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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Weltweiter Erfolg: Tomatengenom sequenziert

Eine groß angelegte internationale Studie hat das Erbgut der domestizierten Tomate und seiner nächsten wilden Verwandten (Solanum pimpinellifolium) sequenziert. Die in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Ergebnisse der Studie könnten zur Entwicklung innovativer Instr...

Eine groß angelegte internationale Studie hat das Erbgut der domestizierten Tomate und seiner nächsten wilden Verwandten (Solanum pimpinellifolium) sequenziert. Die in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Ergebnisse der Studie könnten zur Entwicklung innovativer Instrumente führen, mit denen sich weltweit die Tomatenproduktion optimieren und Kosten einsparen ließen. Die Studie wurde zum Teil vom Projekt EU-SOL (High-quality solanaceous crops for consumers, processors and producers by exploration of natural biodiversity) finanziert, das 18,7 Mio. EUR im Rahmen des Themenbereichs "Lebensmittelqualität und -sicherheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) der EU erhielt. Durch die Sequenzierung der Genome konnte das Tomato Genome Consortium (TGC), eine Gruppe von mehr als 300 Wissenschaftlern aus 14 Ländern, ihrem Ziel der Unterstützung der Landwirtschaft beim Kampf gegen Schädlinge, Krankheiten und Trockenheit, die in dieser Branche verheerende Schäden anrichten, einen Schritt näher kommen. Darüber hinaus könnten zahlreiche andere Pflanzen von dieser Entdeckung profitieren. Die Forscher liefern uns wichtige Informationen über die Beziehungen zwischen Genen und Eigenschaften der Tomate und erweitern unser Verständnis, wie Genetik und Umweltfaktoren zusammenwirken, um die Gesundheit und Lebensfähigkeit einer Kulturpflanze zu bestimmen. Ein interessantes Ergebnis der Studie sind die Einblicke in die Anpassung der Tomate an neue Umweltbedingungen. Den Forschern zufolge breitete sich das Tomatengenom vor etwa 60 Millionen Jahren abrupt aus, während zur gleichen Zeit ein großes Massenaussterben stattfand. Trotzdem gelang es einigen der Gene, die durch dieses Ereignis erzeugt wurden, bis heute zu überleben. Das TGC-Mitglied Vlaams Instituut voor Biotechnologie (VIB) aus Belgien leitete hauptsächlich die Vorhersage der Gene, die die rohe Genomsequenz in biologische Erkenntnisse übertrug. Die Arbeit der Forscher aus Argentinien, Belgien, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Israel, Italien, Japan, den Niederlanden, Südkorea, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den USA bietet den bisher detailliertesten Blick auf das Erbgut der Tomate, wobei insbesondere Erkenntnisse über die Reihenfolge, Richtung, Typen und Position der 35.000 Gene erzielt wurden. Die Tomate ist ein Vertreter der Nachtschattengewächse oder Solanaceen. Die Daten dieser Studie liefern wichtige Informationen über die Gene in verwandten Solanaceen, insbesondere Kartoffel, Paprika, Aubergine und Petunie. Sie sind die weltweit wichtigste Familie von Gemüsepflanzen - sowohl hinsichtlich ihrer Bedeutung bei der Produktion von Lebensmitteln und Gewürzen als auch bei der Entwicklung von Medikamenten. Dem EU-SOL-Konsortium gehörten Pflanzenwissenschaftler aus Universitäten, Forschungseinrichtungen und der Industrie aus Europa und Übersee an. Sein Hauptziel bestand in der Entwicklung hochwertiger gesunder Tomaten- und Kartoffelsorten mit optimalen Eigenschaften für Verbraucher, Verarbeiter und Produzenten. Die Rekonstruktion war möglich, indem die genetischen und molekularen Bestandteile, die für diese Eigenschaften verantwortlich sind, mit modernster Technologie und Sachverstand analysiert wurden.Weitere Informationen sind abrufbar unter: VIB: http://www.vib.be Nature: http://www.nature.com/ EU-SOL: http://www.eu-sol.net/

Länder

Argentinien, Belgien, China, Deutschland, Spanien, Frankreich, Israel, Indien, Italien, Japan, Südkorea, Niederlande, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten

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