CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-09

Article available in the following languages:

Rettung der Artenvielfalt von Spinnen

Obwohl Spinnen überall zu finden und einige von ihnen wendige Jäger sind, haben sie einen zweibeinigen Feind, der ihnen durchaus gefährlich werden kann - den Menschen. Eine neue Forschungsstudie aus Spanien zeigt, dass Arachnida, wie der Fachterminus lautet, unter anthropogene...

Obwohl Spinnen überall zu finden und einige von ihnen wendige Jäger sind, haben sie einen zweibeinigen Feind, der ihnen durchaus gefährlich werden kann - den Menschen. Eine neue Forschungsstudie aus Spanien zeigt, dass Arachnida, wie der Fachterminus lautet, unter anthropogenen (d.h. durch den Menschen verursachte) Veränderungen der Umwelt zu leiden haben. Veröffentlicht wurden die Forschungsergebnisse im Fachblatt Biological Conservation. Die Frage, ob Spinnen anthropogene Aktivitäten besser tolerieren als andere Tierarten, konnten die Forscher von der Universität Rey Juan Carlos (URJC) nur verneinen. "Hauptsächlich die Art der Landnutzung, u.a. Habitatfragmentierung, Brandrodung und Pestizideinsatz, wirkt sich negativ auf Abundanz (Anzahl der Individuen einer Art) und Artenvielfalt aus", wie es im Bericht des Scientific Information and News Service (SINC) den beiden Koautoren Samuel Prieto-Ben¡tez und Marcos Méndez vom Institut für Biodiversität und Naturschutz der URJC zufolge heißt. Im Rahmen einer Metastudie wurden über einen Zeitraum von 31 Jahren Daten aus 173 Fachbeiträgen zu einem Übersichtsbericht zusammengeführt. Die beiden Forscher untersuchten an den drei Ökosystemen Wald, Acker- und Grünland, ob auch Spinnen von anthropogenen Veränderungen in ihrer Umwelt betroffen sind. "Mit dieser Methode konnten die Ergebnisse zahlreicher Studien schlussfähig zusammengeführt werden", erklären Dr. Prieto-Ben¡tez und Dr. Méndez, "ebenso wie in der medizinischen Forschung allgemeingültige Aussagen über die Wirkung von Medikamenten getroffen werden, indem Studien zu Einzelaspekten ausgewertet werden." Weniger als 2 der vorliegenden 20 Studien über Spinnen schrieben anthropogenen Aktivitäten negative Effekte zu. Im jüngsten Übersichtsbericht konnten die Forscher jedoch sehr wohl die "offensichtlich" negativen Auswirkungen auf die Spinnenpopulationen belegen - ein Ergebnis der derzeit praktizierten Bewirtschaftung von Acker- und Grünflächen. "In Waldökosystemen hingegen war die Situation nicht ganz so eindeutig", wie es im Bericht heißt. Die Forscher vermerken, dass Brände, Schafbeweidung und herkömmliche Ackerbautechniken im Rahmen der Bewirtschaftung von Acker- und Grünflächenökosystemen auch die Spinnenfauna beeinträchtigen, da sie die Vegetationsstruktur dramatisch verändern. In Wäldern haben Spinnenpopulationen hauptsächlich unter der Habitatfragmentierung zu leiden. Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft stelle außerdem eine Gefahr für die Artenvielfalt der Spinnen und das Ökosystem Grünland dar, wie aus den Daten hervorgeht, sodass der biologische Landbau der Abundanz von Spinnen zuträglicher wäre als die konventionelle Bewirtschaftung. Diese Effekte zeigten aber deutlich, wie komplex diese Landschaft sei. Die Studie aus Spanien offeriert mehrere Lösungsansätze zum Schutz von Spinnenpopulationen. Beispielsweise könne eine Reduzierung mechanischer Bodenbearbeitungsmethoden wie Weiden, Umpflügen und maschinelles Ernten zur Erhöhung des Artenreichtums in Ackerbau- und Grünlandökosystemen beitragen. Zudem sollte, wie es heißt, der Einsatz von Pestiziden ähnlich wie im biologischen Landbau stärker reglementiert werden, gleiches gelte für die Habitatfragmentierung. "Obwohl Spinnen in der Beliebtheitsskala nicht in jedem Fall ganz oben rangieren", seien sie für den Menschen von großer Bedeutung, da diese wichtigen Räuber eine Vielzahl von Schädlingen "beseitigen" und für die Aufrechterhaltung natürlicher Ökosysteme sorgen.Weitere Informationen unter: King Juan Carlos University (URJC): http://www.urjc.es/version_ingles/ Biological Conservation: http://www.elsevier.com/wps/find/journaldescription.cws_home/405853/description#description

Länder

Spanien

Verwandte Artikel