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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Neue Arzneimittelinnovationsprojekte zur rheumatoiden Arthritis

Neue Behandlungsmethoden für rheumatoide Arthritis sowie für Krebs und Infektionskrankheiten werden in acht neuen Projekten entwickelt, die von der Initiative "Innovative Arzneimittel" (IMI), einer öffentlich-private Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und dem Europä...

Neue Behandlungsmethoden für rheumatoide Arthritis sowie für Krebs und Infektionskrankheiten werden in acht neuen Projekten entwickelt, die von der Initiative "Innovative Arzneimittel" (IMI), einer öffentlich-private Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und dem Europäischen Verband der Arzneimittelunternehmen (EFPIA), finanziert werden. Diese acht neuen Projekte gehören zur zweiten Welle großen Investitionen der IMI in einer gemeinsamen Technologieinitiative, die unter dem Siebten Rahmenprogramm (RP7) finanziert wird. Damit steigt die Zahl der laufenden Projekte auf 23. Insgesamt werden 450 Mio. EUR für die Forschung und Entwicklung innovativer Arzneimittel in Europa bereitgehalten. "Die Einzigartigkeit dessen, was die IMI für die Förderung von Innovation im biopharmazeutischen Sektor tut, ist der Maßstab für die gegenwärtige Verbundforschung und wird die Arzneimittelentwicklung verändern", sagt Michel Goldman, leitender Direktor von IMI. "Es ist klar, dass die IMI eine entscheidende Rolle bei der Suche nach besseren Lösungen für Patienten in ganz Europa spielt." Der Schwerpunkt liegt besonders auf der Verbundforschung, da an allen von IMI und dem EFPIA finanzierten Projekte Konsortien aus ganz Europa beteiligt sind. Das bedeutet, dass jedes Projekt aus verschiedenen Forschungsgruppen aus Pharmaunternehmen, Wissenschaftlerteams, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Patientenorganisationen besteht. An den 8 neuen Projekte mit einem Budget von insgesamt 172 Mio. EUR sind 103 Wissenschaftlerteams, 23 KMU und 2 Patientenorganisationen beteiligt, die alle auf das übergeordnete Ziel des zweiten Aufrufs zur Einreichung von Projektvorschlägen hinarbeiten. Sie entwickeln Behandlungsmöglichkeiten für rheumatoide Arthritis, Krebs und Infektionskrankheiten. Eines der acht neuen Projekte ist "Be the cure" (BTCURE), das sich mit der Entwicklung neuer Therapien gegen rheumatoide Arthritis beschäftigt. Mit einem Budget von insgesamt 38 Mio. EUR und 34 Partnern aus ganz Europa lassen sich durch den Zusammenschluss wissenschaftlicher und industrieller Ressourcen hoffentlich das grundlegende Verständnis der Krankheitsprozesse und die Entwicklung von Therapien verbessern. "BTCURE wird die molekularen Mechanismen untersuchen, die die Entwicklung der Krankheitspersistenz bei rheumatoider Arthritis beeinflussen. Wir erwarten, dass wir dadurch die verschiedenen Formen rheumatoider Arthritis trennen und neue Heilmethoden im Gegensatz zu den aktuellen symptomverändernden Therapien entwickeln können", sagt Tom Huizinga, Professor vom Leiden University Medical Center (LUMC) in den Niederlanden und einer der beiden wissenschaftlichen Koordinatoren im BTCURE-Konsortium. Durch die Aufdeckung der molekularen Vorgänge, die frühe Formen der Krankheit verursachen, können Funktionsstörungen verlangsamt und die Immunität neu reguliert werden, was letztendlich zu einer Heilung führen könnte. Die Entwicklung von Hilfsmitteln für die Trennung der verschiedenen Krankheitsformen ist Lars Klareskog zufolge auch eines der Hauptziele des BTCURE-Konsortiums. Der Forscher ist Professor am Karolinska Institutet in Schweden und Koordinator des Projekts. Die Forscher werden Proben aus Biobanken nehmen und diese in vitro analysieren - ein Experiment in kontrollierter Umgebung. Anhand dieser Ergebnisse werden Modelle der verschiedenen Varianten der Krankheit erstellt. Drei weitere Projekte, "New models for preclinical evaluation of drug efficacy in common solid tumours" (PREDECT), "Methods for systematic next generation oncology biomarker development" (ONCOTRACK) und "Quantitive imaging in cancer: connecting cellular processes with therapy" (QUIC-CONCEPT), konzentrieren sich auf die Entwicklung besserer Hilfsmittel für die Erkennung und Behandlung von Lungen-, Prostata-, Eierstock-, Brust- und Darmkrebs. "Drug disease model resources" (DDMORE), "The open pharmacological concepts triple store" (OPEN-PHACTS) und "Electronic health records systems for clinical research" (EHR4CR) werden neue Methoden entwickeln, die speziell auf die allgemeinen Standards ausgelegt sind und eine gemeinsame Nutzung von Daten für eine effizientere Arzneimittelentwicklung und Behandlung der Patienten ermöglichen. Die Forscher des Projekts "Development of rapid point-of-care test platforms for infectious diseases" (RAPP-ID) werden einen zuverlässigen Point-of-Care-Test entwickeln, mit dem sich innerhalb kürzester Zeit Tuberkulose nachweisen lässt. Der Prozess für die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für die dritte Projektwelle läuft bereits. Dieses Mal wird der Schwerpunkt der Projekte auf Autismus, Tuberkulose, Diabetes sowie Arzneimittel- und Impfstoffsicherheit liegen. Den Begründern der Partnerschaft zufolge, kann diese Art der öffentlich-privaten Zusammenarbeit Ergebnisse liefern, die die Entwicklung von Arzneimitteln revolutionieren und auch die Effizienz von Pharmaunternehmen verbessern könnten. Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft sagte: "Durch eine schnellere Arzneimittelentwicklung in Europa werden die von der IMI getätigten Investitionen Leben retten und verbessern, aber auch einen wichtigen Beitrag zur Innovationsunion sowie für Wachstum und Beschäftigung leisten."Weitere Informationen unter: Initiative Innovative Arzneimittel: http://www.imi.europa.eu/ Factsheets zu den acht neuen Projekten: http://www.imi.europa.eu/sites/default/files/uploads/documents/2nd%20Call%20Fact%20Sheets.pdf Karolinska Institutet: http://ki.se/ki/jsp/polopoly.jsp?l=en&d=130 Leiden University Medical Center (LUMC): http://www.lumc.nl/home/?setlanguage=English&setcountry=en

Länder

Niederlande, Schweden

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