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Spielerisch den Lebensstil gesünder gestalten

Es wurde einmal behauptet, dass es im Gesundheitswesen im Normalfall darum geht, auf Krankheiten zu reagieren. Soll sich das ändern, muss die einzelne Person mehr Verantwortung für ihre eigene Gesundheit übernehmen. Das GOAL-Projekt hat Technologie zu bieten, die praktisch und motivierend unterstützt.

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Das EU-finanzierte Projekt GOAL hat etliche Spiele und Anwendungen entwickelt, welche die Menschen zu einem gesellschaftlich engagierten, körperlich und geistig aktiven Lebensstil motivieren und ihnen hilfreich dabei zur Seite stehen sollen, ihren Lebensstil zu verbessern und zu pflegen. Sie stehen über mobile und im Internet zu findende Apps zur Verfügung. Die Nutzerinnen und Nutzer treffen die Entscheidung, die Rolle eines „Leistungsorientierten“, der versucht, seinen Lebensstil zu verbessern oder zu pflegen, oder eines „Unterstützers“ zu übernehmen, der andere bei ihren Bemühungen unterstützt. Das System wurde derart entwickelt, dass die Grenzen zwischen den beiden Rollen, je mehr es genutzt wird, immer stärker verwischt werden, wobei die Leistungsorientierten dazu aufgefordert werden, sich um andere zu kümmern, und die Unterstützer dazu ermutigt werden, an ihrem eigenen Lebensstil zu arbeiten.

Das „Ökosystem“ von GOAL

GOAL modelliert die Nutzerprofile auf Grundlage von Aktivitäten und Leistungen in der Vergangenheit sowie Daten über Alter, Geschlecht und Gewicht. Auf diese Weise kann das System maßgeschneiderte kognitive und körperliche „Ziele“ (Goals) generieren. Die Plattform verwaltet außerdem „Aufgaben“, die für die Nutzer von ihren Mitspielern erstellt wurden, um die soziale Interaktion zu fördern, wie z. B. für jemanden einzukaufen oder sie zu besuchen. Die Nutzer greifen über eine speziell gestaltete Programmierschnittstelle (Application Programming Interface, API) auf die Funktionalitäten der Plattform zu. Im Mittelpunkt der Nutzerbindung stehen die Anwendungen und Spiele, die entweder speziell für GOAL entwickelt wurden oder (wie das Strategiespiel World of Kingdoms) extern verfügbar sind und mithilfe der API in die Plattform eingebunden werden können. Sobald die Verbindung hergestellt ist, hat das Spiel Zugang zu den körperlichen Aktivitäten, Zielen und Aufgaben der Nutzer und ihren Fortschritten. Über die API können die Spiele die Punktzahlen der Nutzer melden, z. B. aus Spielen, die verschiedene kognitive Funktionen (wie Gedächtnis, Allgemeinwissen oder Urteilsvermögen) bewerten, um ihre Leistungen auf der GOAL-Plattform zu aktualisieren. „Sowohl die Spielenden als auch die Spieleentwickler profitieren von dieser Interaktion. Die Spiele werden in die von ihnen unterstützten kognitiven Funktionen eingeteilt und so können die Spielenden ihren Fortschritt in diesen Kategorien verfolgen. Die Spieleentwickler erhalten Zugang zu den körperlichen und kognitiven Leistungen ihrer Spieler, was es ihnen ermöglicht, einen ganz anderen Spieletyp zu entwickeln, etwa sogenannte ‚Exer-Games‘, die mehr mit unserer echten Welt zu tun haben und zu körperlichen Reaktionen auffordern und dementsprechend nützlicher sind“, sagt Dr. Aristodemos Pnevmatikakis, technischer Koordinator von GOAL. Die körperliche Aktivität der Nutzer wird gemessen und unter Einsatz von Smartphone-Sensoren oder speziell dafür vorgesehenen Aktivitäts-Trackern (wie etwa Fitbits) nachverfolgt. Anschließend werden die eingehenden Daten mittels speziell entwickelter Algorithmen verarbeitet und die Profile der Benutzer aktualisiert. Die Nutzerinnen und Nutzer von GOAL werden mit GOAL-Münzen dafür belohnt, dass sie ihren Zielen und der Lösung ihrer Aufgaben näher kommen. Diese können sie ausgeben, um andere zu belohnen oder innerhalb der Spiele beispielsweise nützliche Funktionen freizuschalten.

Vorteile der Spielifizierung erweitern

Das GOAL-Team bewertete die Technologie über vier Runden und erprobte sie an einem immer breiter aufgestellten Publikum, angefangen von technisch versierten Teilnehmern (die von einem Partner angeworben wurden, der regelmäßig derartige Bewertungen durchführt) bis hin zur breiten Öffentlichkeit. Die Plattform und die zugehörigen Apps wurden auf der Grundlage von Feedback aktualisiert. Die GOAL-Plattform steht nun über die API kostenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung. Überdies können interessierte Entwickler das Projektteam wegen des kostenlosen API-Schlüssels kontaktieren und dann dessen Funktionalitäten sowie sein Portfolio an Anwendungen und Spielen erweitern und nachrüsten. Das Team geht davon aus, dass die Technologie gegen Ende dieses Jahres von einem Unternehmen verwaltet wird. Bald nach weiterer Arbeit an der Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit, der Optimierung des Batterieverbrauchs und der Feinabstimmung der Gesamtfunktionalität wird außerdem mit der Markteinführung gerechnet. „Wenn alles nach Plan geht, wird Ende des Jahres eine Versicherung unser erster Kunde sein“, sagt Dr. Pnevmatikakis.

Schlüsselbegriffe

GOAL, gamifizieren, als Spiel gestalten, gesund, aktiv, körperlich, kognitiv, API, Lebensstil

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