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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Europäer untersuchen den ökologischen Zustand von Flüssen

Ein internationales Team von Forschern hat den ökologischen Zustand von 100 Flüssen in Europa, insbesondere die hohe Nährstoffbelastung untersucht. Aquatische Ökosysteme auf der ganzen Welt spüren den Druck durch übermäßige Nährstoffbelastung, was zu erheblichen Verschiebungen...

Ein internationales Team von Forschern hat den ökologischen Zustand von 100 Flüssen in Europa, insbesondere die hohe Nährstoffbelastung untersucht. Aquatische Ökosysteme auf der ganzen Welt spüren den Druck durch übermäßige Nährstoffbelastung, was zu erheblichen Verschiebungen in der aquatischen Biodiversität und bei den biogeochemischen Prozessen führt. Die im Fachblatt Science präsentierte Studie hat eine systematische quantitative Bewertung mithilfe des Abbaus von Laub durchgeführt und dabei einen starken Nährstoffmangel in unberührten Systemen festgestellt. Forscher messen in der Regel Temperatur, Säuregehalt und der Nährstoffgehalt, um zu verstehen, was in Flüssen und Bächen geschieht. Sie betrachten auch Insektenlarven und andere kleine Organismen aus den Bachbetten, die sogenannte benthische Makroinvertebratengemeinschaft, um die benötigten Informationen zu erhalten. Aber in dieser jüngsten Studie die gingen die Forscher des University College Cork und der National University of Ireland einen Schritt weiter und beobachteten, dass ein drastisch verlangsamter Abbau an beiden Extremen des Gradienten einen hohen Nährstoffmangel in nicht betroffenen Systeme zeigt, wodurch eine starke Stimulation in mäßig veränderten Systemen und eine Hemmung in stark belasteten Bächen möglich wurde. Co-Autor Professor Mark Gessner vom Eidgenössischen Wasserforschungs-Institut des ETH-Bereichs (EAWAG) sagte, dass die aktuellen Maßnahmen nicht mehr ausreichend für die Bewertung eines Ökosystems als Ganzes seien. "So wie ein Patient ohne Fieber trotzdem krank sein kann, können Bäche und Flüsse als Ökosystem trotz sauberen Wassers eine Vielzahl anderer Probleme haben", sagte der Forscher, der jetzt Mitglied des Instituts für Integrative Biologie in der Schweiz und des Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Deutschland ist. Mitentscheidend für ein gesundes Ökosystem seien funktionierende Prozesse, die für das natürliche System charakteristisch sind. Der Abbau von Laub war der Schlüssel in dieser Studie. "Laubeintrag ist die wichtigste Quelle für die Nahrungsnetze in kleineren Fließgewässern und von größter Bedeutung für den Gesamtstoffumsatz", sagte Professor Gessner. Mikroskopisch kleine Pilze und benthische Makroinvertebraten helfen beim Abbaus des Laubs. Die Forscher platzierten mit Erlen- und Eichenlaub gefüllte Netzbeutel in Bächen in Frankreich, im Vereinigten Königreich, Irland, Polen, Portugal, Rumänien, Spanien, Schweden und der Schweiz. Dann ermittelten sie die Zeit, in der die Hälfte des Laubs abgebaut wurde. Außerdem bestimmten sie in einem Teil der Gewässer Anzahl und Artenspektrum des Makrozoobenthos sowie die Konzentration von Phosphat und mineralischen Stickstoffverbindungen. Dem Team zufolge, leben in nährstoffarmen Gewässern nur wenige Organismen, die das Laub effizient nutzen können. Gewässer mit einem hohen Überangebot an Nährstoffen bieten für diese Tiere ebenfalls kaum geeignete Lebensbedingungen. Entsprechend gering war in beiden Fällen ihr Beitrag zum Abbau Im Bereich mittlerer Nährstoffkonzentrationen fanden die Forscher jedoch keinen Zusammenhang mehr zwischen Konzentration, Makrozoobenthos und Abbauraten. Ein beschleunigter Laubabbau kann also Beeinträchtigungen durch Nährstoffe signalisieren, wo herkömmliche Methoden auf eine einwandfreie Gewässerqualität schließen würden, nämlich im Bereich relativ niedriger Nährstoffkonzentrationen. Professor Gessner: Als verlässlicher Gesundheits-Check reicht schnelles Fiebermessen für Fließgewässer in Europa schon lange nicht mehr aus. Eine moderne Bewertung der Gewässer verlangt, dass die Ursachen hinter den gefundenen Symptomen - wie in der Medizin heute selbstverständlich - anhand sich ergänzender Kriterien diagnostiziert werden. Prozesse wie der Laubabbau können dazu einen wichtigen Beitrag leisten."Weitere Informationen sind abrufbar unter: University College Cork: http://www.ucc.ie/en/(öffnet in neuem Fenster) National University of Ireland: http://www.nui.ie/(öffnet in neuem Fenster) Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (EAWAG): http://www.eawag.ch/index(öffnet in neuem Fenster) Science: http://www.sciencemag.org/(öffnet in neuem Fenster)

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