Letzte große Ausschreibungsrunde des RP7 gestartet
Mit dem Start der bislang größten Ausschreibungsrunde unter dem Siebten Rahmenprogramm (RP7) soll Forschung und Innovation in Europa einen weiteren erheblichen Förderungsschub erhalten. An den mit insgesamt 8,1 Mrd. EUR geförderten Projekten können sich Organisationen und Unternehmen aus allen Mitglied- und RP7-Partnerstaaten sowie besonders förderungswürdige Länder beteiligen. Die Ausschreibungen fördern Innovation und die Suche nach Lösungen für eine Reihe gesellschaftlicher Aufgaben, wobei der Übergang zum nächsten Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 geschaffen werden soll, das von 2014-2020 laufen wird. "Wissen ist die Währung der globalen Wirtschaft", ist die für Forschung, Innovation und Wissenschaft zuständige EU-Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn überzeugt. "Will Europa auch im 21. Jahrhundert wettbewerbsfähig bleiben, müssen wir Forschung und Innovation fördern, um jetzt und künftig Wachstum und Arbeitsplätze zu schaffen. Da der Wettbewerbsdruck im Kampf um die EU-Forschungsmittel enorm ist, kann der Steuerzahler darauf vertrauen, dass sein Geld in erstklassige Projekte fließt und Probleme lösen hilft, die uns alle betreffen." Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sollen in der aktuellen Ausschreibungsrunde mit rund 1,2 Mrd. EUR besonders bedacht werden, u.a. mit Finanzhilfen in Höhe von 970 Mio. EUR unter dem Themenbereich "Kooperation". Dabei werden KMU bis zu 75% der verfügbaren Fördermittel über zweckbestimmte Budgets für spezifische Ausschreibungen zur Verfügung gestellt. 250 Mio. EUR sollen an spezifische KMU-Programme im Rahmen von "Forschung zugunsten von KMU" gehen, darunter auch Demonstrationsvorhaben für Forschungsergebnisse des RP7. Das im Jahr 2007 gestartete RP7 verfügt über ein Gesamtbudget von 55 Mrd. EUR für Forschung und Innovation. Bisher wurden rund 19.000 Projekte mit mehr als 79.000 Beteiligten (Hochschulen, Forschungsorganisationen und Unternehmen) in allen EU-Mitgliedstaaten durch Mittel in Höhe von insgesamt 25,3 Mrd. EUR unterstützt. Bis zum Jahr 2013 sollen, so die Prognosen, 55.000 Einzelzuschüsse für die Laufbahnentwicklung gewährt werden. Mit der Forschungsförderung wird für Europa ein beträchtlicher Mehrwert generiert, beispielsweise schlägt jeder Euro, der in ein Forschungsprogramm investiert wird, für die Industrie mit einem Mehrwert von 7 bis 14 EUR zu Buche. Spezifische Bereiche und Themen, die in dieser Runde gefördert werden, betreffen in der Mehrheit Aspekte des täglichen Lebens, u.a.: - Klimawandel, - industrielle Innovationen im Hinblick auf Pilot- und Demonstrationsvorhaben, Standardisierung und Technologietransfer, - Forscherausbildung und Mobilität inner- und außerhalb der EU, - nachhaltiges Wachstum im Meeressektor, - Technologien für den städtischen Raum, - Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen, - innovative Lösungen für das Süßwassermanagement, - nachhaltiges Rohstoffangebot für die EU, - effiziente Nutzung biologischer Ressourcen, - Sicherheit und Sicherung der Lebensmittelversorgung, - biobasierte Produkte und Prozesse, - neue Ansätze bei öffentlichen Dienstleistungen und Politik, - nachhaltige, CO2-arme Stadtentwicklung, - Energieversorgung und Preisschwankungen, - Bekämpfung neurologischer Erkrankungen wie Alzheimer, Depression und Schizophrenie, - missionsgebundene Raumfahrttechnologien für Erkundungsmissionen, Erforschung von Weltraumwetter, Weltraummüll und Kollisionsrisiken, - Krisenmanagement nach Natur- oder vom Menschen verursachten Katastrophen, - Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der Medizinforschung, Materialwissenschaft, Neurowissenschaft und Neurorobotik, - u.v.m. Für die intensivere Verbreitung von Forschungsergebnissen wird derzeit ein neues Pilotprogramm vorbereitet: "Lehrstühle im Europäischen Forschungsraum (EFR)" wird mit einem Budget von 12 Mio. EUR fünf EFR-Lehrstühle unterstützen, die an Universitäten oder anderen förderfähigen Forschungsinstitutionen in weniger entwickelten Regionen in fünf EU-Mitgliedstaaten sitzen. Aufbauend auf den Erfahrungen des Arbeitsprogramms von 2012 werden Forschungserfolge aus früheren Projekten mit 220 Mio. EUR gefördert, gleich, ob hier EU-Gelder oder anderweitige Fördermittel geflossen waren. Dabei soll deren praktische Umsetzung gefördert werden, aber auch der Aufbau entsprechender Initiativen oder Netzwerke, die sich dies zur Aufgabe machen. Für den Transportsektor sind beispielsweise bis zu 4 Mio. EUR zur Unterstützung des sektorübergreifenden Technologietransfers veranschlagt. Öffentliche und private Akteure näher zusammenzubringen, ist auch das Ziel der Europäischen Innovationspartnerschaften (EIP), die unter dem Aktionsplan für Innovation eingerichtet worden waren. Die großen Herausforderungen für Europa - etwa Klimawandel, Energie- und Nahrungsmittelsicherung, medizinische Versorgung vor allem der älteren Bevölkerung - bieten Möglichkeiten für Unternehmensneugründungen und einen Initiatorvorteil für die EU in diesen Märkten, worauf vor allem die EIP hinarbeiten. Unterstützt werden sollen bis zu 5 EIP, darunter auch die Pilotmaßnahme "Aktivität und Gesundheit im Alter". Weiterhin wird die ergänzende Förderlinie "Proof of Concept" des Europäischen Forschungsrates dazu beitragen, die Ergebnisse von ERC-Forschungsstipendien zügig kommerziell umzusetzen. Zur Unterstützung von Informations- und Kommunikationstechnologien sind bis 2013 nahezu 1,5 Mrd. EUR für Projekte der digitalen Agenda vorgesehen. Die EU wird in Forschungsprojekte investieren, die die wissenschaftlich-technologische Basis der EU stärken sowie Innovationen und Kreativität im Bereich Produkte, Dienstleistungen und Prozesse stimulieren. Auf diese Weise sollen Fortschritte in der IKT-Forschung umgehend in die Praxis umgesetzt werden. Schwerpunkt ist dabei der Bereich Cloud Computing, insbesondere der Start der ECP (European Cloud Partnership) Ende 2012. Da weltweit um Spitzenforscher und Ideen geworben wird, ist eine der Prioritäten der EU, Europa zu einem der attraktivsten Forschungsstandorte zu machen. Der Europäische Forschungsrat (ERC) investiert in die Anwerbung der Besten unter Nachwuchs- und Spitzenforschern aus allen Ländern innerhalb oder nach Europa, damit sie hier Pionierforschung betreiben. Indem der ERC Spitzenforscher aus allen Fachbereichen unterstützt, schafft er neue Arbeitsplätze in der europäischen Forschung. Inzwischen beteiligen sich bereits Organisationen und Forscher aus weltweit mehr als 100 Ländern an EU-Forschungsprogrammen. Neben der allgemeinen Integration von internationalen Aktivitäten über das gesamte RP7 sind auch spezifische Ausschreibungen anberaumt, die biregionale Zusammenarbeit und bilaterale Partnerschaften mit europäischen Organisationen fördern.Den genauen Wortlaut der Aufforderung finden Sie unter: http://ec.europa.eu/research/participants/portal/page/fp7_calls Partnerschaftsanfragen für diese Ausschreibung finden Sie unter: http://cordis.europa.eu/partners/web/guest/calls
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