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Cultural Narratives of Crisis and Renewal

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Kulturproduktion aus Europa und Lateinamerika in Krisenzeiten: Konzeption neuer Realitäten

Ein von der Europäischen Union (EU) finanziertes Projekt gibt Aufschluss über die Rolle der Kulturproduktion – nicht nur in Bezug auf schlüssige Narrative in Krisenzeiten, sondern auch als Raum für alternative Vorstellungen der gesellschaftlichen Erneuerung.

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Dr. Jorge L. Catalá-Carrasco, einer der Projektkoordinatoren, erklärt: „Das übergeordnete Ziel von CRIC war es, unter Heranziehung von Literaturwissenschaften, Geschichtswissenschaft, Gesellschaftswissenschaft, Anthropologie, Film- und Bildwissenschaften verschiedene Prozesse der Kulturproduktion im Kontext von Krise und Erneuerung zu analysieren.“ Dies ist umso bedeutender, da Krise und Erneuerung in unseren Gesellschaften als untrennbar miteinander verknüpfte Konzepte betrachtet werden. Projekterfolge CRIC hat Erklärungen zum Wesen zyklischer Krisen im neoliberalen Modell in Europa und Lateinamerika im Zeitraum von 1970 bis 2008 geliefert. Diese thematisierten die Finanzialisierung des gesellschaftlichen Lebens und Veränderungen der etablierten Geschlechterverhältnisse sowie der ethnischen und generationenübergreifenden Beziehungen. „Darüber hinaus haben wir drei internationale Konferenzen, zwei Kunstausstellungen und zwei Winterakademien organisiert und 70 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht, die Bücher, Dokumentarfilme und Fachartikel umfassten“, merkt Projektkoordinatorin Dr. Patricia Oliart an. Das CRIC-Projekt, an dem vier Universitäten aus Europa und vier aus Lateinamerika beteiligt waren, konnte 96 % aller Forschungsaufenthalte (d. h. 224 von 232 Monaten) realisieren. Dabei wurden 80 Forscher aus Europa und Lateinamerika miteinander vernetzt. „Das war ein enormes gemeinschaftliches Unterfangen, aus dem ein wertvolles Forschernetzwerk hervorgegangen ist“, sagt Dr. Catalá-Carrasco. Dr. Oliart fügt hinzu: „Wir freuen uns sehr, dass zehn Doktoranden im Rahmen des CRIC-Projekts ihre Studien beginnen, ihre Untersuchungen voranbringen oder ihre Doktorarbeiten abschließen konnten.“ Forscher zusammenbringen „Ein wichtiges Ergebnis des Projekts war die Forschergemeinschaft, die wir durch Abordnungen auf verschiedenen Kontinenten und für viele verschiedene gemeinsame Aktivitäten über vier Jahre aufbauen konnten“, merkt Dr. Catalá-Carrasco an. Zu Beginn führte das Projekt zwei separate Netzwerke der jeweiligen Projektkoordinatoren zusammen. Inzwischen haben sich die Verbindungen und Kooperationen in alle Richtungen entfaltet. Dadurch konnten auch die Netzwerke und Forschungsbereiche seit Projektbeginn ausgeweitet werden. Jeder der Forschenden konnte die eigenen Netzwerke in den jeweils von ihnen besuchten Ländern ausweiten – und das nicht nur in den beteiligten Institutionen, sondern auch im weiteren Umfeld. Für die Forschungsarbeit, Netzwerke und Produktion des Projekts war dies von enormem Nutzen. „Wir waren sehr dankbar für die Chance, an verschiedenen akademischen Einrichtungen in Chile, Peru und Argentinien arbeiten zu dürfen“, fügt Dr. Oliart hinzu. Die Rolle, die den Universitäten in den lateinamerikanischen Gesellschaften zukommt, geht weit über den akademischen Bereich hinaus. „Die Veranstaltungen, die wir durch das Projekt organisiert haben, waren sehr gut besucht und haben Interesse und Wirkung in einem Ausmaß erzeugt, das im europäischen Kontext recht selten zu beobachten ist“, berichtet Dr. Catalá-Carrasco. Überlegungen zum Projekt Die Koordination dieses Projekts war eine gewaltige Aufgabe. Zum Schluss waren 80 Forscher an den Abordnungen beteiligt. „Aus diesem Grund – und obwohl wir alle geplanten Projektleistungen erfüllen und sogar einiges mehr erreichen konnten – war die Erfahrung so umfassend, dass noch immer einige Arbeit vor uns liegt, bevor wir zum nächsten Projekt übergehen können“, so Dr. Oliart. Die künftige Arbeit wird auf den Partnerschaften aufbauen, die das Projekt im Verlauf der letzten vier Jahre gefestigt hat. Dr. Catalá-Carrasco sagte abschließend: „Das Programm ist sehr großzügig.“ Es unterstützte die Schaffung und Verbreitung von neuem Wissen in verschiedenen Forschungsbereichen und ermöglichte es den Beteiligten, ihre Forschung mit einem neuen Publikum zu teilen, führende Wissenschaftler für ihre Forschungsaktivitäten zu gewinnen und ihre individuelle Laufbahn voranzubringen. Es steht ein Video mit weiteren Informationen zur Verfügung.

Schlüsselbegriffe

CRIC, Krise und Erneuerung, Kulturproduktion, Lateinamerika, kulturelles Narrativ, neoliberales Modell

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