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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Gen für Epilepsie in Hunden entdeckt

Forscher aus Europa und den Vereinigten Staaten entdeckten ein Gen für idiopathische Epilepsie beim Belgischen Schäferhund im Hundechromosom 37. Die im Fachblatt PLoS ONE vorgestellte Studie könnte weitere Erkenntnisse zu den genetischen Ursachen einer der häufigsten Epilepsie...

Forscher aus Europa und den Vereinigten Staaten entdeckten ein Gen für idiopathische Epilepsie beim Belgischen Schäferhund im Hundechromosom 37. Die im Fachblatt PLoS ONE vorgestellte Studie könnte weitere Erkenntnisse zu den genetischen Ursachen einer der häufigsten Epilepsien bei Hunden und damit auch Aufschluss über bestimmte Formen von Epilepsie beim Menschen beitragen. Sie wurde teilweise durch das Projekt LUPA (Unravelling the molecular basis of common complex human disorders using the dog as a model system) finanziert, das unter der Thematik "Gesundheit" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) mit 12 Mio. EUR gefördert wird. Epilepsie, die mit einer Reihe chronischer neurologischer Störungen, speziell Anfällen, einhergeht, betrifft 1-5% aller Menschen irgendwann im Leben. Aus medizinischer Sicht wird Epilepsie durch verschiedene Syndrome, Ursachen, Prognosen und auch altersabhängige Faktoren charakterisiert. Basierend auf den grundlegenden Mechanismen lassen sich epileptische Syndrome in genetische (idiopathische), strukturelle/metabolische (symptomatische) und Epilepsien mit unbekannten Ursachen einteilen. Unter Leitung der Universität Helsinki und dem Folkhälsan- Institut für Genetik in Finnland verglichen Forscher aus Dänemark, Finnland, Schweden und den Vereinigten Staaten Genome epileptischer Hunde mit denen einer gesunden Kontrollgruppe. Dabei identifizierten sie eine Gen-Region auf Chromosom 37, das mit der häufigsten Form von Hundeepilepsie in Zusammenhang gebracht wird. Bei bis zu 40% aller Epileptiker hat die Krankheit genetische Ursachen. Tritt in der spezifischen Gen-Region Homozygotie auf, erhöht sich das Risiko, an Epilepsie zu erkranken, um das Siebenfache. Die Forscher gehen auch davon aus, dass weitere genetische Risikofaktoren in der Rasse zu finden sein könnten, die es noch zu entdecken gilt. Die bei Belgischen Schäferhunden auftretende Form von Epilepsie ist auch in anderen Rassen präsent, so dass die Studie neues Licht auf die Ursachen der Erkrankung bei einer ganzen Reihe von Hunderassen werfen könnte. "Die entdeckte Region besteht aus nur wenigen Genen, und ich gehe davon aus, dass das spezifische Gen für Epilepsie bald dingfest gemacht werden kann, wenn wir weiterforschen", so Professor und Studienleiter Hannes Lohi von der Universität Helsinki. "Damit gewinnen wir neue Einblicke in die Krankheitsmechanismen und können neue diagnostische Verfahren entwickeln." Zu den Ergebnissen der Studie erklärt Studienautor Dr. Eija Seppälä von der Universität Helsinki: "Die identifizierte Gen-Region ist wahrscheinlich der stärkste einzelne Risikofaktor für Epilepsie beim Belgischen Schäferhund, und wir untersuchen derzeit eine interessante Genvariante, die einen Aminosäurenaustausch auf Proteinebene verursacht. Allerdings ist dieser homozygote Aminosäurenaustausch auch bei einem Fünftel aller gesunden Hunde dieser Rasse vorhanden. Weitere Analysen des Genoms des Belgischen Schäferhundes sollen nun die spezifische Mutation zu Tage fördern, um genetische Tests für diesen Genort und möglicherweise auch andere Chromosomen zu entwickeln. Ein solcher genetischer Test ist höchst gefragt, da man davon ausgeht, dass immerhin 20% aller Hunde dieser Rasse an Epilepsie leiden." Idiopathische Epilepsie beim Belgischen Schäferhund tritt meist im Alter von drei Jahren auf.Weitere Informationen finden Sie unter: University of Helsinki: http://www.helsinki.fi/university/ PLoS ONE: http://www.plosone.org LUPA: http://www.eurolupa.org/

Länder

Dänemark, Finnland, Schweden, Vereinigte Staaten