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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Neues BIOTRACER-Modell: Attacke gegen Salmonellen

Wer einmal an Salmonellose erkrankt war, vergisst dies wohl nicht so schnell wieder - und deshalb gilt: Eines der wichtigsten Ziele der EU im Bereich Ernährung besteht im Schutz der Verbraucher vor infizierten Lebensmitteln. Das BIOTRACER-Projekt ("Improved bio-traceability of...

Wer einmal an Salmonellose erkrankt war, vergisst dies wohl nicht so schnell wieder - und deshalb gilt: Eines der wichtigsten Ziele der EU im Bereich Ernährung besteht im Schutz der Verbraucher vor infizierten Lebensmitteln. Das BIOTRACER-Projekt ("Improved bio-traceability of unintended microorganisms and their substances in food and feed chains") unterstützt diese Bemühungen und erhielt innerhalb des Themenbereichs "Lebensmittelqualität und -sicherheit" des Sechsten EU-Rahmenprogramms (RP6) 11 Mio. EUR, um die Hauptquellen der Verunreinigung einer eingehenden Untersuchung zu unterziehen. So stecken zum Beispiel nicht selten Salmonelleninfektionen hinter Fällen von durch Lebensmittel übertragener Gastroenteritis beim Menschen. Bei der Auslösung derartiger Infektionen können Eier, frische Produkte und Fleisch beteiligt sein. Experten gehen davon aus, dass wenigstens zwei von 20 Menschen, bei denen Salmonellose diagnostiziert wird, sich diese durch den Genuss von salmonellenverseuchten Schweinefleischprodukten eingefangen haben. Die neueste Entwicklung des BIOTRACER-Projekts ist ein Werkzeug zur Modellierung und Vorhersage des Wachstums von Salmonellen in der Schweinefleisch-Lieferkette. Dieses Tool wird nun im International Journal of Food Microbiology präsentiert. Nach Einschätzung des BIOTRACER-Konsortiums, das aus 47 Forschungs- und Hochschulexperten sowie Industrievertretern aus insgesamt 22 Ländern besteht, ist die Identifizierung der Quelle bakterieller Kontamination in einer bestimmten Stufe der Lieferkette keine leichte Aufgabe. Das Hauptproblem ist zu bestimmen, auf welche Weise sich die Bakterien in den verschiedenen Stufen und unter diversen Umgebungsbedingungen entwickeln. Das Institute of Food Research im Vereinigten Königreich - BIOTRACER-Partner - war führend an der Entwicklung des neuen Werkzeugs beteiligt. Die Gruppe erarbeitete gemeinsam mit griechischen und italienischen Experten ein Modell, das demonstriert, auf welche Weise jeder Schritt des Produktionsprozesses das Salmonellenwachstum beeinflusst. Wachstum und Überleben der Salmonellen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Den Partner zufolge gehören dazu der pH-Wert, die Wasseraktivität und -temperatur, welche sich während der Verarbeitungsstufen von Schweinefleisch verändern. Das Team wies darauf hin, dass die Informationen zum Salmonellenwachstum unter unterschiedlichsten Bedingungen von vielen Forschern bereitgestellt und in verschiedenen Datenbanken zusammengetragen wurden. Combase - entwickelt vom Institute of Food Research in Zusammenarbeit mit dem Agricultural Research Service des USDA (United States Department of Agriculture) und dem Food Safety Centre in Australien - ist eine solche Datenbank: ein Open-Access-Repositorium für quantitative mikrobiologische Daten. Die BIOTRACER-Partner fanden in der Combase-Datenbank mehr als 700 Datensätze, die das Wachstum von Salmonella speziell für die Lieferkette von Schweinefleisch beschreiben. Die Forscher kombinierten außerdem verschiedene Modelle, um zu Schätzungen der Konzentrationen der Salmonellen in verschiedenen Stadien der Schweinefleisch-Lieferkette zu gelangen, wobei sie die pH-Bedingungen, die Wasseraktivität und Temperaturschwankungen berücksichtigen mussten. Zur Bestätigung der Schätzungen wurden etliche Produkte überprüft. Besonderes Kennzeichen der Modelle ist, dass die Nutzer ihre eigenen Bedingungen eingeben können und dann eine Schätzung der Salmonella-Konzentrationen in den verschiedenen Prozessstufen erhalten. Ausgestattet mit dieser Information seien die Nutzer nun in der Lage besser einzuschätzen, welche Schritte in der Schweinefleisch-Lieferkette erforderlich sind, erklären die Projektpartner. Man leiste hier einen wertvollen Beitrag zur besseren Salmonellenüberwachung und für eine sichere Nahrungsmittelproduktion. Die BIOTRACER Experten arbeiten unter der Leitung des National Food Institute der Technischen Universität Dänemark (DTU FOOD) und sind in Belgien, Brasilien, der Tschechischen Republik, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Indonesien, Irland, Italien, Litauen, den Niederlanden, Norwegen, Rumänien, Russland, der Slowakei, Slowenien, Spanien, Südafrika, Schweden, der Schweiz und im Vereinigten Königreich beheimatet.Weitere Informationen unter: Institute of Food Research: http://www.ifr.ac.uk/(öffnet in neuem Fenster) BIOTRACER: http://www.biotracer.org/(öffnet in neuem Fenster) International Journal of Food Microbiology: http://www.elsevier.com/wps/find/journaldescription.cws_home/505514/description#description(öffnet in neuem Fenster)

Länder

Belgien, Brasilien, Schweiz, Tschechien, Deutschland, Dänemark, Spanien, Frankreich, Indonesien, Irland, Italien, Litauen, Niederlande, Norwegen, Rumänien, Russland, Schweden, Slowenien, Slowakei, Vereinigtes Königreich, Südafrika

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