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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Astrophysik: Zweite Phase von LAGUNA in die Wege geleitet!

Die zweite Phase eines großen EU-finanzierten Projekts mit Fokus auf der Konstruktion eines Neutrino-Observatoriums der nächsten Generation hat gerade begonnen. Dieser Teil des Projekts ist es, auszuwerten, wie machbar es ist, eine europaweite Forschungsinfrastruktur zu errich...

Die zweite Phase eines großen EU-finanzierten Projekts mit Fokus auf der Konstruktion eines Neutrino-Observatoriums der nächsten Generation hat gerade begonnen. Dieser Teil des Projekts ist es, auszuwerten, wie machbar es ist, eine europaweite Forschungsinfrastruktur zu errichten, die in der Lage ist, ein sehr großräumiges Neutrino-Observatorium tief unter der Erde zu unterhalten. Das Projekt LAGUNA-LBNO ("Design of a pan-European Infrastructure for large apparatus studying grand unification, neutrino astrophysics and long baseline neutrino oscillations"), an dem Wissenschaftler aus der ganzen Welt teilnehmen, läuft bis zum Jahre 2014 und wird teilweise mit Mitteln in Höhe von 4.900.000 EUR unter dem Themenbereich "Kapazitäten" des siebten Rahmenprogramms der EU (RP7) finanziert. Es ist die Fortsetzung der ersten Phase des unter dem Namen LAGUNA bekannten Projekts, das im Jahre 2008 begann und unter demselben RP7-Themenbereich finanziert wurde. Viele Schlüsselfragen der Physik können nur durch die Konstruktion eines riesigen Untergrundobservatoriums beantwortet werden, mit dem nach seltenen Ereignissen gesucht und irdische und astrophysische Neutrinos studiert werden können. Ein solches Observatorium kann den Forschern dabei helfen, ihr Wissen über Neutrino-Astrophysik auszubauen und einige grundlegende Fragen rund um den Protonenzerfall und die Existenz einer neuen Quelle der Materie-Antimaterie-Asymmetrie in der Natur anzugehen. Dadurch erfahren wir mehr darüber, warum unser Universum nur Materie enthält und nicht Materie und Antimaterie in gleichen Mengen. Untergrund-Neutrinodetektoren, die auf großen, oberflächen-instrumentierten Flüssigkeitsmengen basieren, haben fundamentale Ergebnisse in der Partikel- und Astropartikelphysik erreicht und konnten simultan Ereignisse aus mehreren kosmischen Quellen sammeln. Neutrinos interagieren sehr schwach mit Materie, können sehr große Distanzen zurücklegen und dichte Zonen des Universums durchqueren und somit einzigartige Informationen über ihre Quellen liefern. Das LAGUNA-LNBO-Team ist der Ansicht, dass zur Kombination dieser zwei Technologien ein sehr großes Mehrzweck-Untergrund-Neutrinoobservatorium der nächsten Generation mit einer Gesamtmasse von rund 100.00 bis 500.000 Tonnen benötigt wird. Die erste Phase des Projekts (LAGUNA) beinhaltete die Analyse von sieben vorselektierten potentiellen Standorten in Spanien, Frankreich, Italien, Polen, Rumänien, Finnland und dem Vereinigten Königreich sowie die Erstellung einer detaillierten geotechnologischen Auswertung der riesigen Höhle. Das Ergebnis besagte, dass es keine geotechnologischen Beschränkungen für die Höhlenkonstruktion gibt. Diese zweite Phase des Projekts baut auf diese vorläufigen Ergebnisse auf und befasst sich mit zwei Herausforderungen, die für die Wahl des finalen Detektors und des endgültigen Standorts unumgänglich sind: Die Bestimmung der Gesamtkosten für die Untergrundkonstruktion, Inbetriebnahme und Langzeitoperation der Infrastruktur sowie die Bestimmung des gesamten Einflusses von Long-Baseline-Neutrinostrahlen von der Europäischen Organisation für Kernforschung. Das LAGUNA-Projekt gehört zu den "Fantastischen Sieben": Große Forschungsinfrastrukturen, die hoffentlich zur Beantwortung der Schlüsselfragen zum Wesen des Universums beitragen werden. Alle sieben großen Infrastrukturprojekte gehören zum Europäischen Plan für Astroteilchenphysik als Teil des EU-finanzierten Projekts ASPERA ("Astroparticle European Research Area"), das nationale, für die Astroteilchenphysik zuständigen Förderorganisationen Europas zusammenbringt. Das LAGUNA-Projekt wird hoffentlich gewährleisten können, dass Europa seine Führungsrolle in der Physik tief unter der Erde behält. Die an diesem Projekt mitwirkenden Wissenschaftler kommen aus Forschungsinstitutionen in Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Japan, Polen, Rumänien, Russland, Spanien, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich.Weitere Informationen finden Sie unter: Europäische Organisation für Kernforschung: http://public.web.cern.ch/public/

Länder

Schweiz, Deutschland, Griechenland, Spanien, Finnland, Frankreich, Italien, Japan, Polen, Rumänien, Russland, Vereinigtes Königreich

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