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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Studie findet keinen Zusammenhang zwischen Depression und Einsamkeit bei älteren Menschen

Niemand mag einsam sein, doch ältere Menschen sind am stärksten betroffen, sobald sie unter vielen gesundheitlichen Problemen leiden und ein höheres Sterberisiko haben, wie eine neue Studie von der University of California, San Francisco (UCSF) in den Vereinigten Staaten zeigt...

Niemand mag einsam sein, doch ältere Menschen sind am stärksten betroffen, sobald sie unter vielen gesundheitlichen Problemen leiden und ein höheres Sterberisiko haben, wie eine neue Studie von der University of California, San Francisco (UCSF) in den Vereinigten Staaten zeigt. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Archives of Internal Medicine vorgestellt. Die Forscher der UCSF werteten Daten in einer national repräsentativen Studie aus, der sogenannten Gesundheit- und Rentenstudie (Health and Retirement Study), die vom National Institute on Aging im Zeitraum 2002 bis 2008 durchgeführt wurde, um die Folgen der Einsamkeit bei älteren Menschen zu untersuchen. "In unserer typischen medizinischen Modell, gehen wir nicht davon aus, dass subjektive Gefühle sich auf die Gesundheit auswirken", sagte Hauptautorin Professor Carla Perissinotto von der Abteilung für Geriatrie an der UCSF. "Es ist interessant zu erkennen, dass Einsamkeit unabhängig mit einer erhöhten Todesrate und funktionellen Verschlechterung zusammenhängt." Es wird darauf hingewiesen, dass die Forscher keinen Zusammenhang zwischen Einsamkeit und dem Alleinleben feststellen konnten. Sie beobachteten, dass von 43% der Probanden, die sich einsam fühlten, nur 18% alleine lebten. "Wir haben ein Interesse an der Ermittlung der verschiedenen Faktoren, die dazu führen, dass Erwachsene funktionell beeinträchtigt sind und letztlich das Risiko für eine Einweisung in ein Pflegeheim besteht", so Dr. Perissinotto. "Die Alterung unserer Bevölkerung und die größeren Chancen der Institutionalisierung machen es für uns zu einer Notwendigkeit, über all die Faktoren nachzudenken, die unsere älteren Menschen gefährden. Dazu gehören auch soziale und ökologische Risiken." Das UCSF-Team legte den Fokus auf den Tod und die sich verschlechternde Fähigkeit einer Person, Routine-Tätigkeiten, einschließlich Gehen und Treppensteigen, auszuführen. Die Ergebnisse zeigten, dass Personen, die sich einsam fühlten, ein gewichtetes Risiko-Verhältnis von 1,59 besaßen bzw. ein statistisch signifikantes 59% höheres Risiko des Rückgangs. Die Gefahrenratio betrug 1,45 oder ein 45% höheres Sterberisiko. "Dies gehört zu den Ergebnissen, die man nicht sehen wollte, weil man Angst vor der schrecklichen Wahrheit hatte", so Professor Perissinotto. "Wir gingen in die Analyse mit den Gedanken hinein, dass ein Risiko besteht, dass wir nichts finden würden, doch in Wirklichkeit besteht eine starke Korrelation." Nach Angaben der Forscher unterscheidet sich die Wirkung der Einsamkeit auf ältere Menschen von der Auswirkung einer Depression. Einsamkeit betrifft Menschen, die voll funktionsfähig sind, aber das Gefühl haben, verlassen zu sein. Menschen, die unter Depressionen leiden, haben keine Motivation, keine Energie und sind unglücklich. Das Team sagte, die alternde Bevölkerung aus der Zeit des Babybooms, die zwischen 1946 und 1964 geboren wurden, wird sich bis 2050 verdoppeln und bei 88,5 Millionen Menschen liegen. Professor Perissinotto sagte, es sei wichtig umfassende medizinische und soziale Dienstleistungen für ältere Patienten einzuführen. Es sei auch wichtig zu wissen, welche Arten von sozialen Interventionen diese Personengruppe benötige, fügte sie hinzu. "Es reicht nicht aus, die Frage nach chronischen Krankheiten zu stellen", sagten die UCSF-Forscher. "Im Zuhause der Menschen und in ihren Gemeinschaften ist weit mehr los, das sich auf ihre Gesundheit auswirkt. Wenn wir dazu keine Fragen stellen, verpassen wir einen sehr wichtigen und unabhängigen Risikofaktor. Wir glauben nicht, dass wir die Genetik ändern können, aber wir können eingreifen, wenn jemand einsam ist und funktionellen Rückgang verhindern."Weitere Informationen sind abrufbar unter: University of California, San Francisco (UCSF): http://www.ucsf.edu/ Archives of Internal Medicine: http://archinte.jamanetwork.com/journal.aspx

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