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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Wie wirkt sich der Erwärmungstrend auf Bergpflanzen aus?

Umweltschützer auf der ganzen Welt haben sich mit der Untersuchung und Messung des Klimawandel im Laufe der Jahre befasst und herausgefunden, dass die Periode 2000 bis 2009 die wärmste seit Beginn der weltweiten Klima-Messungen war. Obwohl sich ihre Untersuchungen auf lokale B...

Umweltschützer auf der ganzen Welt haben sich mit der Untersuchung und Messung des Klimawandel im Laufe der Jahre befasst und herausgefunden, dass die Periode 2000 bis 2009 die wärmste seit Beginn der weltweiten Klima-Messungen war. Obwohl sich ihre Untersuchungen auf lokale Bereiche konzentrierten, gibt es Beweise, dass sich die Pflanzengemeinschaften in den Gebirgen verändern und dass dies mit dem Trend zur Erwärmung zusammenhängt. Ein EU-finanziertes Forscherteam ist vor kurzem noch einen Schritt weitergegangen und hat sich mit dem Problem aus einer kontinentalen Perspektive heraus befasst. Die Studie, die in der Zeitschrift Nature Climate Change vorgestellt wurde, wurde teilweise durch das Projekt ENSEMBLE ("Ensemble-based predictions of climate changes and their impact") finanziert. Das EU-finanzierte Projekt erhielt 15 Millionen EUR unter dem Themenbereich "Nachhaltige Entwicklung, globale Veränderungen und Ökosysteme" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6). Diese neueste Studie, die unter der Leitung der Universität Wien, Österreich, durchgeführt wurde, liefert klare und statistisch wichtige Hinweise auf die Folgen der Erwärmung auf Gebirgspflanzen rund um den Globus. In einem Kommentar zu den Ergebnissen ergänzt Co-Autor Ottar Michelsen von der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie (NTNU): "Es gibt Studien, die lokale Folgen nachgewiesen haben und in denen Forscher versuchen, dies auf globale Ebene zu übertragen. Aber wenn man so viele Gebirge in so vielen Regionen hat und etwas über die Folgen sagen kann, dann ist das eine große Sache." Die Ergebnisse der Studie heben hervor, wie die Forscher die Veränderungen in den Pflanzengemeinschaften in den Bergen in verschiedenen Teilen der Welt gemessen haben und dazu etwa 10 Jahre lang Proben gesammelt haben. Insgesamt wurden 2001 zunächst 60 Gipfelparzellen mit 867 Vegetationsproben in 17 Bergregionen auf dem ganzen Kontinent analysiert. Sieben Jahre später besuchte das Team die Probenstandorte noch einmal. Dazu gehörte auch die Region Dovre in Zentral-Norwegen. Das Team sagte, sie identifizierten eine deutliche Verschiebung bei den Spezies zugunsten von Arten, die wärmere Temperaturen bevorzugen, nachdem sie die Vegetation der Probeflächen aus den Jahren 2001 und 2008 miteinander verglichen. Sie wiesen allen 764 Pflanzenarten, die sie für ihre Studie ausgewählt hatten, Höhenlinienränge zu. Das Ranking, so die Forscher, entspricht der Temperatur, bei der jede Art optimal gedeiht. Da Höhe und Temperatur in jedem Berggebiet direkt miteinander korrelieren (je höher die Lage umso kälter), spiegelt die Lage auf dem Berg, auf der eine Pflanze vorkommt, ihre Reaktion auf die Temperatur an dieser Stelle wider. Die Forscher verwendeten eine mathematische Formel, um jeder Parzelle einen "thermischen Vegetationsindikator" zuzuweisen, der während dieses Siebenjahreszeitraums berechnet wurde. Die Veränderung des Indikators zwischen 2001 und 2008 zeigte dem Team, ob die Pflanzenmischung in jeder Parzelle gleich geblieben war oder sich im Durchschnitt hin zu Pflanzenarten verschoben hatte, die entweder kältere oder wärmere Temperaturen vorziehen. Die Daten für die 17 Berggebiete für 2001 und 2008 wurden miteinander kombiniert und die Forscher erhielten einen kontinentalen Überblick über mögliche anstehende Veränderungen, falls überhaupt. "Die Transformation der Pflanzengesellschaften auf kontinentaler Ebene innerhalb von weniger als einem Jahrzehnt kann als eine schnelle Reaktion des Ökosystems auf die Klimaerwärmung betrachtet werden", sagten die Forscher. "Obwohl das Signal statistisch für einzelne Bergregionen nicht signifikant ist, ist es eindeutig signifikant, wenn Daten in ganz Europa gebündelt werden." Die Ergebnisse dieser Studie sind aus zwei Gründen wichtig: 1) es ist möglich, die Veränderung der Pflanzengesellschaften im Laufe der Zeit zu erkennen; und 2) Pflanzen, die sich an kältere Temperaturen angepasst haben, werden stärker durch andere Arten bedroht, was möglicherweise "zu Rückgängen oder sogar zum örtlichen Verschwinden von alpinen Pflanzenarten führt. In der Tat wurden bereits Rückgänge von Arten, die an den untersten Höhenlinien in extremen Höhen in den Alpen leben, beobachtet". Zu dieser Studie trugen Experten aus Österreich, Brasilien, Zypern, Georgien, Griechenland, Italien, Norwegen, Rumänien, Russland, Slowakei, Spanien, Schweden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich bei.Weitere Informationen erhalten Sie hier: Norwegian University of Science and Technology: http://www.ntnu.edu/~~V Nature Climate Change: http://www.nature.com/nclimate/index.html

Länder

Österreich, Norwegen

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