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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Virtuelle Partner für eine geselligere Interaktion

Die meisten von uns interagieren täglich auf die eine oder andere Weise mit Computern - doch diese "Interaktion" ist meist aufgabenbezogen und einseitig. Forscher bemühen sich schon seit längerer Zeit darum, Computerschnittstellen "menschlicher" zu machen. Ein Team europäische...

Die meisten von uns interagieren täglich auf die eine oder andere Weise mit Computern - doch diese "Interaktion" ist meist aufgabenbezogen und einseitig. Forscher bemühen sich schon seit längerer Zeit darum, Computerschnittstellen "menschlicher" zu machen. Ein Team europäischer Forscher hat interessante Prototypen entwickelt, die bereits einen Schritt in diese Richtung getan haben. Der virtuelle Begleiter für Konversationssysteme, der von Forschern am Projekt COMPANIONS ("Companions: persistent multi-modal interfaces to the Internet") entwickelt wurde, löst sich von der traditionellen aufgabengestützten Interaktion und wendet sich sozialer Interaktion zu. COMPANIONS wurde 2006 auf den Weg gebracht. Sein Ziel war die Entwicklung einer zugeschnittenen Konversationsschnittstelle, die ihre Benutzer erkennt. Eine Schlüsselkomponente der Forschung war maschinelles Lernen - wozu eine Software entwickelt wurde, die lernen konnte, ohne dass sie spezifisch programmiert werden musste, um ihr Verhalten zu verändern. Die Technologie wird vor allem alleinlebenden Menschen zugutekommen. Über ein Drittel der Menschen aus fortgeschrittenen Gesellschaften werden bis Mitte / Ende der 20er Jahre des 21. Jahrhunderts allein leben - die Hälfte davon Rentner. Für diese Gruppe wird der Zugang zu einem virtuellen interaktiven Begleiter, der Konversation und Ablenkung bietet, besonders wichtig. Diese Interaktion wird zur Reduzierung von Depressionen beitragen (der Verlust des Partners wird als wichtigster Auslöser für Depressionen unter älteren Menschen betrachtet) und als alternativer Zugangspunkt zu Internetressourcen dienen. Der "Englische Begleiter" des Teams kann lange Ausführungen und Bemerkungen auf Englisch verfolgen und angemessen auf das Gesagte antworten. Der Begleiter kann den Benutzer auch mit einbeziehen, in dem er antwortet, Interesse und Empathie zeigt - was Nutzer benötigen. Diese Fähigkeit, Interesse und Empathie zu zeigen ist neu und interessant. Dies erreicht der Begleiter indem er die Stimme des Sprechers oder der Sprecherin und den Inhalt seines oder ihres Dialogs analysiert, bevor er antwortet. Dann verwendet er eine Reihe eingebetteter Regeln, um das richtige Gefühl in der Stimme zu erzeugen. Die Stimme kann negativ-aktive, negativ-passive, neutrale, positiv-passive und positiv-aktive Ausdrücke produzieren. Das Team entwickelte auch eine "Tschechischen Begleiter", der wichtige Fortschritte mit der tschechischen Sprache macht: automatische Spracherkennung, Verstehen natürlicher Sprache, Erzeugung natürlicher Sprache und Synthese von Text zu Sprache. Der Begleiter kann mit bestehenden Dialogmanagementtechniken kombiniert werden, um einen natürlich klingenden Dialog zu produzieren. Der Seniorenbegleiter soll die Benutzer mit Dialogen zu Nachrichten, Fotos und amüsanten Geschichten beschäftigen. Er kann getaggte Fotos von Benutzern im Internet finden und einen Zeitstrahl erstellen, auf dem Lebensereignisse und besondere Erinnerungen zusammengestellt sind. Der Begleiter für Gesundheit und Fitness konzentriert sich auf die Verbesserung des Wohlergehens, Ernährung und Sport. So kann der Begleiter etwa den Besitzer fragen, ob er oder sie an diesem Tag Joggen gehen möchte und ihm oder ihr vorschlagen etwas zu Essen mitzunehmen. Der Zugang zum Begleiter erfolgt nicht unbedingt über einen traditionellen Computer. Er kann über ein Mobiltelefon, einen Rechner in der Form eines Kopfes oder sogar einer Handtasche verwendet werden. COMPANIONS wird von der Universität Sheffield im Vereinigten Königreich koordiniert. Das Projekt führte Forscher und Industrieakteure aus der Tschechischen Republik, Finnland, Frankreich, Italien, Spanien, Schweden, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten zusammen. Das Projekt endete bereits 2010 und erhielt mehr als 10 Mio. EUR an Finanzmitteln aus dem Themenbereich "Technologien der Informationsgesellschaft" des Sechsten Rahmenprogramms der EU (RP6).Weitere Informationen sind abrufbar unter: COMPANIONS http://www.companions-project.org Projektdatenblatt

Länder

Tschechien, Spanien, Finnland, Frankreich, Italien, Schweden, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten