeichnung auf dem European Planetary Science Congress 2010 entgegennehmen, der im September dieses Jahres in Rom, Italien, stattfinden wird. Mehr als zehn Jahre hat Dr. Lilensten Schulkinder unermüdlich dabei unterstützt, die Polarlichter von Planeten kennen- und schätzen zu lernen. Den Höhepunkt seiner Arbeit bildete das eindrucksvolle Experiment "Planeterrella". Die Grundlage dafür wurde im frühen 20. Jahrhundert geschaffen, als der norwegische Wissenschaftler Kristian Birkeland erstmals beschrieb, wie durch das Zusammenwirken von Sonnenwinden und dem Magnetfeld der Erde die Nordlichter erzeugt werden. Mit der Zeit gelang es Dr. Birkeland, das himmlische Feuer an den Polen des Erdballs in einem Modell nachzustellen. Dafür richtete er in einer gläsernen Vakuumkammer einen Elektronenstrahl auf eine magnetisierte Kugel - die "Terrella". Er beschloss, mit seinen Kollegen und Schülern verschiedene Terrellas zu bauen. Sein Ziel war es, eine flexible, transportfähige Version anzufertigen, die nicht nur Wissenschaftlern dienen, sondern auch einen Dialog zwischen Experten und der allgemeinen Öffentlichkeit anregen würde. Dank dem Planeterrella-Experiment konnte Dr. Lilensten auch andere astronomische Phänomene veranschaulichen, wie etwa die Polarlichteffekte bei Uranus und Neptun, den Van-Allen-Gürtel, die Magnetopause oder die Strömungen bzw. Jets in Sternenringen. Zudem hat Dr. Lilensten Kollegen und Schüler in der Kunst unterrichtet, das Planeterrella-Experiment vorzuführen. Im Laboratoire de Planétologie de Grenoble werden in der Regel zwei Vorführungen pro Monat gegeben. Das Experiment wurde bereits im Rahmen einer Rundreise in ganz Frankreich vorgestellt und im französischen, aber auch im deutschen Fernsehen gezeigt. Diejenigen, die mehr über das Experiment und die Polarlichter erfahren möchten, finden Informationen dazu und zu vielem mehr auf der von Dr. Lilensten eingerichteten Planeterrella-Website. In einem weiteren Projekt hilft Dr. Lilensten verschiedenen Interessierten in Italien, der Schweiz und im Vereinigten Königreich, ihr eigenes Modell zu bauen. Die Polarlichter, gemeinhin auch Nord- und Südlichter genannt, sind glanzvolle Leuchterscheinungen in kräftigen Rot-, Blau- und Grüntönen, die an den Magnetpolen der Erde entstehen. Sie sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch von entscheidender Bedeutung für die Wissenschaft, da sie Aufschluss über die Weltraumumgebung rings um unseren Planeten geben - Experten sprechen hier von "unserem Weltraumwetter". Über seinen Preis sagt Dr. Lilensten: "Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Ich bin sicher, dass diese wichtige Anerkennung auch meinem Laboratorium und all den Freunden gilt, die mir bei dieser Aufklärungsarbeit unterstützend zur Seite standen." Dr. Thierry Fouchet, Koordinator der Öffentlichkeitsarbeit bei Europlanet, erklärt: "Dr. Lilensten verdient Anerkennung, und zwar nicht nur für seinen Einsatz bei der Planeterrella-Entwicklung und seine inspirierenden Vorführungen, sondern auch dafür, dass er sein gewonnenes Wissen und seine Planeterrella-Pläne so großzügig zur Verfügung stellt. Dadurch kann sein eindrucksvolles Präsentationsgerät viel mehr Menschen zugänglich gemacht werden." "Mit der Verleihung des Europlanet-Preises hoffen wir, die Öffentlichkeitsarbeit innerhalb der Planetologiegemeinschaft zu fördern. Und wir freuen uns ganz besonders, dass wir diesen ersten Preis an jemanden verleihen können, der solch eine Entschlossenheit zur Zusammenarbeit und Bereitstellung von bewährten Verfahren gezeigt hat." Das Europlanet-Konsortium besteht aus 27 Institutionen aus 13 EU-Mitgliedstaaten sowie 3 weiteren europäischen Ländern. Auch Experten aus Brasilien, Japan und den USA wirken an dem Programm mit.

Länder

Brasilien, Schweiz, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Vereinigte Staaten

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