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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Forscher befürworten einen besseren Zugang zur Angioplastie

Aus neuen Forschungen aus dem Vereinigten Königreich geht hervor, dass primäre Angioplastie die Überlebensrate von Herzinfarktpatienten erhöht. Die Forscher vom Imperial College London sagten, dass jüngste Studien, in denen die Rolle spezialisierter Herzinfarkt-Zentren untersu...

Aus neuen Forschungen aus dem Vereinigten Königreich geht hervor, dass primäre Angioplastie die Überlebensrate von Herzinfarktpatienten erhöht. Die Forscher vom Imperial College London sagten, dass jüngste Studien, in denen die Rolle spezialisierter Herzinfarkt-Zentren untersucht wurde, irreführend seien, weil Ärzte dazu neigen, die beste Pflege Hochrisikopatienten zu gewähren. Sie haben entdeckt, dass der Fakt, dass in den klinischen Datensätzen keine Vorteile angegeben werden, darauf zurückgeführt werden kann, dass schwerkranke Patienten in Spezialkliniken überwiesen werden und dies verzerre die Daten. Diese Erkenntnis wurde kürzlich in der Fachzeitschrift Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes vorgestellt. Ärzte im Vereinigten Königreich überweisen die meisten Herzinfarktpatienten an Spezialkliniken, um eine primäre Angioplastie durchzuführen, eine Operation, bei der die blockierten Arterien wieder geöffnet werden. Randomisierte Studien zeigten, dass durch eine Angioplastie Patienten eine größere Chance zu überleben haben, als wenn sie nur medikamentös Behandlung würden. Allerdings zeigen bisherige Studien, die auf "echten"-Daten basieren, dass es Patienten, die eine Angioplastie erhalten haben, nicht besser ergeht. Für ihre Studie berücksichtige das Team vom Imperial College London die Datenverzerrung und beobachtete, dass die primäre Angioplastie die Sterblichkeitsrate bei Herzinfarkt um 22% senkt. Nach Angaben der Forscher, bestätigen ihre Daten, dass Herzinfarkt-Zentren effektiv sind und in größerem Maße zur Verfügung stehen sollten. Die Daten zeigen, dass 82% der Herzinfarkt-Patienten in England und 30% in Wales Zugang zur primären Angioplastie haben. Sie stellten auch große Zugangsunterschiede zwischen den Regionen fest. "Es gab einige Diskussionen in der Kardiologiegemeinschaft darüber, ob es sich lohnt, spezialisierte Herzinfarktzentren zu betreiben, obwohl es Belege aus klinischen Studien gibt, dass sie Leben retten", sagte Co-Autor Dr. Iqbal Malik vom Nationalen Herz- und Lungeninstitut am Imperial College London. "Diese Studie löst eine wichtige Frage. Wir müssen uns bemühen, sicherzustellen, dass jeder im Vereinigten Königreich Zugang zur besten Notfallbehandlung bei einem Herzinfarkt erhält." Das Team wies darauf hin, dass in der heutigen Welt, Ärzte, die schwerkranke Patienten behandeln, dazu neigen, ihnen die wirksamste Behandlung zu geben, die möglich ist. Dieses Phänomen ist eine gute medizinische Praxis, kann aber zur Unzuverlässigkeit der vergleichenden Nutzenbewertung der Forschung führen. Diese Verzerrung zu bereinigen, ist schwer, da Ärzte ihre Entscheidungen auf so viele Merkmale stützen, die nur schwer zu dokumentieren sind. So entwickelten die Forscher eine Methode, die ihren Kollegen dabei hilft zu erkennen, wann eine Kankheit für eine Verzerrung bei der Bewertung der Behandlung anfällig ist. "Behandlungen auf der Grundlage klinischer Aufzeichnungen zu vergleichen, wird immer von dem Wissen der Ärzte behindert werden, die die effektivste Therapie für schwerkranke Patienten wählen", erklärt Dr. Sayan Sen vom Imperial College London und Hauptautor der Studie. "Wir zeigen, dass Entscheidungen über die Therapie von Herzinfarkt-Patienten auf zuverlässigste Weise getestet werden sollten, nämlich anhand einer randomisierten Studie und sich nicht auf die Zahl der Einweisungen stützen sollte."Weitere Informationen sind abrufbar unter: Imperial College London http://www3.imperial.ac.uk/ Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes http://circoutcomes.ahajournals.org/

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