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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Amphibien ganz oben auf der Roten Liste

Die neueste Rote Liste der Internationalen Union für die Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (International Union for Conservation of Nature, IUCN) zeigt, dass unzählige Faktoren sich verheerend auf Amphibienpopulationen rund um den Globus auswirken. Ihre Zahlen sch...

Die neueste Rote Liste der Internationalen Union für die Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (International Union for Conservation of Nature, IUCN) zeigt, dass unzählige Faktoren sich verheerend auf Amphibienpopulationen rund um den Globus auswirken. Ihre Zahlen schwinden schneller als die der anderen Tiergruppen und 30% aller Amphibienarten sind als "bedroht" gelistet. Die Studie, die in der Zeitschrift Nature vorgestellt wurde, betont, dass die Bereiche mit der größten Zahl der Amphibienarten auch am stärksten gefährdet sind. Die Studie stand unter der Leitung der Universität Kopenhagen in Dänemark. An ihr beteiligten sich Experten aus Dänemark, Portugal, Spanien und den Vereinigten Staaten. Professor Carsten Rahbek vom Zentrum für Makroökologie, Evolution und Klima (CMEC) an der Universität Kopenhagen und sein Team identifizierten verschiedene Faktoren, die die globale Amphibien-Vielfalt gefährden. Er wies aber auch darauf hin, dass die räumliche Verteilung dieser Bedrohungen und Interaktionen nur wenig bekannt sei. Der Klimawandel, Veränderungen der Landnutzung und die Pilzkrankheit Chytridiomykose gehören zu den ernsten Bedrohungen, mit denen diese Amphibienarten zu kämpfen haben. Die Forscher vermuten, dass der größte Anteil der Arten negativ durch den Klimawandel betroffen ist. Dieser ist wahrscheinlich auch die größte Bedrohung für die Arten, die in Afrika, Teilen des nördlichen Südamerika und in den Anden leben. Ihre Daten legen auch nahe, dass der Rückgang der Amphibien im 21. Jahrhundert wahrscheinlich beschleunigt wird. Ursache dafür sind verschiedene Motoren des Aussterbens, die die Populationen stärker bedrohen könnten als in monokausalen Bewertungen bisher angenommen wurde. Leitautor Christian Hof vom CMEC sowie von der Abteilung für Biodiversität und Evolutionsbiologie am Nationalen Naturkundemuseum in Spanien und Kollegen untersuchten die geographische Verteilung dieser Bedrohungen in Bezug auf die globale Verbreitung von Amphibien. "Regionen, in denen Klima und Landnutzungsänderungen die höchsten prognostizierten Auswirkungen auf Amphibien haben, überschneiden sich auch teilweise", erklärt Dr. Hof. "Im Gegensatz dazu überlappt sich die Bedrohung durch die Pilzkrankheit mit den beiden anderen räumlich kaum." Die Chance für die Mehrheit der artenreichsten Gebiete rund um den Globus mindestens einer Bedrohung ausgesetzt zu sein, sei größer als in Gebieten mit geringer Artenvielfalt, so die Forscher. "Unsere Studie zeigt, dass mehr als zwei Drittel der globalen Hotspots der Amphibien-Vielfalt wahrscheinlich von mindestens einer der drei Bedrohungen stark betroffen sein wird", sagt Miguel Aranjo vom Spanischen Forschungsrat (CSIC), einer der Autoren der der Studie. In Bezug auf die beobachtete Überlappung von Risikofaktoren, ist das Team der Ansicht, dass Risikobewertungen, die auf einer einzigen Bedrohung gründen, wahrscheinlich zu optimistisch sein werden. "Unsere Bewertung zeigt, dass der Amphibienrückgang sich in den nächsten Jahrzehnten beschleunigen wird, da mehrere Faktoren für das Aussterben die Populationen stärker gefährden könnten, als in bisherigen, monokausalen Einschätzungen angenommen", erklärt Professor Rahbek. In seinem Kommentar zu den Ergebnissen der Studie sagt Co-Autor Walter Jetz von der Yale University: "Da bereits mehr als 30% aller Amphibienarten bereits auf der Roten Liste aufgeführt sind und jedes Jahr viele seltene Arten noch entdeckt werden, weisen unsere Ergebnisse darauf hin, dass Forschungen zur Bewahrung dieser bedrohten Gruppe notwendig sind und Handlungsbedarf besteht."Weitere Informationen erhalten Sie hier: Universität Kopenhagen: http://www.ku.dk/english/ Nature: http://www.nature.com/ IUCN Red List: http://www.iucnredlist.org/

Länder

Dänemark, Spanien, Portugal, Vereinigte Staaten

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