Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-16

Article available in the following languages:

Europäische Forscher untersuchen Gewicht von Neugeborenen

Eine hohe PCB-Konzentration (polychlorierte Biphenyle) erhöht bei schwangeren Frauen die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Neugeborenes untergewichtig zur Welt kommt, so das Ergebnis einer neuen EU-finanzierten Studie, die im Fachblatt Environmental Health Perspectives vorgestellt ...

Eine hohe PCB-Konzentration (polychlorierte Biphenyle) erhöht bei schwangeren Frauen die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Neugeborenes untergewichtig zur Welt kommt, so das Ergebnis einer neuen EU-finanzierten Studie, die im Fachblatt Environmental Health Perspectives vorgestellt wurde. Forscher aus Belgien, Dänemark, den Färöer Inseln, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, den Niederlanden, Norwegen, Slowakei und Spanien untersuchten mit Fördermitteln, die über zwei Projekte des Siebten Rahmenprogramms (RP7) bereitgestellt wurden, die PCB-Konzentration im Blut von 8.000 Schwangeren, die zwischen 1990 und 2008 in Europa entbunden hatten. In Proben von Muttermilch, Blut und/oder Nabelschnurblut wurden die Konzentrationen des PCB-Kongeners 153 und von DDE (Dichlor-Diphenyl-Dichlorethylen), einem Abbauprodukt des Pestizids DDT (Dichlor-Diphenyl-Trichlorethan), ermittelt. Anschließend wurden die Ergebnisse mit dem Gewicht der Neugeborenen korreliert. Die Studie wurde über die Projekte ENRIECO (Environmental health risks in European birth cohorts) und OBELIX (Obesogenic endocrine disrupting chemicals: linking prenatal exposure to the development of obesity later in life) gefördert, die mit 1 bzw. 3 Mio. EUR durch die Themenbereiche "Umwelt" und "Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei sowie Biotechnologie" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) finanziert wurden. PCB sind organische Schadstoffe, die sich in der Umwelt anreichern und deshalb in den meisten Ländern seit Jahrzehnten auf dem Index stehen. Früher fanden sie als Dielektrikum und Kühlmittel, beispielsweise in Transformatoren, Kondensatoren und elektrischen Motoren Verwendung. Da PCB jedoch thermisch und chemisch stabil sind, können sie sich in Fettgewebe von Mensch und Tier anreichern. In menschliches Gewebe gelangen PCB hauptsächlich durch den Verzehr von fettem Fisch, aber auch andere Quellen spielen eine Rolle. Inwieweit sich niedrige Dosen bei schwangeren Frauen auswirken, ist bislang allerdings nicht hinreichend erforscht. Aus den Ergebnissen ergibt sich ein klarer Zusammenhang zwischen PCB-Konzentration und menschlichem Geburtsgewicht. Babys von Müttern, deren PCB-Konzentration im Nabelschnurblut ein Mikrogramm pro Liter betrug, wogen im Durchschnitt 150g weniger, als wenn die Konzentration im mütterlichen Blut unter der Nachweisgrenze lag. Der Faktor Rauchen diente als Referenzwert: Mütter, die in der Schwangerschaft geraucht hatten, brachten Babys mit ähnlich niedrigerem Geburtsgewicht zur Welt. Für die zweite getestete Substanz DDE ergab sich kein Einfluss auf das Gewicht der Neugeborenen. Die Forscher werden sich nun weiter mit den Effekten erhöhter PCB-Konzentrationen auf das Geburtsgewicht befassen, da PCB möglicherweise auch das hormonelle Gleichgewicht und damit das Wachstum des Fötus beeinträchtigen. Die Studie lieferte den Beweis, dass das Verbot von PCB zum damaligen Zeitpunkt eine sinnvolle Vorsichtsmaßnahme war und die Effekte körperfremder Substanzen auf den menschlichen Körper strengstens überwacht werden müssen. Übergreifendes Ziel von ENRIECO ist es, ursächliche Zusammenhänge zwischen Umweltfaktoren und Gesundheitszustand bei Schwangeren und Geburtenkohorten aufzudecken. Das Projekt unterstützt die Recherche und Auswertung der Unmengen von Daten, die in früheren oder aktuellen von der Europäischen Kommission und nationalen Forschungsprogrammen geförderten Studien zusammengetragen wurden. Einzelne Ziele sind die Erstellung von Verzeichnissen zu Geburtenkohorten, qualitative Auswertung und Interoperabilität von Daten zur Exposition, Gesundheit und Effekten der Exposition, Erleichterung des Datenzugangs, Erstellung von Datenbanken, Durchführung von Analysen sowie Empfehlungen für die künftige Datenerhebung, um Zusammenhänge zwischen Umwelt und Gesundheit zu verdeutlichen und diese zu veröffentlichen. Das Projekt OBELIX untersucht die Ursachen von Adipositas im Kindesalter, die weltweit bereits epidemische Ausmaße angenommen hat, und widmet sich der dringlichen Aufgabe, den Auswirkungen gesundheitsschädlicher Substanzen in Lebensmitteln als Ursache für die Entstehung von Adipositas nachzugehen.Weitere Informationen finden Sie unter: VITO: http://www.vito.be/VITO/EN/HomepageAdmin/Home/home/(öffnet in neuem Fenster)

Länder

Belgien

Mein Booklet 0 0