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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Psychologische Interventionen sind der Schlüssel zur Eindämmung von Depressionen

Eine der häufigsten psychischen Gesundheitsstörungen bei älteren Menschen sind Depressionen, und die fortschreitende Alterung der Bevölkerung trägt nicht zur Vereinfachung dieser Situation bei. Forscher der schwedischen Nordic School of Public Health haben herausgefunden, dass...

Eine der häufigsten psychischen Gesundheitsstörungen bei älteren Menschen sind Depressionen, und die fortschreitende Alterung der Bevölkerung trägt nicht zur Vereinfachung dieser Situation bei. Forscher der schwedischen Nordic School of Public Health haben herausgefunden, dass psychologische Interventionen eine entscheidende Rolle bei der Prävention depressiver Symptome bei Menschen im Alter von über 65 Jahren spielen. Ihre Studie wurde teilweise über das DATAPREV-Projekt ("Developing the evidence base for mental health promotion and prevention in Europe: a database of programmes and the production of guidelines for policy and practice") finanziert, das innerhalb des Sechsten EU-Rahmenprogramms (RP6) 997.621 EUR erhielt, um zur Verbesserung der Beweisgrundlage in der Politikforschung zur Förderung und zum Schutz der psychischen Gesundheit beizutragen. Die Forscher bewerteten verschiedene Formen psychosozialer Interventionen und stellten fest, dass soziale Aktivitäten am wirkungsvollsten sind, um die psychische Gesundheit älterer Erwachsener zu stärken. Die Ergebnisse der Studie kamen im Journal of Aging and Health zur Veröffentlichung. "Sinnvolle soziale Aktivitäten, angepasst an die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten älterer Erwachsenen, sollten bei der Planung der Pflege Älterer einbezogen werden", erklärt Anna Forsman, Doktorandin an der Nordic School of Public Health und Hauptautorin der Studie. Die Forscher fanden überdies bei Interventionen, die auf körperliche Anstrengungen, das Training von Fähigkeiten, Selbsthilfegruppen, Reminiszenz oder Interventionen mit kombiniertem Inhalt abzielten, keinen signifikanten Effekt. Die Studie basierte auf systematischen Suchen in elf elektronischen Datenbanken im Zeitraum bis Oktober 2009. Hauptziel war die Zusammenstellung und Bewertung evidenzbasierten Wissens und guter Beispiele dazu, wie man das Auftreten von Depressionen verhindern und die psychische Gesundheit bei Senioren fördern kann. Im DATAPREV-Projekt arbeiteten Forscher aus der Tschechischen Republik, Spanien, Österreich, Polen, Finnland und dem Vereinigten Königreich unter der Koordination des Akademischen Zentrums für Sozialwissenschaften in den Niederlanden zusammen. Eine weitere Studie über Depressionen beweist nach Angaben der Forscher der Nordic School of Public Health und der Universität Göteborg, dass schwedische Frauen doppelt so viel Antidepressiva schlucken wie die schwedischen Männer. Aber nur ein Fünftel der weiblichen und männlichen Neupatienten kommen lediglich einer Verordnung nach. "Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass entschieden wird, die Behandlung schon vor Ablauf der empfohlenen Zeitdauer zu beenden", vermutet Dr. Karolina Andersson Sundell, Forscherin an der Nordic School of Public Health. Das Team führte an jungen Erwachsenen, die 2006 mindestens ein Antidepressivum gekauft hatten, eine Erfassungsstudie durch. Sie fanden heraus, dass 4 bis 13% der Schweden im Alter zwischen 20 und 34 Antidepressiva einnehmen. Einen großen Teil dieser Gruppe stellen Frauen. Die Studie weist nach, dass von denjenigen, die Antidepressiva verwenden, jeder Zehnte außerdem Antipsychotika kauft, und etliche Leute sich ihre Medikamente nur einmal besorgten, was zeigt, dass das Medikament nicht optimal angewendet wurde. "Wir sollten dies nun für einen längeren Zeitraum überwachen, um zu sehen, ob die Patienten zurückkehren und zu einem späteren Zeitpunkt wieder Antidepressiva kaufen", so Dr. Andersson Sundell. "Uns fehlen derzeit Kenntnisse hinsichtlich der Gründe, warum die Arzneimittel nur einmal gekauft werden, und das heißt letztlich, dass zusätzliche Untersuchungen erforderlich sind. Frühere internationale Forschungsarbeiten weisen jedoch darauf hin, dass Patienten diese Entscheidung häufig im Alleingang treffen und nur selten ihren Arzt darüber informieren, warum sie sich gegen die Einnahme des Medikamentes entschieden haben." Das Team entdeckte eine höhere Sterberate bei Frauen und Männern, die Antidepressiva in Kombination mit Stimmungsstabilisatoren einnehmen. Die Lithiumanwendung folgt allerdings nicht diesem Muster. "Ein möglicher Grund könnte sein, dass Lithiumpatienten eine bessere Nachsorge erhalten", sagt Dr. Andersson Sundell. "Erhöhte Mortalität wurde auch bei der Personengruppe beobachtet, der sowohl Antidepressiva als auch Antipsychotika verschrieben wurde. Es sind weitere Studien erforderlich, um die Gründe für die erhöhten Mortalitätsraten zu ermitteln."Weitere Informationen unter: Nordic School of Public Health: http://www.nhv.se/customer/templates/StartPage.aspx?epslanguage=EN&id=3 Journal of Aging and Health: http://jah.sagepub.com/

Länder

Österreich, Tschechien, Spanien, Finnland, Polen, Schweden, Vereinigtes Königreich

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