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Sustainable Mobility, Affordable Cities: How do workplace sustainability plans shape transport affordability in Brussels and Sofia?

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Nachhaltige Mobilitätsplanung für den Arbeitsweg: Was wissen wir wirklich darüber?

Es herrscht ein Missverhältnis zwischen der Anzahl von Forschungsarbeiten, die sich auf die Auswirkungen urbaner Mobilität auf die Umwelt konzentrieren, und solchen, die die Rolle des Verkehrs auf soziale Integration untersuchen. In einem EU-finanzierten Projekt werden diese beiden selten kombinierten Dimensionen der Verkehrsforschung zusammengebracht.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität
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Als Hauptforscherin des Projekts SuMAC (Sustainable Mobility, Affordable Cities) erklärt die Postdoktorandin und Marie-Skłodowska-Curie-Stipendiatin Dr. Anna Plyushteva ihr Projekt so: „Das Projekt sollte in kleinen und mittleren Unternehmen, deren Hauptarbeit nicht in Büros abläuft, die Mobilitätsplanung für den Arbeitsweg untersuchen.“ Betrachtet wurden Arbeitsplätze im Bereich Tourismus, Gastgewerbe und Gastronomie im belgischen Brüssel und im bulgarischen Sofia. Mobilitätspläne für den Arbeitsweg sind normalerweise formale, schriftlich festgehaltene Strategien, die die Arbeitgeber aufstellen, um die Umweltbelastung und wirtschaftlichen Kosten für die Anreise ihrer Angestellten zur Arbeit zu reduzieren. „Solche Pläne waren in letzter Zeit häufiger Thema, weil man hofft, dass sie zu einer nachhaltigen Mobilität in den Städten beitragen können“, so Dr. Plyushteva. Doch die bisherige Forschung hat die Umsetzungsprozesse solcher nachhaltiger Mobilitätspläne hauptsächlich nur für große Einrichtungen mit vielen Büros untersucht, wie beispielsweise Universitäten, Gemeindeverwaltungen oder große private Konzerne. „Mit dem Projekt SuMAC wollte ich eine andere Art von Mobilitätsplanung für den Arbeitsplatz erforschen, nämlich eine, die ad hoc und informell in kleineren Unternehmen abläuft, die einfach nicht die finanziellen und organisatorischen Ressourcen haben, um formelle Strategien zu erstellen“, erklärt Dr. Plyushteva. In dem Projekt ging es also darum, wie Angestellte im Tourismus- und Gastgewerbe ihren Arbeitsweg organisieren und inwiefern die Arbeitgeber dabei eine Rolle spielen. „Besonders interessiert hat mich dabei, dass die meisten Arbeitskräfte in Tourismus und Gastgewerbe nicht zu den üblichen Bürozeiten früh und abends pendeln, und ich wollte außerdem herausfinden, ob Maßnahmen, die der Arbeitgeber im Zusammenhang mit der Mobilität trifft, Einfluss darauf haben, ob der Angestellte sich die Anreise leisten kann.“

Unser Blick auf nachhaltige Mobilitätsplanung verändert sich

Das Projekt hat immensen Einfluss darauf genommen, wie nachhaltige Mobilitätsplanung sowohl im akademischen Diskurs als auch in der Politikgestaltung verstanden wird. Dass auf die große Vielfalt von Pendlererfahrungen in den zwei Städten der Fallstudien, Brüssel und Sofia, hingewiesen wurde, ist ein wichtiger Baustein dieses Projekts. „Meistens wenn Entscheidungsträger, Verkehrsplaner und andere Interessengruppen über die Fahrt zur Arbeit reden, stellen sie sich die Rushhour am Morgen vor und viele Menschen in Anzügen, die sich eine U-Bahn zwängen“, so Dr. Plyushteva. Dank des SuMAC-Projekts werden jetzt beim Thema eines nachhaltigen Arbeitswegs auch andere Erfahrungen diskutiert, besonders die von Arbeitnehmern, die nachts pendeln, oder auch von denen, die Probleme haben, das Pendeln finanziell zu bewältigen. Ein weiteres Projektergebnis sind neue Daten über eine Art von Mobilitätsplanung für den Arbeitsweg, die normalerweise übersehen wird, da sich Forscherinnen und Forscher eher auf schriftlich festgehaltene Strategien und formelle Maßnahmen konzentrieren. „Die Daten, die ich hier gesammelt habe, ergeben ein nuancierteres Bild davon, wie Unternehmen den Arbeitsweg durch vereinzelte und informelle Maßnahmen organisieren“, so die Stipendiatin. Dazu gehört, dass Kollegen zusammen zur Arbeit fahren, auch wenn es kein offizielles System von Fahrgemeinschaften gibt, sowie andere Bemühungen, den Arbeitsweg sicherer, günstiger oder einfach bequemer und entspannter zu gestalten. Dr. Plyushteva ergänzt: „Die Ergebnisse des Projekts veröffentliche ich auf ganz verschiedenen Wegen – in Artikeln für wissenschaftliche Fachzeitschriften, bei Präsentationen auf Konferenzen oder durch Kooperationen mit lokalen Interessengruppen in Sofia. Ich übernehme auch eine neue Position an der Transport Studies Unit an der Universität Oxford, wo ich unter anderem weiter an den Zusammenhängen von Beziehungen am Arbeitsplatz und den verschiedenen genutzten Pendelmöglichkeiten zur Arbeit und nach Hause forschen möchte.“

Schlüsselbegriffe

SuMAC, nachhaltige Mobilität, bezahlbare Mobilität, Mobilitätsplanung für den Arbeitsweg, Tourismus, Gastgewerbe, Pendeln, Arbeitsweg, Brüssel, Sofia, urbane Mobilität, soziale Integration, soziale Inklusion

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