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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Neue Prognosetechnologie hilft Feuermännern bei der Rettung

Zuzusehen, wie ein Gebäude von Flammen verschlungen wird, ist bereits eine schreckliche Erfahrung. Nicht zu wissen, wann und wie der Brand sich ausbreiten wird, macht diese Erfahrung für jene, die um das Gebäude herumstehen und versuchen, Leben zu retten, noch traumatischer. E...

Zuzusehen, wie ein Gebäude von Flammen verschlungen wird, ist bereits eine schreckliche Erfahrung. Nicht zu wissen, wann und wie der Brand sich ausbreiten wird, macht diese Erfahrung für jene, die um das Gebäude herumstehen und versuchen, Leben zu retten, noch traumatischer. Ein EU-finanziertes Team aus Wissenschaftlern ist sich dieser Tatsache bewusst und hat deshalb eine neue Technik entwickelt, mithilfe derer vorausgesagt werden kann, wie sich das Feuer ausbreiten wird. Diese innovative Technologie wurde in der Fachzeitschrift Fire Safety Journal vorgestellt. Sie wurde von Forschern an der Universität Edinburgh im Vereinigten Königreich entwickelt und füttert Computersysteme mit Daten von Sensoren innerhalb des brennenden Gebäudes. So werden die Rettungsmannschaften mit genau den Informationen versorgt die sie benötigen, um eine potenzielle Ausbreitung des Feuers vorherzusagen. Laut Aussage der Forscher waren mehrere Disziplinen aus Wissenschaft und Technik an der Entwicklung beteiligt, um die Dynamiken nicht-trivialer Systeme wie Wetter oder astronomische Objekte vorhersagen zu können. "Unser Ziel ist es, dass die Prognosen der Dynamik des Feuers in geschlossenen Räumen zu einem Paradigmenwechsel der Reaktion auf Feuernotfälle in Gebäuden führt und die Feuerwehr wichtige Informationen über die Entwicklung des Feuers mit einer gewissen Vorlaufzeit erhält (z.B. Sekunden oder Minuten vor dem Ereignis)", heißt es in dem Artikel. "Noch existiert diese Technologie nicht, da die verfügbaren Feuersimulationstools den Verlauf eines Feuers nicht schnell, genau und zuverlässig genug vorhersagen können." Und genau hier kommt die Technologie "Sensor Assisted Fire Fighting" (sensorgestützte Brandbekämpfung) ins Spiel. Rettungskräfte können von diesem neuartigen Tool erheblich profitieren, insbesondere weil sie dadurch mehr Zeit erhalten festzustellen, wie sich ein Feuer entwickeln wird. Sie können den Brand nicht nur besser unter Kontrolle bringen, sondern auch die Auswirkungen des Brands minimieren. Die Sensoren sind recht einfach und können Temperatur und Höhe eines Feuers messen, so die Forscher. Sie können in Rauchmelder, Raumthermometer und Überwachungskameras eingebaut werden. Modernste Computersysteme können aus diesen Daten dann eine Prognose über die Entwicklung des Feuers erstellen. Mithilfe dieser Technologie können Rettungskräfte ein Feuer in Echtzeit überwachen. Die von den Sensoren übermittelten Informationen sorgen für eine regelmäßige Aktualisierung der Prognose. Die Forscher betonen, dass wenn sich die Bedingungen signifikant ändern, zum Beispiel wenn Fensterscheiben brechen, der Computer die Vorhersage aufgrund der neuen Sensorenmessungen anpasst. "Feuerwehrmänner müssen sich bei der Brandbekämpfung häufig auf ihre Instinkte verlassen", erklärt der Projektleiter Dr. Guillermo Rein von der Ingenieurschule der Universität. "Diese Technologie könnte sie mit genau den Informationen versorgen, die sie brauchen, um mehr Optionen beim Umgang mit dem Notfall zu berücksichtigen und die Anzahl der nicht genutzten Chancen und unnötigen Risiken zu senken, um somit letztendlich Leben zu retten und Schaden zu minimieren. Es werden jedoch noch weitere Forschungen nötig sein, um die Simulation so realistisch wie möglich zu gestalten, bevor diese Technologie in der Praxis Verwendung finden kann." Die Forschungen wurden teilweise durch ein Stipendium des Programms EU Alban - Regional cooperation finanziert, das sich auf die verstärkte Zusammenarbeit zwischen der EU und Lateinamerika im Hochschulbereich konzentriert.

Länder

Vereinigtes Königreich

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