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Ist Ihr Wein gefälscht?

Die europäische Weinindustrie braucht dringend eine zuverlässige Methode zum Nachweis gefälschter Weine. Die Blockchain-Technologie eines EU-unterstützten Projekts soll hier eine Lösung schaffen.

Das wichtige Ziel des 2021 gestarteten EU-finanzierten Projekts TRACEWINDU(öffnet in neuem Fenster) bestand darin, ein innovatives System zu schaffen, das Herkunft und Qualität von Weinen zertifizieren kann. Seitdem wurde eine intelligente, auf Blockchain basierende Lösung in Kombination mit chemischen Analysen entwickelt, um die vollständige Rückverfolgbarkeit von Wein entlang der gesamten Lieferkette vom Weinberg bis auf den Tisch zu gewährleisten. Aber warum ist die Authentifizierung von Wein derart wichtig? Wein spielt in der Landwirtschafts- und Lebensmittelindustrie viele europäische Länder eine wichtige Rolle. Allein auf Spanien, Frankreich und Italien entfällt etwa die Hälfte der weltweiten Weinproduktion. Dieser Industriezweig ist jedoch durch Produktfälschungen und illegalen Handel bedroht, die die EU Jahr für Jahr Milliarden Euro an entgangenen Einnahmen kosten und zum Verlust von Tausenden Arbeitsplätzen führen. Fälschungen sind jedoch nicht nur ein Problem der größten Weinbauländer Europas, wie die Erfahrungen von Plantaže, einem Weingut im kleinen Balkanland Montenegro, zeigen. Mit über 2 000 Hektar besitzt Plantaže den größten zusammenhängenden Weinberg Europas und gilt als eine bekannte Marke auf dem Balkan. Sanja Radonjić, Önologin bei Plantaže, beschreibt das Ausmaß des Problems für diesen Weinbaubetrieb: „Wir haben gefälschte Versionen unseres Weins in Albanien, im Kosovo, in Russland und in Serbien gesehen“, schreibt sie in einem kürzlich erschienenen „Horizon Magazine“-Artikel(öffnet in neuem Fenster).

Ein intelligentes Etikett anbringen

Das TRACEWINDU-Betrugspräventionssystem verbindet Blockchain-Technologie und Chemie, um Weinflaschen mit einem eindeutigen digitalen Etikett zu versehen, das nahezu unmöglich zu fälschen ist. „Blockchain-Technologie ist ein vertrauenswürdiges und unveränderliches System zum Schutz von Informationen“, sagt Gustavo Perez Gonzalez, leitender Projektmanager an der Autonomen Universität Barcelona (UAB), die das Projekt koordiniert. Durch Scannen des QR-Codes auf dem Etikett werden alle einzigartigen Details des Weins überprüft, einschließlich Herkunft und Zusammensetzung der jeweiligen Parte des Weins sowie Informationen über seine Gärung, die Abfüllung und den Vertrieb. Die Rückverfolgbarkeit des Weins ist somit gewährleistet, was zur Bekämpfung von Fälschungen beiträgt und das Vertrauen der Verbraucherinnen und Vertrauen stärkt. Das Vertrauen der Menschen ist von entscheidender Bedeutung, wenn die europäische Weinindustrie ihren hohen Stellenwert in der Welt erhalten und nicht nur die derzeitigen Verbraucherinnen und Verbraucher gehalten, sondern auch neue angezogen werden sollen. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wissen, woher die Produkte kommen, wer sie verarbeitet hat und wie sie auf den Markt gelangen“, erklärt Projektleiter Manuel Valiente, Professor für Chemie an der UAB. „Es ist notwendig, diese Neugierde zu befriedigen.“ Valiente ist der Ansicht, dass das System der Rückverfolgbarkeit durch die Zusammenarbeit mit Weinkooperativen und globalen Vertriebsunternehmen effektiver gestaltet werden könnte. „Das könnte den Absatz ankurbeln, vor allem auf den Premiummärkten, wo Authentizität von allergrößter Bedeutung ist.“ Das Team von TRACEWINDU (Traceability at wine industry through integrated labelling of typicality, health protection effect and organoleptic attributes) hatte kürzlich die Gelegenheit, seine bisherigen Errungenschaften auf der Projektmesse im Rahmen der 29. International Information Technology Conference (IT 2025) in Žabljak, Montenegro, vorzustellen. Auf der Veranstaltung präsentierte das Team seine Arbeit zu Blockchain, KI und intelligenter Etikettierung sowie deren Wert in Bezug auf optimierte Rückverfolgbarkeit, Transparenz und mehr Vertrauen in der Weinwertschöpfungskette. Die IT 2025 bot außerdem eine wertvolle Plattform, um sich mit anderen Fachleuten auszutauschen und zukünftige Entwicklungen auf diesem Gebiet zu erkunden. Weitere Informationen: TRACEWINDU-Projektwebsite(öffnet in neuem Fenster)

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