Skip to main content
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-20

Article available in the following languages:

Höhere Genauigkeit und Sicherheit in Häfen durch neue Technologie

Galileo, das von der EU finanzierte mehrere Milliarden Euro teure globale Navigationssatellitensystem, wird bald ganz genaue und präzise Positionsmessungen der Straßen Europas liefern. Jedoch nutzt der wichtigste Bereich des internationalen Handels - die Schifffahrtsindustrie,...

Galileo, das von der EU finanzierte mehrere Milliarden Euro teure globale Navigationssatellitensystem, wird bald ganz genaue und präzise Positionsmessungen der Straßen Europas liefern. Jedoch nutzt der wichtigste Bereich des internationalen Handels - die Schifffahrtsindustrie, über die 90 Prozent des weltweiten Handels abgewickelt werden - immer noch veraltete Technik mit eingeschränkter Präzision, hohen Kosten und geringer Effizienz. Acht Forschungseinrichtungen aus sechs europäischen Ländern beteiligen sich am Projekt DOCKINGASSIST, das die Unsicherheiten beim Anlegen und Manövrieren von Containerschiffen, Schüttgutfrachtern und anderen großen Schiffen beseitigt, indem es ein neuartiges Mobilfunknetzwerk entwickelt, das auf einem differenziellen globalen Navigationssatellitensystem basiert. Das Manövrieren großer Schiffe ist keine einfache Aufgabe, insbesondere für KMU, die die Mehrheit in der Seeschifffahrt darstellen. Da in den nächsten 15 bis 20 Jahren mit einer Verdopplung des Seetransports gerechnet wird, stehen die Betreiber unter enormem Druck, ihre Kapazitäten und Frachträume durch größere und häufiger auslaufende Schiffe zu erhöhen und damit Größenvorteile zu erzielen. Große Schiffe fahren normalerweise mit Unterstützung durch einen geschulten Lotsen in den Hafen ein, der sich auf das Manövrieren in einem bestimmten Hafen spezialisiert hat. In den meisten Fällen verwendet der Lotse die Ausrüstung an Bord, um das Schiff in den Hafen zu leiten, die entweder ein elektronisches Seekarten- und Informationssystem (ECDIS) oder Papierkarten in Verbindung mit einem GPS-Empfänger umfasst. Das hat für das Schiff einen deutlichen Nachteil, da die Fehler derartiger Systeme dem Piloten eventuell nicht bekannt sind. Die im Rahmen von DOCKINGASSISTS erarbeitete Lösung besteht aus zwei Hauptteilen: einer Basisstation (BS), die im Hafen installiert ist, und einer tragbaren Lotseneinheit (Portable Pilot Unit, PPU) auf dem Schiff. Mit der tragbaren Einheit kann der verantwortliche Lotse das Anlegen der Schiffe im Hafen leiten, ohne dass hierfür teure Anlegesysteme erforderlich sind. Dieses System erhöht die Positions- und Geschwindigkeitsgenauigkeit mithilfe einer statischen Basisstation, die Fehler ermittelt und drahtlos an den Empfänger überträgt, wodurch nicht nur die Korrekturdaten übertragen, sondern auch weitere wichtige Informationen zwischen dem Hafen und den Schiffen ausgetauscht werden können, wie z. B. Wetterinformationen, Position anderer Schiffe und Gezeitenpegel. Die Technologie von DOCKINGASSIST wird die Umschlagszeit verringern und damit das Hafenverkehrsmanagement verbessern. Das Team versichert, dass dadurch Einsparungen bei Zeit, Kraftstoff und Betriebskosten ermöglicht werden. Darüber hinaus werden die CO2-Emissionen und folglich auch die Auswirkungen der Schifffahrt auf die Umwelt verringert. Die Partner haben bisher erfolgreich den Grundgedanken hinter DOCKINGASSIST belegt und die Technologie der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten an die KMU des Konsortiums weitergegeben. Über die Projektergebnisse informierten alle Partner auf nationaler und internationaler Ebene in Workshops, Ausstellungen und verschiedenen Medien. Die EU stellte dem Projekt Fördermittel in Höhe von 1 122 633 EUR zur Verfügung. Das im November 2011 gestartete Projekt DOCKINGASSIST wird im Rahmen des Programms "Forschung zugunsten von KMU" unterstützt.Weitere Informationen sind abrufbar unter: DOCKINGASSIST http://www.dockingassist.eu/ Projektdatenblatt

Länder

Spanien