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Federball spielende Roboter testen Software-Designs der Zukunft

Der Zwang, die ökologischen Auswirkungen von Produktionsmaschinen verringern zu müssen, führt Hersteller auf neue Wege, um das Thema Energieeffizienz bereits bei der Gestaltung neuer Produkte zu berücksichtigen. Eine Antwort darauf ist der allererste Federball spielende Robote...

Der Zwang, die ökologischen Auswirkungen von Produktionsmaschinen verringern zu müssen, führt Hersteller auf neue Wege, um das Thema Energieeffizienz bereits bei der Gestaltung neuer Produkte zu berücksichtigen. Eine Antwort darauf ist der allererste Federball spielende Roboter - der entwickelt wurde, um eine Software-Anwendung zu testen, die die Energieeffizienz im Maschinenbau optimiert. Der Roboter ist das Ergebnis des ESTOMAD-Projekts ("Energy Software Tools for Sustainable Machine Design"), welches vom Flanders' Mechatronics Technology Centre (FMTC) in Belgien geleitet wird. Die Forscher befassten sich mit Design-Ansätzen in verschiedenen Sektoren wie Landwirtschaft und Textilien, die eher auf Leistung und Kapazität und weniger auf Energieeffizienz ausgelegt sind. Deshalb bestand das Hauptziel des Projekts, das mit knapp 2 Mio. EUR von der EU finanziert wurde, darin, eine Methode und entsprechende IKT-Werkzeuge zu entwickeln, um Energieflüsse und -verluste in der gesamten Maschine zu modellieren, zu simulieren, zu analysieren und zu optimieren. Wim Symens, Technischer Direktor des Flanders' Mechatronics Technology Centre sagt: "Wir haben beschlossen, einen Federball-Roboter zu bauen, um die neuen, von uns entwickelten Technologien zu demonstrieren. Wir haben uns für einen Federball-Roboter entschieden, da wir dachten, der wäre ein wirklich überzeugender Demonstrator, ein echter Hingucker. Es gab noch nie einen Federball-Roboter und jeder kann gegen ihn spielen." Er fügt hinzu: "Wir waren in der Lage, den Energieverbrauch des Roboters um 50 % zu senken." Durch Beobachtung des Roboters konnte das Team herausfinden, dass der Energieverbrauch von installierten Maschinen durch punktuelle Änderungen wie etwa den Austausch von Standardelektromotoren durch Alternativen mit einem hohen Wirkungsgrad schrittweise reduziert werden kann. Mit den neuen, vom ESTOMAD-Team entwickelten Designprogrammen sollen die Maschinen im Laufe ihrer Lebensdauer durchschnittlich 30 % Energie einsparen. Die neu angepasste Technologie soll auch der Automobilindustrie zugutekommen. Dieser Ansatz wurde bisher für Produkte wie Kühlschränke und Waschmaschinen verwendet. Die Industrie hat bereits ihr Interesse an der Durchführung dieser Art von Energie-Effizienz-Analyse angemeldet. So spezialisiert sich etwa einer der acht an dem Projekt beteiligten Partner, Picanol, auf den Bau von hochtechnisierten Webmaschinen. Durch die Integration der ESTOMAD-Software in die Fertigungslinie wurde den Berichten zufolge der Energieverbrauch der vorhandenen Maschinen um bis zu 15 % gesenkt. Das ESTOMAD-Team geht davon aus, dass die Ingenieure diese Software für Maschinen zukünftig noch vor deren Bau einsetzen könnten. Eine virtuelle Analyse, die bereits in einem frühen Stadium erfolgt, könnte der Industrie einen Wettbewerbsvorteil liefern. Tom Boermans von LMS International, Belgien, einem Beratungsunternehmen für technische Lösungen und gleichfalls Projektpartner meint dazu: "Ein virtueller Ansatz ist immer der Beste. Man kann sogar seltsame Bedingungen simulieren, sehr schnell steigende oder sehr hohe Temperaturen. Im wirklichen Leben sind diese Tests sehr teuer." Es wird angenommen, dass der Federball-Roboter und die innovative Software den Ingenieurinnen und Ingenieuren in vielen verschiedenen Branchen helfen wird, den Energieverbrauch ihrer Produktionslinien zu senken, Herstellungsverfahren nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig die Kosten der Endprodukte zu senken.Weitere Informationen sind abrufbar unter: ESTOMAD http://www.estomad.org/

Länder

Belgien

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